HG Winklers Ehefrau Debby wurde nur 51 Jahre alt Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 21. Februar 2011 um 16:36

Hans Günter Winkler und seine Ehefrau Debby - sie wäre am 3.April 52 Jahre alt geworden...

(Foto: Kalle Frieler)

Warendorf. Nach einem Trainingsunfall am letzten Freitag starb Debby Winkler, Ehefrau des fünfmaligen Olympiasiegers Hans Günter Winkler, aufgrund ihrer Verletzungen in der Uniklinik Münster.

 

Sie rückte bisher nur zweimal in deutschen Zeitungen in die fetteren Überschriften. Erstmals 1994, als sie die vierte Ehefrau  von Hans Günter Winkler (84) wurde, und jetzt leider zum zweiten Mal in eine Nachricht mit Trauerrand. Nach einem Unfall im Anschluss an ein normales Training, beim sogenannten Trockenreiten eines Pferdes am letzten Freitag, erlag die US-Amerikanerin Debby Winkler (51) in der Uni-Klinik in Münster den schweren Verletzungen.

Am 5. September 72 in München...

Die erste direkt empfundene Begegnung mit Deutschland fand 1972 statt. Die damals 13 Jahre alte Amerikanerin Deborah ("Debby") Malloy gehörte zum Alpinen Skiteam im Nachwuchsbereich des US-Verbandes und war mit der Mannschaft in einem Kleinbus auf der Rückfahrt vom Training in Österreich zum Flughafen in München-Riem. Es war Dienstag,  5.September, der Tag des Überfalls palästinensischer Terroristen auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Sommerspiele in München. Debby Malloy registrierte die Turbulenzen nur am Rande, ihr späterer Ehemann HG Winkler holte genau eine Woche später zum Abschluss der Spiele im Olympiastadion auf Torphy zusammen mit Hartwig Steenken auf Simona, Fritz Ligges auf Robin und Gerd Wiltfang auf Askan seine fünfte Goldmedaille.

 

Hartes Training bei HGW 1986

 

Wegen einer schweren Bänderverletzung im Knie musste Debby Malloy den Skisport aufgeben, sie wandte sich dem Reitsport zu, „Reiten war immer eine Alternative zum Ski“, sagte sie später. Hans Günter Winkler sah sie erstmals 1973 im berühmten New Yorker Madison Square Garden beim früher so bekannten CSIO, er fiel ihr auf, „weil er sein Pferd mit Martingal ritt, das kannte ich noch nicht.“ Zwölf Jahre später schmuggelte sie sich in einen Lehrgang des berühmten deutschen Springreiters, sie erinnerte sich nicht mehr an den Namen, „doch an die Stimme jenes Reiters, der ein Pferd mit Martingal ritt.“ 1986 kam sie nach Warendorf zum bekannt harten Training bei  Hans Günter Winkler. Sie habe sich aber damals gesagt, da müsse sie durch, wolle sie nach oben.

 

„In mir steckt ein bisschen Cowboy“

 

Debby Winklers Vorfahren stammen aus Spanien und kamen über Kuba in die USA. Sie las viel, liebte klassische Musik und schrieb bewusst und gerne prägnante Sätze ab in ein Heft, wie zum Beispiel: „Die amerikanische Seele ist hart, mutig und tödlich.“ Den Unterschied zwischen Amerika und Deutschland beschrieb sie mal so: „In den USA musst Du ein Champion sein, das ist Voraussetzung, in Deutschland kann man auch gut leben – ohne ein Champion zu sein.“

 

Den US-Pass gab sie nie ab, „denn in mir steckt immer noch ein bisschen von einem Cowboy von drüben.“ Ihr Traum war immer, einmal in einem Preis der Nationen für die USA zu starten...

 

 

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