Dieselfahrverbot wird auch den Reitsport einschränken... Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Mittwoch, 10. Oktober 2018 um 11:47

Wiesbaden. Wenn das Dieselfahrverbot  - egal wo - in Kraft tritt, kann das erhebliche Auswirkungen für den organisierten Sport bedeuten. Und nicht zuletzt auch für den Reitsport, denn die Zugfahrzeuge für den Pferdesport werden fast ausschließlich von Dieselmotoren betrieben.

 

 

Diese Befürchtung hat der Präsident des Landessportbundes (LSB) Hessen, Dr. Rolf Müller, in Bezug auf das Urteil des Verwaltungsgerichts Wiesbaden geäußert. „Sollte das Diesel-Fahrverbot im Frankfurter Stadtgebiet umgesetzt werden, hätte dies schwerwiegende Folgen für den organisierten Sport in Frankfurt und Umgebung“, sagte er.

 

Trotz des Diesel-Pakets der Bundesregierung seien die Auswirkungen eines unverändert möglichen Fahrverbots weiterhin nicht absehbar. Schließlich benutzten viele Vereine bei ihren Fahrten zu Training und Wettkampf oder bei der Durchführung von Sportveranstaltungen regelmäßig mit Diesel betriebene Fahrzeuge, die vom drohenden Verbot betroffen wären, erklärte Müller. Spielabsagen, Einschränkungen des Trainingsbetriebs und Absagen von Kursangeboten würden das Sportgeschehen und das Vereinsleben erheblich beeinträchtigen und zum Teil vielleicht sogar unmöglich machen.

 

Generell sei es nicht hinnehmbar, dass der Vereinssport mit seinen zahllosen Ehrenamtlichen und Übungsleitern, die Eltern Sport treibender Kinder genauso wie weite Teile der Bevölkerung die Versäumnisse der Autoindustrie und der Bundesregierung ausbaden müssten, so Müller weiter. Im Rahmen der Landessportkonferenz, die in der Sport- und Bildungsstätte des LSB in Frankfurt stattfand, wolle er das „Diesel-Thema“ deshalb auf die Tagesordnung setzen. In der Landessportkonferenz selbst beraten Landesregierung, Kommunen, politische Parteien und Sportorganisationen regelmäßig über aktuelle Fragestellungen und Zukunftsperspektiven des hessischen Sports.

 

„Wir sind mit 2,1 Millionen Mitgliedern die größte Personenvereinigung Hessens. Unsere knapp 7700 hessischen Sportvereine erfüllen wichtige gesellschaftliche Aufgaben – von Integration über Inklusion bis zur Bereitstellung sportlicher Angebote in Ganztagsschulen“, sagte Müller. „Wenn das so bleiben soll, müssen auf politischer Ebene dringend Lösungen für die Dieselproblematik gefunden werden. Wir erwarten von der Politik, dass sie hier belastbare Regelungen schafft, die den Sportbetrieb auch weiterhin ermöglichen und nicht behindern.“ Und: „Wenn es Förderprogramme für Handwerker gibt, warum dann nicht auch für den gemeinnützigen Sport, zum Beispiel für Vereinsbusse?“

 

Die Ankündigung der hessischen Landesregierung, Berufung beim Verwaltungsgerichtshof einzulegen, begrüßte Müller für den LSB ausdrücklich. Gleichzeitig betonte er, dass eine Reduzierung der Luftverschmutzung in Frankfurt und ganz Hessen eine wichtige Aufgabe sei und dies auch im Sinne des Sports. „Ob beim Fußballspielen, Joggen oder Rudern: Sport findet häufig an der frischen Luft statt. Die Umwelt zu schützen, liegt deshalb im ureigenen Interesse des Landessportbundes. Wir setzen uns daher für einen naturverträglichen Sport ein und unterstützen Sportvereine beispielsweise mit unseren Öko-Check-Beratungen dabei, den Emissionsausstoß zu reduzieren und Energie einzusparen“, so Müller.

 

Zu wünschen wäre, dass auch die anderen Landessportbünde diese Thema vehement und sofort anpacken…

 

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