Martin Richenhagen fordert den totalen Schnitt Drucken
Geschrieben von: Roland Kern/ dl   
Donnerstag, 11. Juli 2024 um 19:25

Warendorf. Es gab ein Erdbeben bei der deutschen Reitsport-Föderation, FN, in Warendorf. Statt der geplanten Entlastung des Präsidiums hagelte es vernichtende Kritik, es folgten Abstimmungsniederlagen sowie am Ende Rücktritte des Präsidenten Hans-Joachim Erbel und des Finanzkurators Gerhard Ziegler - Ereignisse historisches Ausmaßes wie noch nie seit Gründung des Verbandes 1905 in Berlin.

Zu den schärfsten Kritikern der FN und ihrer bisherigen Struktur in den letzten Wochen und Monaten gehörte der Unternehmer und Dressurrichter Martin Richenhagen; er hatte sich auch als Interimspräsident angeboten, zumal er von der Persönlichkeit her der richtige Mann am richtigen Ort wäre. Der Vorschlag des Mannheimer Turnier-Organisators Peter Hofmann, ihn vor drei Jahren als Nachfolger von Breido Graf zu Ranzau auf den Thron zu heben, scheiterte damals an den Landesfürsten und an von Ranzau, dem war Richenhagen zu stark, und er befürchtete am Verbandssitz in Warendorf ein radikales Aufräumen. Ein Interview mit Martin Richenhagen und Roland Kern im Reiterjournal.

Herr Richenhagen, die Rücktritte des FN-Präsidenten und des Finanzkurators haben eine historische Dimension, so etwas gab es in der Geschichte der FN noch nie. Hat Sie dieser Schritt überrascht?

Martin Richenhagen (MR): „Eigentlich ist das ja eine logische Folge des Versagens der Kontrollgremien und daher keine Überraschung.“

Sie halten ihn aber sicher für konsequent und richtig, Sie hatten es ja gefordert?

M.R.: „Genau so ist es. Das ist jetzt zunächst einmal ein harter und nie dagewesener Schnitt,“

Was ist Ihrer Ansicht nach jetzt als nächstes zu tun?

M.R.: „Als nächstes müssen entsprechende personelle Konsequenzen innerhalb der Geschäftsführung erfolgen. Herr Lauterbach muss definitiv weg. Das war nun eine Machtprobe, die eindeutig mit einem Triumph der Landesverbände endete. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Dieser Schritt hätte bereits viel früher erfolgen müssen.“

Im Vorfeld hatten Sie erklärt, wenn man Sie als Interims-Präsident für eine Krisenbearbeitung ansprechen werde, stünden Sie bereit. Ist der Zeitpunkt jetzt gekommen?

M.R.: „Eher nicht, hierfür gibt es wahrscheinlich keine Mehrheiten.“

Würden Sie denn mit einem Generalsekretär Lauterbach zusammenarbeiten?

M.R.: „Nein. Herr Lauterbach ist mit seiner Aufgabe seit Jahren vollkommen überfordert.“

Was muss sich nun künftig bei der FN grundsätzlich ändern?

M. R.: „Die zukünftige Ergebnislage ist einfach zu ermitteln. Die zu erbringenden Leistungen sind bekannt, allerdings gibt es Optimierungsbedarf. Kosten und Strukturen müssen radikal angepasst werden. Firmenwagen, Boni, Organisationsstruktur und auch Vergütungen für das Präsidium gehören auf den Prüfstand.“

 

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