Isabell Werth bereit für Totilas... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 21. Mai 2011 um 18:02

 

Isabell Werth auf dem möglichen Championatspferd El Santo beim Grand Prix-Erfolg in Lingen

(Foto: Lafrentz)

Lingen. Die elfmalige deutsche Meisterin Isabell Werth gewann beim Dressur-Festival in Lingen auf dem Rheinländer El Santo überlegen den Grand Prix der Special-Tour vor dem Schweden Patrik Kittel und Helen Langehanenberg, die an diesem Samstag 29 Jahre alt wurde.

 

Der Hut liegt im Ring. Und Isabell Werth ist gerüstet für das erste Aufeinandertreffen im Viereck mit Totilas unter dem neuen Reiter Matthias Rath , wenn es so etwas in Kürze und im Hinblick auf die Europameisterschaft im August in Rotterdam überhaupt gibt. Der Rapphengst Totilas sollte bekanntlich zuerst unter Rath beim Turnier in Hagen starten, hatte aber ein Hufgeschwür und war medizinisch behandelt worden. Man fürchtete, bei einer Dopingkontrolle wäre ein positiver Bescheid herausgekommen. Also wurde auf Hagen verzichtet. Nun soll Totilas erstmals in München Anfang Juni gehen.

 

Die Deutsche Meisterschaft in Balve (16. bis 19. Juni) „ist Sichtungsturnier  für den CHIO in Aachen“, verlautet aus der Pressestelle in Warendorf.  Kein Wort zur EM. Bundestrainer Holger Schmezer hatte sich dahingehend geäußert: „Wer zur Europameisterschaft möchte, hat bei der Deutschen Meisterschaft in Balve anzutreten. Das ist ausgemacht.“ Und wer nach Aachen wolle, müsse also in Balve starten, „da gibt es kein Vertun.“

 

Beim deutschen CHIO in der Soers kann nur der teilnehmen, der vorher bei zwei Turnieren mit internationalen Richtern des Auslands wenigstens 64,0 Prozentpunkte in einem Grand Prix erreicht. Das dürfte für Totilas und Rath kein Problem sein, doch starten muss das Paar irgendwo möglichst bald, denn vor Aachen bleiben nur die beiden in Frage kommenden Turniere in München (2.bis 5.Juni) und am Wochenende danach in Wiesbaden – und am Wochenende darauf folgt die nationale Meisterschaft in Balve, wo die vergebenen Punkte in die Zulassungsklausel für Aachen nicht einfließen. Somit stehen dem Hengst Totilas nicht gerade angenehme Stresstage bevor. Oder: Man setzt Rath und Totilas gleich für die Europameisterschaft.

 

Isabell Werth legt auf Warendorfer Planspiele keinen großen Wert mehr. Ihre Erfahrungen mit der Verbandszentrale waren zuletzt durchweg negativ. Sie versucht zu reiten – und zu gewinnen, wie nun in Lingen auf dem zehnjährigen Ehrentusch-Nachkommen El Santo aus der Züchtergemeinschaft Horn-Breuer aus dem Dorf  Schwanenberg bei Erkelenz. Die fünfmalige Olympiasiegerin (41) siegte im Grand Prix mit 78,213 Prozentpunkten ziemlich überlegen vor dem Schweden Patrik Kittel auf  Scandic (76,511) und Helen Langehanenberg (Havixbeck bei Münster) auf dem Hengst Damon Hill (76,362) sowie den beiden – mit Isabell Werth im Team – WM-Mannschafts-Dritten Christoph Koschel (Hagen) auf Donnperignon (75,745) und Anabel Balkenhol (Rosendahl) auf Dablino (74,872).

 

Chefrichterin Katrina Wüst (München), die beim Weltcupfinale in Leipzig vor einigen Wochen die Rheinbergerin auf Satchmo böse nach unten punkte, kam wohl nun bei der  Vorstellung von El Santo unter der Juristin regelrecht ins Schwärmen, dass sie viermal die Note 9 verteilte und einmal sogar die 9,5 für „Traversieren nach links“. Vom holländischen Unparteiischen gab es gar die Höchstnote 10 in der Schlussnote für „Sitz und Einwirkung“.

 

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