Gold für Charlotte Dujardin - Silber an Kristina Bröring-Sprehe bei der EM Drucken
Geschrieben von: FN-Press   
Samstag, 15. August 2015 um 19:35

 

Das Medaillen-Trio im Grand Prix Special der Dressur-Europameisterschaft in Aachen (von links) Kristina Bröring-Sprehe mit Silber (12.000 Euro), erfolgreiche Titelverteidigerin Charlotte Dujardin mit Gold (18.000) und der Dritte Hans Peter Minderhoud (10.000)

(Foto: Kalle Frieler)

Aachen. Wie nicht anders zu erwarten, verteidigte die britische Weltranglisten-Erste Charlotte Dujardin ihren Titel im Grand Prix Special bei der Europameisterschaft in Aachen erfolgreich. Silber ging an die deutsche Meisterin Kristina Bröring-Sprehe, Isabell Werth verritt sich…

 

 

Waren im Grand Prix, der Mannschaftsentscheidung der Dressur-Europameisterschaft, alle Spitzenpaare etwas unter Form geblieben, spielten sie im Kampf um die ersten Einzelmedaillen im Grand Prix Special alle ihren Stärken aus. Kristina Bröring-Sprehe und ihr 14-jähriger Hannoveraner Hengst Desperados gelang eine der besten Prüfungen ihrer Karriere. Fehlerfrei und „federleicht“, mit enormen Verstärkungen und einer makellosen Piaff-Passage-Tour beendete das Paar den Wettbewerb, begleitet von stehenden Ovationen der rund 28.000 Zuschauer im Riesenstadion der Soers. 83,067 Prozent bedeuteten Silber. „Der Druck am ersten Tag war wegen der Mannschaftswertung höher, heute konnte ich befreiter und mutiger reiten“, sagte die strahlende Vize-Europameisterin.

 

Besser als die Deutsche war nur die britische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Charlotte Dujardin, deren 13-jähriger KWPN-Wallach Valegro sich im Special ebenfalls souveräner präsentierte als im Grand Prix und sich nur einen kleinen „Hakler“ in den Einerwechseln leistete. „Ich wollte es diesmal definitiv besser machen“, so die  30-Jährige, die mit ihrem Ausnahmepferd einen weiteren Rekord erzielte: Diesmal höchstes EM-Ergebnis im Grand Prix Special. Der Bronzemedaillengewinner Hans-Peter Minderhoud (Niederlande) konnte seinen Ritt gar nicht genießen. Eine Virusinfektion machte ihm zu schaffen. Die Medaille kam obendrein unerwartet, denn sein Landsmann Edward Gal und der Wallach Undercover traten als Favoriten auf Silber oder Bronze an. Die Prüfung des Paares endete jedoch vorzeitig durch Abläuten: Gals Rappe hatte sich auf die Zunge gebissen und blutete – Ausschluss im internationalen Sport nach dem Reglement…

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Humor bewies Isabell Werth, nachdem sie mit dem Hannoveraner Wallach Don Johnson den falschen Weg auf dem Viereck eingeschlagen hatte: Lachend sagte sie: „Was kann das Pferd dafür, wenn eine alte Blondine im Sattel zu blöd ist? Seit 27 Jahren reite ich Championate, aber jetzt habe ich mich zum ersten Mal verritten.“ Bei ansonsten fehlerfreier Prüfung erzielte das Paar 75,924 Prozent – Platz sechs. Einen Rang dahinter folgte Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Unee BB (74,79). Nach missglückten Zweierwechseln gingen auch noch die Einerwechsel daneben. „Ich wollte unbedingt zeigen, dass wir die Einer besser hinkriegen, da habe ich wohl zu viel Druck gemacht“, begründete sie die Fehler. Alle drei deutschen Paare bestreiten am Schlusstag der Dressur am Sonntagmittag noch die Kür mit 15 Startern.

 

Wie schon im Grand Prix gaben auch im Special einige Richterurteile Anlass zur Diskussion. Es musste sogar eine Anfang des Jahres neu geschaffenen Regel des Weltverbandes  FEI angewandt werden: Ist ein Richter mehr als sechs Prozent vom Durchschnittswert seiner Kollegen entfernt, wird sein Ergebnis korrigiert und dem nächstliegenden Wert eines Kollegen angeglichen. Im Klartext: Bei der Bewertung des Niederländers Diederik van Silfhout mit Arlando vergab der niederländische Richter über 83 Prozent, das Jurymitglied aus den USA hingegen nur 70 Prozent. Nach Korrektur des Holländers rangierte der Reiter mit 74,426 Prozent an zehnter Stelle.

 

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