Ludger Beerbaum auf der Schimmelstute Chiara Zweitschnellster gegen die Uhr zum Auftakt der Springreiter-Europameisterschaft in Aachen - für die stilvolle Parcours-Dekoration von Thomas Dietz hatte er natürlich kein Auge...

(Foto: Kalle Frieler)

Aachen. Deutschlands Springreiter-Equipe führt nach der ersten von drei Durchgängen um die Europameisterschaft in Aachen. In der Einzelwertung war die französische Ausnahme-Amazone Penelope Leprevost einen Tick schneller als Ludger Beerbaum.

Einen guten Auftakt um die Springreiter-Europameisterschaft in Aachen hatte die deutsche Equipe. In der Besetzung Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Fibonacci, Christian Ahlmann (Marl) auf Taloubet Z, Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Chiara und Daniel Deußer (Hünfelden) auf Cornet d`Amour führt das Team von Otto Becker und Heiner Engemann nach dem Zeitspringen als Beginn vor zwei weiteren Prüfungen mit 4,4 Strafpunkten knapp vor Vize-Weltmeister Frankreich  (5,7), Olympiasieger Großbritannien (6,9), Spanien (7,58) und Weltmeister Niederlande (7,82).

Während aus Europa Holland, Frankreich, Schweden, die Ukraine und Deutschland für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im nächsten Jahr bereits qualifiziert sind, sind noch drei Plätze für den Alten Kontinent reserviert, davon möchten einen die Schweiz, Spanien, Großbritannien, Italien, Irland oder Belgien sowie weitere Teams noch ergattern.

Beste im Springen gegen die Uhr war vor wiederum ziemlich leeren Sitzplätzen im 40.000 Besucher fassenden Stadion die Französin Penelope Leprevost (35). Die Normannin, die zunächst gar nicht für die Europameisterschaft vorgesehen war, legte den gewitzt angelegten Parcours von Frank Rothenberger (Bünde) – mit zwei Alternativen – über 13 Hindernisse/ 16 Sprünge am schnellsten zurück auf der Stute Flora de Mariposa, und dafür gab es auch noch 17.500 Euro Preisgeld. Lediglich 1,5 Sekunden langsamer war der viermalige Olympiasieger und sechsmalige Europameister Ludger Beerbaum (51) auf der Schimmelstute Chiara (14.000). Dritter wurde der Brite Joe Clee auf dem Hengst Utamaro d`Ecaussines (10.500), der genau zwei Sekunden – bildlich gesprochen - hinter der Französin die Zielschranke passierte. Christian Ahlmann platzierte sich auf dem Hengst Taloubet Z als Achter (2.100), Meredith Michaels-Beerbaum wurde mit dem Wallach Fibonacci Elfte (250), und der zweimalige deutsche Meister Daniel Deußer erreichte mit Cornet d`Amour den 22. Rang (250 €). Er hatte einen Abwurf mit dem Schimmel, was vier Sekunden Zuschlag bedeutete, sonst wäre er mit 69,86 Sekunden auf Position sechs registriert worden.

Am Donnerstag (ab 14.15 Uhr) beginnt die zweite Konkurrenz um den Mannschaftstitel mit dem ersten Umlauf, der zweite Durchgang ist für Freitag (ab 17.00 Uhr) angesetzt. Die einzelnen Springen zählen auch gleichzeitig für die Einzelwertung.