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Warendorfer Wochenschau 05.10.10 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: FN-Pressestelle   
Mittwoch, 06. Oktober 2010 um 19:22

Warendorf (fn-press). Neuigkeiten aus dem In- und Ausland, zusammengetragen von der FN-Pressestelle.

 

Weltreiterspiele in Kentucky

 

WM Dressur

Isabell Werth auf Platz sechs in der Kür

 

Kentucky/USA (fn-press). Nach der Bronze-Medaille für das deutsche Team stand in der Kür und im Grand Prix Special kein Deutscher auf dem Treppchen. Beste Deutsche war die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Warum nicht FRH auf Platz sechs. Aber auch die WM-Neulinge Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit Dablino und Christoph Koschel (Hagen a.T.W.) mit Donnperignon zeigten starke Auftritte.  Der Titel in der zweiten Dressur-Einzelentscheidung ging erneut an den Doppeleuropameister Edward Gal. Der Niederländer gewann seine dritte Goldmedaille bei diesen Weltmeisterschaften. Die Britin Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris und der US-Amerikaner Steffen Peters mit Ravel sicherten sich wie auch im Grand Prix Special wieder Silber und Bronze.

 

Gänsehautatmosphäre herrschte im ausverkauften Hauptstadion bei der Grand Prix Kür der besten 15 Reiter der Welt. Rund 25.000 Zuschauer jubelten ihren Stars von den Rängen aus zu. Trotz einiger Fehler führte auch bei dieser dritten Dressurentscheidung kein Weg an dem Ausnahmepferd Totilas und seinem Reiter Edward Gal vorbei. Gal durfte sich über herausragende 91,8 Punkte freuen, eine Richterin vergab sogar mehr als 93 Punkte. Zweite wurde wie schon im Special Laura Bechtolsheimer. Mit seiner Kür zu Klängen von Coldplay und den Rolling Stones begeisterte Steffen Peters Publikum und Richter und holte Bronze. Zum Publikumsliebling avancierte allerdings der Spanier Juan Manuel Muñoz Diaz mit seinem Schimmel Fuego XII. Mit seinen einhändig gerittenen Zweierwechseln riss er die Zuschauer von den Bänken. Standing Ovations begleiteten das Paar auf dem Weg aus dem Stadion und das Richterurteil, das den Spanier „nur“ auf den fünften Rang sah, wurde mit Pfiffen bedacht.

 

Erstmals mussten sich die deutschen Dressurreiter mit Platzierungen jenseits der Medaillenränge zufrieden geben. „Ich bin mit unserer Leistung dennoch sehr zufrieden. Wir haben in diesem Hexenkessel eine gute Runde gedreht. Im Gegensatz zum Special standen heute Risiko und Fehlerquote in einem richtigen Verhältnis“, sagte Isabell Werth. Christoph Koschel genoss mit Donnperignon den Einritt in das vollbesetzte Stadion. Zu den Klängen von Sting und The Police schien er genau den Geschmack der Zuschauer getroffen zu haben. Lautstarker Beifall begleitete das Paar zu Beginn der Kür. „Das war spitze, wie das Publikum mitgegangen ist“, so der 36-Jährige. Nicht ganz so begeistert war allerdings die Richtergruppe, die das Paar mit 76,0 Punkten nur auf dem zehnten Platz sah. Dennoch fiel sein erstes WM-Fazit positiv aus: „Wir waren im Special sechstbestes Paar der Welt und mit der Mannschaft habe ich eine Medaille gewonnen. Was will man mehr?“ Seine Mitstreiterin Anabel Balkenhol, die von ihrem Einzug in die Kür selbst überrascht worden war, landete auf dem 13. Platz. In ihrem Fazit schloss sie sich Koschel an: „So etwas zu erleben, ist sensationell. Ich fliege total zufrieden nach Hause“, so Balkenhol.

 

Im Grand Prix Special hatte Anabel Balkenhol für eine positive Überraschung gesorgt und sich mit Platz acht für die Kür qualifiziert, nachdem sie zuvor im Mannschaftswettbewerb das Streichergebnis geliefert hatte. „Wir alle wissen, dass das Paar großes Potenzial hat. Aber dies muss auch im Wettkampf abgerufen werden. Heute kam sie zum Reiten. Das war ein ganz anderes Pferd als noch im Grand Prix“, lobte Bundestrainer Holger Schmezer (Verden). Für ihre Vorstellung gab es von den Richtern 72,625 Prozent, das bedeutete am Ende Platz acht. „Ich bin so glücklich. Wir konnten zeigen, dass wir hierhin gehören“, freute sich Balkenhol. Besser als sie war aus deutscher Sicht nur Christoph Koschel. Er kam mit 73,292 Prozent auf Platz sechs. „Das ist heute vom Fleck weg gut gelaufen, auch wenn ich noch ein wenig mehr Risiko hätte reiten können“, sagte der studierte Jurist. „Nach meiner nicht ganz so risikofreudigen ersten Piaffe, habe ich im Galopp nochmal Gas gegeben.“ Während die beiden Neulinge also allen Grund zur Freude hatten, lief es bei ihren championatserfahrenen Kollegen weniger gut. Isabell Werth hatte vor allem in den Galopplektionen zu kämpfen. Warum nicht FRH sprang im versammelten Galopp ungewollt um, zeigte Fehler zu Beginn der Zweierwechsel sowie auf der Schlusslinie. Am Ende musste sich die Titelverteidigerin mit Platz zehn begnügen. „No risk, no fun“, sagte sie. „Ich habe alles riskiert, denn ich hatte nur eine minimale Chance auf eine Medaille. Heute ist es schief gegangen.“ Alles andere als zufrieden war auch Matthias-Alexander Rath (Kronberg), der mit Sterntaler-Unicef nur auf Platz 13 landete. „Eigentlich fühlte sich der Ritt am Anfang ganz gut an. Der Fehler in der Linkspirouette war natürlich schmerzhaft und auch die Schlusspiaffe kostete Punkte“, äußerte sich der Kronberger enttäuscht. Seine Fehler kosteten ihn nicht nur Punkte, sondern auch den Startplatz in der Kür, da dafür nur drei Paare pro Nation zugelassen sind.

 

In der Einzelwertung stand zwar kein Deutscher auf dem Treppchen, aber in der Mannschaftswertung hatte das deutsche Team zuvor die Bronze-Medaille geholt. Der Kampf um Bronze ging bis zum letzten Starter. Steffen Peters hatte es mit Ravel in der Hand, eine Mannschaftsmedaille für das Gastgeberland USA zu holen. Es reichte nicht ganz. Als das Ergebnis angezeigt wurde, war der Jubel im deutschen Lager groß. „Natürlich hatten wir uns vorgenommen, die Engländer hinter uns zu lassen, aber nach dem Verlauf des Wettkampfes, bin ich überglücklich, dass es noch Bronze geworden ist. Wenn Steffen Peters noch ein paar Prozentpunkte mehr gehabt hätte, wäre es mit der Medaille sehr eng geworden“, sagte Matthias-Alexander Rath. Auch Isabell Werth war zufrieden: „Ich glaube, dass wir alle deutlich mehr Potenzial haben und Silber durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre. Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen. Ich freue mich trotzdem über Bronze und eine Medaille zu haben, ist besser als Vierter zu werden.“ Der Anblick eines deutschen Teams auf dem Bronzetreppchen war dennoch ungewohnt: Erstmals seit 1970 gab es bei einer WM kein Gold.   dp/hb

 

 

WM Vielseitigkeit

Michael Jung ist Deutschlands erster Weltmeister

 

Kentucky/USA (fn-press). Einen historischen Erfolg feierten die Vielseitigkeitsreiter in Kentucky: Erstmals in der Geschichte der Weltmeisterschaften stand ein deutscher Reiter am Ende auf dem Treppchen: Michael Jung aus Horb, der mit seinem zehnjährigen Württemberger La Biosthetique Sam FBW als jüngster Reiter seit Lucinda Prior-Palmer 1982 den Titel nach Deutschland holte.

 

Mit dem Sieg ging für die ganze Familie Jung ein Traum in Erfüllung. „Schon mit 13 Jahren hat Michi bei einem Besuch in Badminton gesagt: ‚Da will ich mal hin’“, wusste sein Vater Joachim Jung zu berichten. Der Sieg in Kentucky war kein Zufall, sondern das Ergebnis strategischer Planung und eines perfekten Managements. „Darauf haben wir das ganze Jahr hingearbeitet“, sagte Michael Jung. Gezielt wurde Sam nur in vier Prüfungen vor der WM eingesetzt, an der Dressur gefeilt und das Management immer weiter optimiert. „Michael Jung in dieser Weltmeisterschaft als überlegen zu bezeichnen ist noch zu schwach ausgedrückt. Es geht ja nicht nur um das Ergebnis in Zahlen, sondern um die Art und Weise, wie er geritten ist“, lobte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) den frisch gebackenen Champion.

 

Jungs Titelgewinn versöhnte Melzer, das übrige Team und die vielen Fans vor Ort und an den Bildschirmen damit, dass es für die deutsche Mannschaft ansonsten weniger gut lief als erhofft. „Wir sind als Titelverteidiger angereist und am ersten Tag sah ja alles so aus, als könnten wir den Erfolg von Aachen wiederholen “, sagte Melzer. In der Dressur lieferte Dirk Schrade (Sprockhölvel) mit Gadget de la Cere mit 42,5 das schlechteste Ergebnis ab – ein Resultat, das als Endstand noch zur Medaille gereicht hätte. Für das Dressur-Highlight des ersten Prüfungstages sorgte die Championats-Debütantin Simone Deitermann (Saerbeck) mit ihrem Westfalen Free Easy NRW. Sie musste sich mit nur 36,0 Minuspunkten schließlich nur dem Italiener Stefano Brecciaroli mit Apollo van de Wendi Kurt Hoeve (35,5) und dem späteren Sieger Michael Jung geschlagen geben. Dieser ging mit 33,0 Minuspunkten in Vorleistung und sollte diesem Ergebnis auch in den folgenden Prüfungen keine weiteren Strafpunkte mehr hinzufügen.

 

Allerdings waren sich schon nach der ersten Besichtigung der von dem Briten Mike Etherington-Smith konzipierten Geländestrecke alle einig, dass diese Weltmeisterschaft wohl nicht in der Dressur entschieden werden würde – auch wenn es später insgesamt 14 der 78 Starter gelang, ohne Zeit- und Hindernisfehler ins Ziel zu kommen. Als „richtig, dick und schwer, wenn auch fair und mit klarer Aufgabenstellung“ beschrieben die meisten Reiter die rund 6.400 Meter lange Strecke durch den Horse Park, die wegen des hügeligen Geländes darüber hinaus auch konditionell höchst anspruchsvoll war. Für einen gelungenen Auftakt sorgte gleich die erste Starterin, Nicola Wilson aus Großbritannien mit Opposition Buzz, die bereits im Vorjahr bei den EM in Fontainebleau den Pathfinder für ihr Team gemacht hatte. Sie kam mit weißer Weste ins Ziel und bewies mit ihrem Ritt, dass sich die Strecke gut reiten ließ. Am Ende der Prüfung waren allerdings auch 19 Paare ausgeschieden.

 

Auch für den ersten deutschen Starter, Dirk Schrade, lief es zunächst ganz gut. Lediglich am Walnut Hall Corner, dem sehr steilen Coffin (Hindernis 7), kam er kurzfristig aus dem Konzept, schwenkte aber rasch auf die Alternative um und lag bis zum vorletzten Hindernis gut im Rennen. Das Ziel schon vor Augen, machte Gadget de la Cere einen Galoppsprung zu viel, rumpelte, so dass Pferd und Reiter zu Boden mussten. Zum Glück kamen beide mit kleineren Schrammen davon. Nicht genug damit, kam kurz danach auch Simone Deitermann nur bis zum letzten Hindernis. Noch ein Sprung – Kentucky Proud Harvest Table –und die Einzelmedaille wäre in greifbare Nähe gerückt. Doch es sollte nicht sein: „Free Easy NRW guckte etwas, rutschte dabei mit den Hinterbeinen ans Hindernis heran und erwischte dadurch den Absprung nicht“, erklärte die Reiterin ihr Malheur. „Am letzten Hindernis auszuscheiden – und das nach der guten Dressur: schlimmer geht es nicht“, sagte die 28-Jährige enttäuscht.

 

Im Bewusstsein, „die Kohlen aus dem Feuer holen zu müssen“, ging danach Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Butts Abraxxas an den Start. Sie kam fehlerfrei und mit nur wenigen Strafpunkten ins Ziel und sorgte für ein Aufatmen im deutschen Lager. Doch die Freude währte nicht sehr lange. Wie schon Dirk Schrade zuvor bekam Andreas Dibowski (Döhle) mit Euroridings Butts Leon am Coffin Probleme. Gleich zweimal stockte der dunkelbraune Wallach am Graben, bevor er sich beim dritten Anlauf zum Darüberspringen bewegen ließ. „Das sind die Momente, die man nicht erklären kann. Mein Pferd hat noch nie Probleme am Graben gehabt. Es hat sich gezeigt, dass die Pferde sich am Coffin mehr zurückgenommen haben, als wir das gedacht haben“, wunderte sich Dibowski. Der Patzer kostete „Dibo“ nicht nur 60 Strafpunkte, sondern auch Zeit. Das Paar kam zwar ins Ziel, landete aber weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Da half es auch nichts, dass er die WM mit einer souveränen Nullrunde im Parcours beendete. „Das macht es eigentlich noch ärgerlicher, wenn es dann zum Schluss so gut läuft. Der Fehler im Gelände ist für mich immer noch nicht erklärbar, das war so unnötig, dass das passiert ist. Für mich persönlich ist es schon eine Enttäuschung. Damit kann man nicht zufrieden sein“, sagte Dibowski.

 

Dass die deutsche Mannschaft am Ende immerhin das angepeilte „Minimalziel“ – Platz fünf und damit die Teilnahmeberechtigung an den Olympischen Spielen in London – erreichte, verdankte es nicht zuletzt der souveränen Nullrunde von Michael Jung und Sam. Bis auf einen kleinen „Wackler“ am ersten Wasserhindernis ließ der 28-jährige Pferdewirtschaftsmeister den Kurs leicht aussehen. Mit neun Punkten Vorsprung – also zwei Abwürfen „in der Hand“, die er allerdings nicht benötigen sollte – startete er am letzten Tag ins Springen und demonstrierte hier mit einer Nullrunde noch einmal seine Überlegenheit im WM-Starterfeld.

 

Mit guten Chancen ritt auch Ingrid Klimke in den Springparcours. Dank ihrer Vorleistungen lag sie nach dem Gelände auf Platz vier und rückte nach der sonntäglichen Verfassungsprüfung sogar noch einen Platz auf, nachdem die bis dahin drittplatzierte US-Amerikanerin Rebecca Holder ihren Courageous Comet vom Start zurückgezogen hatte. Er hatte in der Prüfung ein Eisen verloren, musste beim Vortraben in die Holding Box und wurde kein zweites Mal mehr vorgestellt. Allerdings war es eng auf den Plätzen zwei bis elf. Jeder Fehler wurde sofort bestraft und mit den ersten fehlerfreien Runden lastete auf Ingrid Klimke der Druck, ebenfalls ohne Abwurf zu bleiben. Ihr Wunsch wurde nicht erfüllt: Nach dem Plankensprung fiel auch noch Sprung zehn, so dass die 42-Jährige am Ende auf dem 13. Platz landete.

 

Die Silbermedaille in der Einzelwertung ging an den Briten William Fox-Pitt mit Cool Mountain, der wie Jung die WM mit seinem Dressurergebnis beendete und darüber hinaus Gold mit dem Team gewann. Zwei Mal Bronze gab es für den Aachen-Sieger Andrew Nicholson mit Nereo – die erste Einzelmedaille in der langjährigen Karriere des Neuseeländers. Die Silbermedaillen in der Mannschaftswertung durften sich die Kanadier umhängen lassen, während das gastgebende US-Team seine Medaillenchancen im Parcours verschenkte und mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen musste.        Hb

WM Reining

Grischa Ludwig dreht an Medaille vorbei

 

Kentucky/USA (fn-press). Mit dem fünften Platz beim Einzelfinale Reining hat sich Grischa Ludwig (Bitz) mit Hot Smokin Chex bei den Weltreiterspielen in Lexington/USA in die Weltspitze geritten (221 Punkte). Ein Überdrehen des ersten Spins kostete den Team-Europameister von 2007 bei seinem dritten Weltreiterspielen die Silbermedaille. Fast hätten die US-Amerikaner den vollen Medaillensatz geholt. Aber der haushoch gehandelte Favorit Shawn Flarida (USA) fiel aufgrund eines Materialfehlers auf den 21. und damit letzten Platz zurück. Neuer Weltmeister ist der WM-Zweite von 2002, Tom McCutcheon (USA) mit Gunners Special Nite (228). Silber ging an Craig Schmersal (USA) mit Mister Montana Nic (223), WM-Dritter von 2008. Bronze gewann der Weltmeister von 2006, der Kanadier Duane Latimer mit Dun Playin Tag (222,5).

 

„Wir haben gezeigt, wir können den Amerikanern eine Medaille streitig machen“, sagte Bundestrainer Kay Wienrich (Schwalmtal-Amern) nach dem Finale. Der Fehler im Spin – ein mehrmaliges schnelles Drehen des Pferdes auf der Hinterhand –  führte zu drei Punkten Abzug und dem Verlust einer möglichen Medaille. „Wir wussten, dass uns hier nichts geschenkt würde und wir hier sehr hart kämpfen müssen“, sagte Grischa Ludwig nach seinem Ritt und bedankte sich bei seinem Pferd. „Hot Smokin Chex hat das sensationell gemacht.“ Ludwig gehört seit Aufnahme der Disziplin Reining in das Programm des Weltreiterverbandes FEI zu den festen Reining-Größen in Deutschland. Er holte 2001 den ersten Deutschen Meister-Titel. Bei der Premiere der Reining bei den Weltreiterspielen 2002 war er Reservereiter. 2006 in Aachen kam er mit dem Team auf Platz vier. Regelmäßig gehört er zu deutschen Championatsaufgeboten; wie auch die zweite deutsche Starterin im Einzelfinale, die in Österreich lebende Sylvia Rzepka (Mittendorf). Nachdem die Deutschen zweimal knapp eine WM-Team-Medaille verfehlt hatten, trug sie 2008 wesentlich zum Gewinn der Bronzemedaille bei. In Lexington zeigte sie ebenfalls die beste Teamleistung, wenngleich die Punkte für einen Sprung auf das Treppchen nicht mehr ausreichten. Im Einzelfinale blieb sie dann hinter ihren eigentlichen Erwartungen zurück. „Heute war Doctor Zip Nic nicht so bei mir“, sagte sie nach ihrem Ritt. Mit „immer noch guten“ 218,5 Punkten kam die WM-Fünfte von 2008 auf Platz acht. „Damit haben wir zwei Reiter in der Top Ten der Weltelite“, freute ich Kay Wienrich. Und so herrschte bei den Reinern zum Abschluss einer medaillenlosen Reining-WM eine positive Stimmung. „Das ist alles immer noch ein sehr hervorragendes Ergebnis“, zog Kay Wienrich Bilanz.

 

Denn auf Platz sechs und somit ohne Medaille war zuvor auch der Mannschaftswettbewerb für das deutsche Reining-Team geendet. Zwar hatte die letzte deutsche Reiterin Sylvia Rzepka mit Doctor Zip Nic zum Abschluss gezeigt, welches Potenzial im deutschen Team steckte, für einen Sprung auf das Treppchen reichte es aber nicht mehr. Dort standen nun zum dritten Mal die USA, Silber ging an Belgien, Titelverteidiger Italien gewann Bronze.

 

Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die deutschen Reiner in Lexington erlebten. Gleich zu Beginn schockte Startreiter Nico Hörmann (Bünde) sein Team, als sein Hengst Mister Dual Spring beim ersten Manöver, einem Spin, ausrutschte und mit der Flanke den Boden berührte. Das bedeutete null Punkte. Damit lieferte der Weltranglistenerste und Mannschafts-Europameister von 2007 und 2009 das Streichergebnis. Wieder Hoffnung auf eine Medaille schöpften die Reiner, als Grischa Ludwig mit dem neunjährigen Hengst Hot Smokin Chex einen tollen Ritt zeigte. Endgültig zerplatzte der Traum dann aber, als der Mannschafts-Europameister von 2007 und Team-WM-Dritte von 2008, Emanuel Ernst (Windeck) mit Legends Diamond Doc, beim Stopp patzte. Für Hörmann und Ernst endete somit auch im Teamwettbewerb der sportlich-aktive Teil der Weltreiterspiele. Beide qualifizierten sich nicht für den Hoffnungslauf, der den Reitern der Plätze 16 bis 35 eine weitere Chance auf den Einzug ins Einzelfinale bot. Während sich die 15 Besten des Teamwettbewerbs direkt fürs Finale empfahlen, konnten weitere fünf Reiter über den Umweg „Hoffnungslauf“ noch versuchen, nach der Einzelmedaille zu greifen.

 

Untätig waren Hörmann und Ernst aber nicht. Sie unterstützten Ludwig und Rzepka. „Wir Reiner sind bei Championaten immer ein sehr gutes Team“, sagte Equipechef Paul Kratschmer (Bad Camberg). Eine Teamfähigkeit, die auch die anderen Disziplinen einschloss. Wann immer Zeit war, sah man die Reiner bei den Prüfungen der anderen. Als ihr Teamwettbewerb am Sonntag endete, fieberten sie den Rest des Tages mit den Distanzreitern und erlebten mit, wie diese mit Bronze ihre erste WM-Team-Medaille holten und damit auch die erste deutsche Medaille bei diesen Spielen. Wenn Isabell Werth und Co. ins Viereck ritten, waren die Reiner da. Und umgekehrt. Distanzreiter, Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitsreiter, Voltigierer und Para-Dressurreiter – wer in der ersten Woche der Weltreiterspiele da war, schaute bei den anderen vorbei. „Es war ein tolles Erlebnis, dass wir hier so eng zusammengearbeitet haben“, sagte Kay Wienrich. Und so haben die Reiner zwar keine Medaille, aber doch sehr viel Respekt gewonnen. „Diese Bühne ist für unseren Sport ganz wichtig“, sagte Grischa Ludwig am Ende der Reining-Wettkämpfe. „Und ich denke, wir haben sie genutzt.“     Bo 

 

 

Springen, Para-Equestrian, Voltigieren und Fahren

In vier Disziplinen sind noch Medaillen zu vergeben

 

Kentucky/USA (fn-press). Bei den  Weltreiterspielen im US-Staat Kentucky hat das deutsche Team bereits erfolgreich Medaillen gesammelt. Die Distanzreiter holten erstmalig überhaupt Mannschafts-Bronze und auch das Dressur-Team gewann die Bronzemedaille. Mit Vielseitigkeitsreiter Michael Jung aus Horb hat das deutsche Team seit dem Wochenende auch seinen ersten Weltmeister. Nach Vielseitigkeit, Dressur, Reining und Distanzreiten stehen bis Sonntag, 10. Oktober, noch Entscheidungen im Springen, Fahren, Voltigieren und  Para-Dressur aus.

 

Viele Entscheidungen in Kentucky finden aufgrund der Zeitverschiebung von sechs Stunden bei uns erst in der Nacht statt. So steht beispielsweise der Mannschafts-Weltmeister der Springreiter Mittwochnacht fest, denn wenn der Nationenpreis um 19 Uhr in Kentucky beginnt, dann ist es in Deutschland 1 Uhr nachts. Das Finale der Einzel-Reiter ist dann Freitagnacht. Im Voltigieren werden insgesamt neun Medaillen in Kentucky vergeben und zwar im Einzelvoltigieren der Damen und der Herren sowie im Gruppenvoltigieren. Das Kür-Finale der Einzelvoltigierer findet am Samstag statt, die Gruppen kämpfen am Sonntag um Gold, Silber und Bronze. Auch bei den Reitern mit Behinderung stehen in der Para-Dressur noch zahlreiche Entscheidungen bevor, einmal in der Mannschaftswertung, die sich am Donnerstag entscheidet, aber auch im Einzelwettbewerb. Erst am Sonntag sind auch bei den Para-Reitern die letzten Medaillen vergeben. Die Fahrer starten als letzte Disziplin bei den Weltreiterspielen. Nach Dressur, Gelände und Hindernisfahren steht erst am Sonntag ein Einzel- und ein Mannschafts-Weltmeister fest.        evw

 

 

 

Persönliche Mitglieder

 

PM-Regionaltagung: Weltreiterspiele Kentucky – so war´s!

 

Münster (fn-press). Die internationale Pferdewelt schaut in diesem Jahr nach Lexington im US-Staat Kentucky, denn hier finden vom 25. September bis 10. Oktober die Weltreiterspiele statt. Die FEI World Equestrian Games (WEG) sind Weltmeisterschaften in acht Pferdesportdisziplinen: Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten, Reining und Para-Equestrian. Einen Rückblick auf das Geschehen mit glücklichen, traurigen, überschwänglichen, gelegentlich auch ungewissen, immer aber spannenden Momenten geben in einer PM-Regionaltagung am Donnerstag, 28. Oktober, in der Arena Hippomaxx des Westfälischen Pferdemuseums in Münster Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke (Münster) und weitere Mitglieder des Kentucky-Teams. Die PM-Regionaltagung beginnt um 19 Uhr und kostet 15 Euro, für Nicht-PM 20 Euro. In der Zeit von 18 bis 19 Uhr besteht die Möglichkeit, das Westfälische Pferdemuseum kostenlos zu besichtigen. Eine schriftliche Anmeldung bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Bereich Persönliche Mitglieder, 48229 Warendorf, ist erforderlich.             PM

 


Dressur           

 

Ponyreiter für Bundesnachwuchschampionat nominiert

 

Verden (fn-press). Im Anschluss an einen Sichtungslehrgang in Warendorf sind 20 Paare für die Teilnahme am Bundenachwuchschampionat der Ponydressurreiter in Verden vom 12. bis 14. November nominiert worden. Im Einzelnen sind dies: Lisa Breimann (Olfen/WEF) mit Tiffany Amber; Franziska Elsen (Eppingen-Kleingartach/BAW) mit Vino Bianco; Nadine Falke (Stuhr/HAN) mit Carlchen; Marlina Garrn (Guderhandviertel/HAN) mit Arts Dartagnon; Dana Hancke (Oldenburg/WES) mit Rappenberg Little Lord; Paulina Holzknecht (Solingen/RHL) mit Jumaniji; Johanna Huesmann (Hohwacht/SHO) mit Moonlight; Caroline Karrenbauer (Sarstedt/HAN) mit Sanches; Marie-Luisa Lang (Breuberg/HES) mit Figaro; Noah Linnenbrügger (Steinhagen/WEF) mit Douglas; Ragna Mann (Huje/SHO) mit Holsteins Nepomuk; Maike Mende (Nordwalde/WEF) mit Dear Little Yellow; Celia Schmadl (Bad Homburg/HES) mit Penelope; Jendrick Scholz (Neuenkirchen/HAN) mit Nobilis; Louisa Wedermann (Wangerland/WES) mit Philina WE; Ina Weinmann (Rott/BAY) mit Donald; Lia Welschof (Paderborn/WEF) mit Simply Smile; Anouk Wiemers (Krefeld/RHL) mit Harry Potter B, Hannah Wießner (Goch/RHL) mit Top Niklas und Alisha Zimmer (Dittelsheim/RPF) mit Angel. Als Reservisten wurden Laura Klockner (Windhagen/RPF) mit Everglade, Joke-Marie Brüning (Neuenkirchen/WEF) mit Narino und Anjana Bucher (Meckenbeuren/BAW) mit Desteny benannt.   Hb

 

 


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