Denise Spörri auf der Stute Coeur d`Amour - Siegerin um den AJA-Europacup in Pforzheim

(Foto: Bernward Engelke)

Pforzheim. Mit vier fehlerfreien Runden sicherte sich Denise Spörri aus der Schweiz in Pforzheim den Aja-Europapokal vor Ernst-Georg Thelen.

Großes Finale, aber kein Preisgeld – wie nun in Pforzheim um den Europacup der AJA-Mitglieder, den sicherlich letzten echten Amateuren des Turniersports, wo das Dabeisein immer noch alles ist. Man trifft sich, man mag sich und man treibt Sport, und den wahrlich ernsthaft wie ein Profi. Nur -  die von der „International Association of Jumping Riding Ambassadors“ (AJA) sind jenseits der 40. Sie reiten gerne, oft und überall. Nun wurde bei idealen Bedingungen herrlichstem Wetter nach verschiedenen Qualifikationen der Europacup ausgeritten. Und den holte die seit Jahren oben reitende Schweizerin Denise Spörri (61) auf Coeur d`Amour.

Vier Runden zählten, Denis Spörri aus Bern mit der Holsteiner Stute kam jeweils ohne Makel zur Lichtschranke zurück – wie fast auch Ernst-Georg Theisen (Gönnheim) auf dem sieben Jahre alten Westfalen-Wallach Chicos Cordeur, dem Paar konnte am Ende nur ein Zeitfehlerpunkt als Minus im letzten Umlauf angekreidet werden. Dritte wurde die Französin Elisabeth Guyot auf der in Holland gezogenen Stute Nazidja d`Agnoun (4 Strafpunkte). Am Start waren 34 Reiter, darunter zehn Deutsche.

Das Mannschaftsspringen nach Art des Nationen-Preises sicherte sich überlegen Frankreich ohne Fehlerpunkt vor den beiden gleichplatzierten Schweizern und einer Europa-Auswahl (je 8), den vierten Rang belegte Deutschland I mit Dr. Heinz Matuschik (Radolfzell) auf Livorno (4 und 4 Fehlerpunkte), Hermann Vogelsang (Rullstorf) auf Gode Deern (0 und 4), Manfred Villmann (Wietze) auf Artemis (4 und 0) und Werner Jösel (Selbach) auf Zatina (4 und 4).

Die Fehlerpunkte aus dem Nationen-Preis wurden ins Finale um den Europacup mitgenommen, Ernst-Georg Theisen ritt in der Europa-Auswahl I mit und war dort auf Chicos Cordeur fehlerfrei geblieben wie auch Denise Spörri auf Coeur d`Amour.

Die nächsten großen Turniere finden statt in Müntschemier/ Schweiz (13. bis 15. Juli) und Antwerpen (24. bis 26. August), danach folgt die Europameisterschaft in Dinard/ Frankreich (20. bis 23. September).

Der AJA gehören Springreiterinnen ab 45 und Springreiter ab 49 Jahren an. Sie organisieren und finanzieren ihre Turniere in fast ganz Europa selbst, sind glücklich über Ehrengaben, drücken aber wie alle anderen in der Welt des Turniersports ihre Beiträge ab an den Weltverband (FEI) oder die nationalen Föderationen, deren Regeln sie sich unterwerfen. Die „Botschafter des Springsports“ gehen in ihrem Sport auf als leidenschaftliche Amateure mit dem Ehrgeiz der Profis, doch ohne das Profitdenken der Berufsreiter – und das macht den feinen, aber durchaus entscheidenden Unterschied aus.