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Ian Millar - älter werden anscheinend nur die anderen... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 15. September 2014 um 12:24

Für Sieger Ian Millar auf dem Vigo d`Arsouilles-Sohn Dixson begann in Spruce Meadows die Serie um den Rolex Grand Slam mit den nächsten Stationen Genf im Dezember und im Mai nächsten Jahres beim CSI in Aachen. Der CSIO von Deutschland 2015 - der 100. -  findet in Mannheim (16. bis 19. Juli) statt, in Aachen werden im nächsten Jahr (11. bis 23. August) neben dem CSI Europameisterschaften in den Disziplinen Dressur, Springen, Reining, Fahren und Voltigieren organisiert.

(Foto: Rolex)

Calgary. Ein John Whitaker mit 59, ein Hugo Simon mit 72 – sie beide sind außergewöhnliche Springreiter, immer noch im Parcours erfolgreich unterwegs, sie werden außergewöhnlich bleiben, doch wirklich jenseits des fast nicht mehr Begreifbaren steht Ian Millar. Er ist ohne Verfallsdatum. Jetzt war er siegreich mit der Equipe im Preis der Nationen und  gewann dazu nochmals den begehrten Großen Preis des CSIO von Kanada in Spruce Meadows.

 

 

Er ist die wahre Legende des Springreitens. 67 Jahre alt, doch vom Alter nicht gequält, nicht gebeugt, und zum Siegen immer noch jung genug. Wie nun in Spruce Meadows, wo er zum dritten Mal den Großen Preis des kanadischen CSIO gewann, vor 27 Jahren erstmals, dann nochmals vor 23 Jahren. Zeitspannen, in denen sich der Sport veränderte, nur eben er nicht. Er ließ die Zeit nicht hinter sich, sondern ging mit ihr.

 

In London 2012 startete er zum zehnten Mal bei Olympischen Spielen, einmalig, er war gleichzeitig auch der älteste Teilnehmer. In der Normandie ritt er seine siebte Weltmeisterschaft, ebenfalls eine Zahl für die Ewigkeit.

 

Wahrscheinlich verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens im Sattel. Mit zehn Jahren fing er an zu reiten. Er war versessen darauf, und ist es immer noch. Seit Jahren schon erhielt er den ihm wahrlich gebührenden Platz in der „Ruhmeshalle des Sports“ von Kanada, er wird teilweise regelrecht ehrfürchtig  „Captain Canada“ genannt.

 

Seine Rekorde sind von Dauer. Zehnmal startete er bei Olympischen Spielen, keiner mehr als er, dazu gewann er mit der kanadischen Equipe beim Ersatz-Olympia 1980 in Rotterdam – Boykott der großen westlichen Reiternationen der Olympischen Spiele 1980 in Moskau wegen des Afghanistan-Überfalls durch die damalige UdSSR - die Goldmedaille, sonst hätte er elf Olympische Reiterspiele im Rekordbuch. Er war in Sydney 2000, vier Jahre später in Athen,  in Hongkong 2008 und vor zwei Jahren in London jeweils der älteste Teilnehmer, und er gewann als bisher ältester Starter bei Olympia der Reiter eine Medaille, nämlich 2008 Team-Silber nach Stechen gegen die USA. Sein Olympia-Debüt gab er 1972 in München mit einem sechsten Platz im Preis der Nationen im Olympia-Stadion am Schlusstag der Spiele – mit Sieger Deutschland.

 

Pferd mit eigenem Fan-Club…

 

Der lange Kanadier von 1,90 m ist vielen Reitsportkennern in erster Linie in Erinnerung wegen des belgischen Wallachs Big Ben, der hatte ein Stockmaß von über 1,80 m. Sie passten zunächst nicht zusammen, Big Ben war ängstlich, stur. Millar: „Mit Kraft ging nichts. Doch irgendwann hatte ich den Knopf gefunden.“ Aufmerksam auf den Wallach hatte den Kanadier der bekannte frühere holländische Springreiter, Pferdehändler und Turnierveranstalter Emile Hendrix gemacht.

 

Zweimal – 1988 und 1989 - gewann Ian Millar mit dem Wallach den Weltcup, Big Ben hatte gar einen eigenen Fanclub - und einziges Mal einen schwachen Moment, nämlich bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Ähnlich wie der wunderbare Schimmel Milton von John Whitaker bei Olympia 1992 in Barcelona. Wahrscheinlich wurde Big Ben zu spät nach Südkorea geflogen und hatte bei Beginn der Spiele die klimatische Umstellung noch nicht geschafft. Ian Millar und Big Ben, sonst perfekte Partner, belegten im Einzelspringen den 15. Rang.

 

Mit Big Ben gewann Millar nicht weniger als 49 Große Preise, der Fuchs musste 1999 im Alter von 23 Jahren eingeschläfert werden. Er wurde wie sein Reiter in die „Ruhmeshalle des Sports“ von Kanada aufgenommen.

 

Reiter ohne Stallgeruch…

 

Der neunmalige kanadische Landesmeister, der auch sechsmal das Derby des Landes in Calgary gewann, zweimal Panamerikanischer Meister wurde, hatte Wirtschaftswissenschaft studiert, er war als Immobilien- und Börsenmakler erfolgreich, als Manager für Hotels und Restaurants, Reiten als Hobby wurde am Ende sein wahrer Beruf. In der kleinen Stadt Perth in der kanadischen Provinz Ontario unterhält er einen Ausbildungs- und Handelsstall, seine Frau Lynn starb vor sechs Jahren an Krebs, sein Sohn Jonathan und Tochter Amy sind ebenfalls erfolgreich im Springreiten unterwegs. Mit nunmehr 2,384 Millionen Euro reinem Gewinngeld steht er in Spruce Meadows auf der Prämienliste hinter seinem Landsmann Eric Lamaze (2,6) an zwieter Stelle.

 

Ian Millar war immer ein Reiter ohne Stallgeruch, wie Hans Günter Winkler (88) aus Warendorf. Millar kann sich überall bewegen, in Sport- wie in Gesellschaftskreisen. Er gibt überall eine gute Figur ab, Starallüren sind ihm fremd.

 

Nach dem ersten Weltcupsieg 1988 in Göteborg flog er nicht zurück nach Kanada, sondern unterbrach die Reise für einen Abstecher nach Münster. Dort wurde ihm nämlich ein Wunsch erfüllt, nämlich bei Dr. Reiner Klimke auf dem Goldross Ahlerich Lektionen der gehobenen Dressur reiten zu dürfen. Und er ließ sich auch unterrichten vom erfolgreichsten olympischen Dressurreiter aller Zeiten. Millar: „In der Dressur wird bei der Ausbildung des Pferdes vor allem Wert auf den Schub aus der Hinterhand gelegt, und das ist ebenfalls wichtig und manchmal gar entscheidend im Springreiten. Pferde mit einer guten Galoppade springen leichter.“

 


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