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Simon Delestre gewann erstmals Grand Prix der Global-Tour PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 26. April 2015 um 14:32

 

Antwerpen. Der Franzose Simon Delestre (33) gewann in Antwerpen den zweiten Grand Prix der Global Champions Tour 2015 vor dem Südbadener Hans-Dieter Dreher. Doch ist diese Serie noch ein Segen für den Sport?

 

 

Nach dem Sieg des Briten Scott Brash in Miami Beach gewann in Antwerpen der Franzose Simon Delestre den zweiten Grand Prix der Global Champions Tour 2015. Der Lothringer, Mannschafts-Vizeweltmeister 2014 und im letzten Dezember in Mechelen auch erstmals Gewinner eines Weltcupspringens, setzte sich in der mit 300.000 € dotierten zweiten Konkurrenz der diesjährigen Global Champions Tour im Stechen gegen fünf Konkurrenten durch. Delestre, 2012 Gewinner des Großen Preises der Riders Tour in Hagen, siegte auf dem zehnjährigen Fuchswallach Ryan des Hayettes mit etwas mehr als einer Dreiviertelsekunde Vorsprung auf den Südbadener Hans-Dieter Dreher (43), der sein mögliches Championatspferd Embassy vorstellte. Delestre kassierte 99.000 Euro, Dreher für seinen Hengstbesitzer 60.000. Den dritten Platz nach ebenfalls fehlerfreier Stechrunde belegte Edwina Tops-Alexander (Australien) auf der Stute Lintea Tequila (45.000).

 

Hinter der zweimaligen Global Tour-Gewinnerin (41), 2008 als erste Springreiterin Siegerin im Großen Preis in Zürich, platzierten sich mit je einem Abwurf auf dem Hengst Codex One der frühere Doppel-Europameister und Amateur-Trabrennfahrer Christian Ahlmann (Marl) auf dem vierten (30.000) und der Ägypter Karim El Zoghby auf Amelia auf dem fünften Platz (18.000). Scheich Ali Bin Khalid al Thani (Katar), Schüler des Tour-Erfinders Jan Tops (Niederlande), wurde auf der Holsteiner Stute Vienna Olympic mit insgesamt zehn Strafpunkten, darunter Zeitfehler wegen einer Verweigerung im Stechen, Sechster (9.000).

 

Die am letzten Wochenende in las Vegas so erfolgreichen Teilnehmer spielten in Antwerpen nur eine Mitreiterrolle. Weltcupsieger Steve Guerdat (Schwiez) kam mit Concetto Son auf den 24., die Weltpokal-Zweite Penelope Leprevost (Frankreich) mit Ratina de la Rousserie auf den 23. und der Cup-Dritte Bertram Allen (Irland) auf Quiet Easy auf den 26. Rang, alle drei hatten je einen Abvwurf in der ersten von zwei Runden. Aber auch weitere Deutsche fielen nicht groß auf. Der letztjährige Weltcupgewinner Daniel Deußer (Hünfelden), Weltranglisten-Erster, kam nach einem Abwurf mit Pironella ebenso wenig über die erste Runde hinaus wie Marco Kutscher (Bad Essen) auf dem rasch genesenen Wallach Cornets Cristallo, der wegen einer Kolik in Las Vegas gar nicht gestartet werden konnte. Und auch der deutsche Rekordmeister Ludger Beerbaum (Riesenbeck) durfte sich nach zwölf Fehlerpunkten im ersten Umlauf auf dem Hengst Chaman vorzeitig trollen.

 

Global-Tour: Segen oder Fluch?


Die Global Champions Tour, für die Topelite der Springreiter eine wunderbare Gelddruckmaschine, wirft aber auch Fragen auf. Dem Sport dient sie nicht. Dem holländischen Mannschafts-Olympiassieger Jan Tops (54) gelang sicherlich ein ganz großer Wurf. Dank seiner Verbindungen und auch seines Engagements konnte er Geldreserven anzapfen, die eben letzten Endes nur einer gewissen Klientel zugute kommen. Wer nicht zu den „oberen Zehntausend“ der Springreiterwelt gehört, muss zahlen, will er starten dürfen, und hat auch noch schon zwangsweise abzudrücken für einen obligatorischen VIP-Tisch im abgetrennten Bereich am Rande der Stadien.

 

Und da die Global-Tour inzwischen überall auf der Welt gastiert, und jeder Veranstalter die Besten der Welt mit ihren besten Pferden auch am Start sehen möchte, dafür wird ja auch entsprechend gelöhnt, bluten die mittleren und schon sicher die kleineren Turniere ganz einfach irgendwann unerbittlich aus. Aber genau diese Turniere sind die Basis vor allem für die Züchter, um ihre Produkte zeigen zu können, die Blutspender für den Sport. Und ohne Sport - keine Zucht.

Brechen solche Veranstaltungen weg, fehlt irgendwann auch denen ganz oben der Nachschub. Das öffentliche Interesse, jedenfalls in Deutschland geradezu erschreckend, ist kaum noch vorhanden. In deutschen Zeitungen wird fast nur noch sporadisch, oder als Füller von Spalten in den Gazetten, über den Reitsport berichtet, es sei denn, irgendwo kann ein Dopingfall aufgebauscht werden. In der Rheinischen Post (Düsseldorf), eine der führenden edeutschen Abo-Zeitungen, stand nach dem Weltcupfinale am letuzten Wochenende nicht einmal ein Ergebnis.

Aber auch daran trägt Jan Tops eine gewisse Mitschuld. Er legt auf Zuschauer oder Medien – außer dem Fernsehen – spürbar keinen Wert. Aber ohne gewecktes Interesse in der breiten Öffentlichkeit, sind auch keine Sponsoren mehr einzufangen. Vor allem nicht im Reitsport. Dafür wird die Global Champions Tour immer mehr zu einer Loge, man will ganz unter sich sein und auch bleiben. Niemand geht dagegen an. Weil die einzelnen Verbände, allen voran auch die Internationale Föderation (FEI), ordentlich Gebühren einnehmen, kommt von dort auch kein Gegenwind.

 

Beim diesjährigen dreimonatigen Winterfestival in Florida kursierte bereits das Gerücht, aus Kostengründen stehe der Reitsport bei Olympia wieder einmal auf dem Prüfstein. Und da der doch so wunderbare Sport mit dem Pferd bewusst oder ohne Bedacht der öffentlichen Aufmerksamkeit auch verstärkt entzogen wird, da sich auch in den Redaktionsstuben eine gewisses Nichtinteresse breit macht,  haben die Gegner von "Reiten bei Olympia" immer leichteres Spiel. Und der Sog zieht auch Dressur oder Vielseitigkeit mit nach unten. In den nationalen und internationalen Verbänden haben das viele noch gar nicht gemerkt. Doch dort sollte weniger verwaltet, jedoch mehr der Sport "verkauft" werden.

 


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