Ärger eines Schweizers über die Nationen-Preis-Serie... |
Geschrieben von: Max E.Ammann in "PferdeWoche"/ DL |
Donnerstag, 23. Juni 2016 um 18:10 |
Ittigen bei Bern. Der Journalist und Buchautor Max Ammann (77) befasst sich in einem Kommentar in der neuesten Ausgabe des Schweizer Magazins „PferdeWoche“ mit der Nationen-Preis-Serie Springreiten. Ammann, der den Weltcup erfand und von 1978 bis 2003 als Weltcup-Direktor fungierte, spricht von einem Ärgernis…
In seiner Kolumne schreibt der Schweizer, ihn würden die 2013 vom Weltverband, FEI, neu eingeführten Regeln der Qualifikationen für das Finale ärgern, aber auch die für das von der Internationalen Föderation bekämpfte Team-Springen eingeführten Namen vergellen.
Ammann geht zunächst auf die Geschichte der Nationen-Preise ein. „Vom ersten Nationenpreis 1909 bis Ende 1964 wurden die Nationenpreise von der FEI - erst 1921 gegründet - nicht in einer Serie zusammengefasst. Erst der neue FEI-Präsident, Prinz Philip, förderte ab 1965 eine Jahreswertung der Nationenpreise – den «President‘s Cup». Die Punktewertung war einfach: sechs Punkte für die Siegernation – vier, drei, zwei, einen für die Zweit- bis Fünftplatzierten. … Dabei blieb es auch, als von 1987 bis 1991Gucci, dann ein Jahr lang HCS die Nationenpreisserie finanzierte. Immerhin erlebte man 1991 den ersten Nationenpreisfinal. Auch als ab 1997 Samsung das Sponsoring übernahm, blieb es bei dieser Punktewertung. Beim bis 2002 ausgetragenen Finale gab es vorerst zwei Jahre lang doppelte Punkte, die zum Jahresergebnis addiert wurden. Dann wurde von 1999 bis 2002 beim Endturnier ohne zählende Vorleistung geritten. In den sechs ersten Samsung-Jahren explodierte das Interesse am Nationenpreis in Bezug auf die Teilnahme – aber in den Medien blieb die Anteilnahme beschränkt. So ergaben sich intensive Diskussionen um die Zukunft: Auf der einen Seite erhöhte sich die Zahl der jährlichen Nationenpreise … auf bis zu 31 in den ersten Samsung-Jahren.“ Doch das Medieninteresse sei ausgeblieben, sagt Max Ammann. So sei die Super League geboren worden, ab 2003 mit den acht Topnationen auf den acht besten CSIOs in der Superliga und einer Nationenpreisserie für die verbleibenden CSIOs und die Nicht-Super-League-Nationen.
Bis 2008 blieb Samsung Sponsor, dann kam die Meydan Group aus Dubai. Das seit 1965 bewährte Punktesystem blieb vorerst erhalten – mit doppelten Punkten beim Finale in Barcelona. Ab 2009 gab es einige strukturelle Änderungen: statt acht durften kurzfristig zehn Länder in der Division I mitmachen, und die B-Liga wurde geographisch aufgeteilt. Nach dem Ausstieg von Meydan kam es erneut zur großen Diskussionen um das beste Format. Mit acht Topequipen auf acht Topplätzen war in den Superliga-Jahren seit 2003 ein vermehrtes Medieninteresse erzielt worden. Da beim Finale nicht bei null Fehlerpunkten begonnen wurde, sondern dafür die doppelte Punktzahl für Platzierungen vergeben wurden, blieb das Interesse an den Resultaten der acht Wertungsturniere erhalten. Aber viele Beteiligte störten sich an der de facto Teilnahmeverpflichtung bei allen acht Superliga-Turnieren – obwohl gerade dies den Reiz ausmachte.
Konsequenterweise wollte man ab 2013, mit Furusiyya als neuem Sponsor, die Zahl der Nationenpreise, die ein nationaler Verband beschicken musste, reduzieren. Dazu kam es.
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