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Weltcuperfinder Max Ammann kritisiert Weltverband PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 16. Oktober 2016 um 09:51

Oslo. Die Erfindung eines Weltcups im Sport geht einzig und allein auf den französischen Sport-Journalisten Serge Lang zurück. Er kreierte den alpinen Ski-Weltcup 1966. Alle anderen Wettbewerbe unter dem Begriff „Weltcup“ sind Kopien. Im Springreiten beginnt an diesem Sonntagnachmittag in Oslo die Qualifikation der Westeuropaliga zur Teilnahme am Finale um den 39. Weltpokal 2017 in Omaha/ Nebraska – neuntes Endturnier seit 1980 in den USA.

 

Alles begann in über 3.000 m Höhe. Dort hockten im chilenischen Andendorf Portillo im August 1966 eine Handvoll Journalisten, Trainer und Aktive fast täglich gelangweilt zusammen. Nebel und Sturm unterbrachen ständig die alpinen Skiweltmeisterschaften. In dieser Atmosphäre des Nichtstunkönnens und doch Wollens wurde die Idee für einen Weltcup ausgetüftelt und skizziert. Der Elsässer Serge Lang, ein Kerl wie ein Berg,  Strippenzieher und Schreiber für die angesehene französische Sportzeitung "L`Equipe", riss das Kommando an sich. Bereits ein Jahr später wurden die ersten Rennen gefahren. Die Athleten durften noch nicht offen kassieren, aber Kristallkugeln als Ehrenpreise in den Vitrinen deponieren, dafür sahnten die Organisatoren mächtig ab. Elf Jahre später fand der Skiweltcup einen ersten Ableger: Den Springreiter-Weltcup. Die Idee dazu hatte der Schweizer Journalist Max Ammann. Er war während seiner USA-Zeit von der besonderen Atmosphäre der Hallenreitturniere in Washington und New York fasziniert. Er dachte schon damals über eine weltweite Serie mit Punktsystem nach. Während der Olympischen Sommerspiele 1976 in Montreal sprach Ammann den damaligen Präsidenten des Reiter-Weltverbandes (FEI), Prinz Philip, an und trug seine Überlegungen vor. Der Königin-Gemahl meinte, eine solche Serie wäre durchaus "verfolgungswürdig, arbeiten Sie mal ein Konzept aus".

 

Donaueschingen: Beginn von Donau und Weltcup

 

Wie Max Ammann in seinem Buch „Der Volvo Weltcup – die ersten zehn Jahre“ schreibt, habe beim Turnier im September 1977 in Donaueschingen „der deutsche Journalist Dieter Ludwig das Signal gesetzt. Der nämlich fragte ganz plötzlich: Max, wie geht`s Deinem Weltcup?“ Der ehemalige USA-Korrespondent des „Luzerner Tagblatt“ setzte sich in Donaueschingen noch während des Turniers mit den deutschen Springreitern Paul Schockemöhle und Hendrik Snoek zusammen, "ich redete mit allen, die zuhören wollten". Bei den alteingesessenen Veranstaltern stieß der Schweizer vor allem zunächst auf Skepsis, aber wiederum auch auf Interesse, "man weiß ja nie, was daraus werden kann", wie damals Hermann Heinemann als Direktor der Dortmunder Westfalenhalle sagte. In Donaueschingen, wo Brigach und Breg zusammenfließen und von da an Donau heißen, begann also die Geschichte des Springreiter-Weltcups.

 

Was fehlte, war Geld – Volvo half

 

Ammann erfuhr Unterstützung von den Amerikanern und dem neu gegründeten Internationalen Springreiter-Club. Was fehlte, war Geld, ein Hauptsponsor eben. Ihn fand Max Ammann in Göteborg bei Volvo, er hatte den richtigen Riecher. Er bat um ein Gespräch mit Volvo-Direktor Pehr Gyllenhammar. Der lud ihn zum Mittagessen nach Hause ein. Als später Kaffee und Cognac aufgefahren wurden, stand der mächtige Konzern-Boss auf und sagte: "Wir sind im Geschäft." Volvo gab für die erste Saison 1978/ 79 großzügig 480.000 Schweizer Franken.

 

Seither werden weltweit in verschiedenen Ligen die besten Reiter und Pferde für die Finals gefunden. Inzwischen umfasst der Springreiter-Weltcup 50 Länder, Volvo verabschiedete sich nach 20 Jahren des Gönnertums. Die Skandinavier schossen nicht weniger als 100 Millionen Euro in das Unternehmen Weltcup und spendierten zudem als Ehrenpreise 161 Limousinen.

 

„FEI kann nur verwalten…“

 

Fast 40 Jahre nach der Erfindung des Springreiter-Weltcups, dessen Idee  zehn Jahre später auch von der Dressur übernommen wurde, sieht Max Ammann sein Werk nicht gut verwaltet. Die größte Anziehungskraft gehe momentan von der „Global Champions Tour“ des Niederländers Jan Tops aus, „der ging aggressiv an die Sache ran, hörte auch immer und überall gut zu und stieß in Nischen“, sagt Ammann. Zum jetzigen Springreiter-Weltcup sagt der ehemalige Weltcupdirektor, der mit seiner Frau Korine auch zu den bekanntesten internationalen Kunstsammlern gehört: „Als ich nach 20 Jahren von meinem Amt zurücktrat, übergab ich dem Weltverband ein fertiges und auch intaktes Produkt. Doch in der FEI ist nach wie vor niemand da, der von Marketing oder Pressearbeit etwas versteht. Es lernt auch niemand dazu. In der FEI wird nur verwaltet – aber nicht geführt. Das ist das Hauptproblem beim Weltverband.“

 

 

 


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