Sie befinden sich hier: Home Sport Wie der bekannte Parcoursbauer Olaf Petersen den Mauerfall direkt miterlebte...

Wer ist Online

Wir haben 2211 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Wie der bekannte Parcoursbauer Olaf Petersen den Mauerfall direkt miterlebte... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 06. November 2009 um 19:57


München. Der Fall der Mauer am 9. November 1989 ist Geschichte,  seit Wochen Thema in Deutschland.  Die deutsche Einheit weckt Erinnerungen. Einige waren noch gar nicht geboren, einige können damit wenig anfangen, vielen ist das auch egal, aber wiederum vielen nicht -  wie dem weltbekannten Parcoursbauer Olaf Petersen. Er war dabei, und er kann sich noch an Details von damals haargenau erinnern...

 

Olaf Petersen, der am 26. November 72 Jahre alt wird, gehört nach wie vor zu den besten Parcours-Architekten der Welt. Der gebürtige Berliner („bis 1944, danach zogen meine Eltern mit mir weg, da Berlin im Bombenhagel lag“)  wurde am Morgen jenes denkwürdigen Tages von Michael Reithmann per Telefon geweckt. „Du“, sagte der frühere Generalsekretär der deutschen Föderation und danach Turnierdirektor des CHI in der Berliner Deutschlandhalle, „Du musst sofort kommen. Hier ist einiges los.“

 

Petersen, der seine Firma im Papiergeschäft inzwischen verkaufte und sich nun noch leidenschaftlicher dem Parcoursbau mit allem Drum und Dran verschrieb und gut dabei verdient, für die Hindernisdarstellung in der Deutschlandhalle verantwortlich, folgte dem Ruf Reithmanns, der 1994 freiwillig aus dem Leben schied. Olaf Petersen ahnte so wenig wie viele andere in der Bundesrepublik, dass sich Großes tat, auch für die Geschichte. In der DDR brodelte mehr als die Oberen des Arbeiter- und Bauernstaates glaubten.


Die Mauer ist offen...

 

Olaf Petersen, damals noch zuhause im Münsterland, inzwischen im bayerischen Pähl - zwischen Starnberger- und Ammersee gelegen - daheim,  nahm am Nachmittag des 9. November in Münster einen Flieger nach Berlin. Das Turnier war noch zwei Wochen weg. Olaf Petersen im Nachhinein: „Gegen 19 Uhr 30 war ich im Hotel. Ich duschte, ließ aber den kleinen Fernsehapparat laufen. Dann hörte ich: Die Mauer ist offen.“  Der Neu-Bayer, einziger Parcoursbauer der Welt, dem bisher als alleinverantwortlichem  zweimal die Hindernisgestaltung bei Olympischen Reiterspielen - inzwiswchen nicht mehr möglich durch das Reglement -  übertragen wurde, „rein in die Klamotten, Taxi, ab zur Bernauer oder Bornholmer Straße, so genau weiß ich das vor lauter damaliger Aufregung auch nicht mehr". 

Stinkig wie ein Eber...

Es sei unbeschreiblich gewesen, sagt er, Menschen strömten von West nach Ost und umgekehrt. Olaf Petersen lief damals gegen den Strom, er lief in den Ostteil der so lange geteilten Stadt. „Nach 500 Metern dachte ich, Mensch, Du bist ja in der falschen Ecke, ohne Ausweis, was ist, wenn Dich einer nach Papieren fragt und Dich möglicherweise  einsperren lässt...“ Da kam ein kleiner Renault-PKW „mit sieben Leuten schon überladen, man nahm mich auch noch als Achten mit – ab zum Kurfürsten-Damm“. Ganz Berlin feierte, „überall wurde getanzt, die Menschen lagen sich freudetrunken in den Armen, es wurde gesungen, gelacht und geweint“. Deutschland war wieder einig.

 

Am nächsten Morgen flog Olaf Petersen zurück nach Münster-Osnabrück, zerknitterter Anzug, ungewaschen („ich stank wie ein Eber“) kam er in seine damalige Firma. Das Personal beäugte ihn missbilligend, so hatte man den Chef ja noch nie gesehen. Olaf Petersen sagte dann: „Ich kann euch alle verstehen. Ich sehe nicht gerade toll aus. Aber, das muss ich behaupten: Ich habe gestern einen historischen Tag in der Geschichte erlebt...“

 

PS: Mit jenen, mit denen er vor 20 Jahren die Adressen austauschte, will Olaf Petersen wieder Verbindung aufnehmen.

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>