Überraschungssieg im GP von La Baule für Brasilianer Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 14. Mai 2017 um 20:42

La Baule. Der Brasilianer Pedro Junqueira Muylaert gewann zum Abschluss des CSIO von Frankreich in La Baule den GP, Deutschland fehlen inzwischen die Siegreiter.

 

 

Das Internationale Offizielle Springreiterturnier (CSIO) von Frankreich in La Baule  endete mit dem mehr als überraschenden Erfolg des 30 Jahre alten nicht gerade international bekannten Brasilianers Pedro Junqueira Muylaert. Der Südamerikaner aus Sao Paulo gewann auf dem Hengst Prince Royal nach Stechen mit etwas mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf den französischen Vizeweltmeister Patrice Delaveau auf dem Wallach Aquila und Team-Europameister Maikel van der Vleuten (Niederlande) auf Arera den Grand Prix. Preisgeld für den Sieger: 66.000 Euro der mit 200.000 € dotierten Konkurrenz. Auf den weiteren vorderen Rängen der auf dem Bonner Rodderberg stationierte Schwede Henrik von Eckermann auf Cantinero, der Franzose Simon Delestre auf Qlassic du Bois und der Niederländer Wout Jan van der Schans auf Capetown.

 

Die deutschen Teilnehmer waren wie im Preis der Nationen – vorletzter Platz – auch im Grand Prix mehr oder minder nur dabei. Auf Rang 17 Marcus Ehning (Borken) auf Gin Chin, auf Platz 22 die frühere deutsche Meisterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) mit Goja.

 

Das Fazit nach dem CSIO in La Baule: Die einst führende Springreiter-Nation Deutschland ist nicht mehr in der Lage, die offiziellen Turniere mit Spitzenteams zu beschicken, im Gegensatz zu früheren Jahren, da hätte der Verband gleich drei Mannschaften für  CSIO`s nominieren können. Wenn zum Beispiel Siegreiter wie  Christian Ahlmann und Daniel Deußer nicht zur Verfügung stehen, wird die Bilanz düster. Und wenn weiter die besten Pferde verkauft werden, weil sie Sponsoren nicht halten wollen oder können, werden die Ergebnisse nicht besser. Und wenn das Geld von der Global Champions Tour zum Beispiel mehr lockt als ein Ritt für Deutschland, hat der Sport seine ethische Würde verloren.

 

Und ohne Erfolge sinkt das öffentliche Interesse in den Medien weiter. Bereits jetzt wird Ludger Beerbaum (53) mehr als schmerzhaft vermisst. Der deutsche Nationen-Preis-Rekordler mit 134 Einsätzen gab nach Olympia-Bronze mit dem Team in Rio im letzten Jahr seinen Rücktritt als Mannschaftsreiter bekannt. Dadurch verlor die deutsche National-Mannschaft seinen Rudelführer.

 

Der einstige Bundestrainer Hermann Schridde, der 1985 mit 47 Jahren tödlich bei einem Flugzeugunfall ums Leben kam, sagte mal: „Ich arbeite daran,  dass es eine Ehre sein muss, für Deutschland in einem Nationenpreis zu reiten…“ Heute gibt das Preisgeld die Richtung vor, leider.

 

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