Dressur-Weltelite auf dem Kasselmannhof in Hagen Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Montag, 26. April 2021 um 15:41

Hagen a.T.W. Maurice Tebbel, Mitglied des Olympiakaders für Tokio, begann die neue Riders Tour auf dem Kasselmannhof mit einem Erfolg im Grand Prix. In der Dressur glänzte die zweimalige Einzel-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin aus Großbritannien. Großer Sport im Teutoburger Wald - wegen der Corona-Pandemie leider ohne Zuschauer

 

“Wir haben uns am Freitag vorbereitet, der Plan ging auf, er hat super mitgemacht und ich bin super-happy”, sagtr Maurice Tebbel (Emsbüren) kurz und bündig. Der 27-Jährige und sein Hengst Don Diarado nutzten als letzte Starter im zweiten Umlauf der Wertungsprüfung der BEMER Riders Tour in Hagen a.T.W. jede Chance und verließen als Sieger den Parcours. Für ihn der  erste Triumph bei einer Etappe der Springsportserie, die zum 20. Mal seit 2001 organisiert wird und inzwischen komplett von Ulli Kasselmann und seinem Team gemanaget wird.

Der Sieg war heftig umkämpft. Nur acht von 50 Paaren blieben im ersten Umlauf fehlerfrei, 13 Pferd-Reiter-Kombinationen erreichten nach dem Tour-Reglement die entscheidende zweite Runde.  Am Ende entschied die Uhr über den Sieg zwischen Tebbel und Patrick Stühlmeyer (Mühlen) aus dem Stall von Paul Schockemöhle.  Stühlmeyer, Dritter der Serie 2019/20, war sichtlich mit dem zwieten Rang nicht unzufrieden und lobte vor allem sein Pferd: “Varihoka du Temple ist im Moment in einer bestechenden Form, das hat sich schon in den vergangenen Tagen gezeigt.“

Für den Springsport ist es von großer Bedeutung, „dass die BEMER Riders Tour 2021 weitergeht“, so Maurice Tebbel, “vor allem deshalb, dass eben auch jüngere Reiter eine Chance bekommen, bei diesen Turnieren zu starten. Jetzt mit den ersten 20 Punkten ist man natürlich noch motivierter.” Respekt zollten die Springreiter den Veranstaltern Ulli und Francois Kasselmann, die keine Mühen gescheut hatten, um Horses & Dreams Sports Edition meets Japan unter den schwierigen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie überhaupt zu realisieren und tatsächlich eine Turnieratmosphäre schufen, obwohl das Publikum schmerzlich vermisst wurde. Die zweite Etappe der Riders Tour geht  vom 7. bis 9. Mai beim Pferdefestival in Redefin weiter.

Charlotte Dujardin vorneweg

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Das Abendprogramm im Springstadion stand für die Dressurreiter ganz im Zeichen der CDI4* Tour. Zuerst stand die Premiere für den Grand Prix Special  auf dem Programm. Bei diesem neuen Modus bringt jeder Reiter seine eigene, individuelle Musik mit, die dann während seines Ritts im Hintergrund läuft. Am Ende stand Charlotte Dujardin (Großbritannien) mit Mount St John Freestyle und 82,872 Prozentpunkten ganz vorne bei der Platzierung. Das 35 Jahre alte britische Reiter-Idol verwies damit knapp Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit TSF Dalera BB trotz persönlicher Bestleistung (82,553 Prozentpunkte) auf den zweiten Platz. Isabell Werth (Rheinberg) und DSP Quantaz platzierten sich auf dem dritten Rangt (80,340).

In der Grand Prix-Kür als zweitem Highlight des Abends konnte ebenfalls niemand Charlotte Dujardin am Siegen hindern. Der Vortrag auf dem holländischen Wallach Gio war den fünf Richtern 84,040 Zähler wert, damit lag die die dreimalige Olympia-Goldmedaillengewinnerin, zweimalige Einzel-Weltmeisterin, zweimalige Weltcupgewinnerin und viermalige Europameisterin deutlich ganz vorne. Wie schon im Grand Prix am Donnerstag belegten Frederic Wandres (Hagen) mit Duke of Britain (82,855) den zweiten Platz, gefolgt von Nanna Skodborg Merrald (Dänemark) auf Blue Hors Zack (82,25).

„Schöne Scarlett“ lädt geradezu ein zu Wortspielen. Mit schöner Sieg wäre das Ergebnis von Hagen in der ersten Qualifikation zum NÜRNBERGER BURG-POKAL jedoch nur unzureichend beschrieben. Satte 76,244 Punkte setzen direkt zum Auftakt der Saison eine deutliche Marke, praktisch ein schönes Zeichen der Stärke auch für Reiterin und Ausbilderin Helen Langehanenberg (Billerbeck). Die achtjährige Scolari-Tochter lernte gegenüber der Einlaufprüfung zu und landete als erste Starterin direkt auf Rang 1. Mit Straight Horse Ascenzione, ebenfalls eine achtjährige Stute, die ihr großes Potential in der Einlaufprüfung andeutete, kam Helen Langehanenberg sich selbst am nächsten: Mit 75,951 belohnte das Richtergremium die lektionssichere Vorstellung des Paares.

Stark verbessert präsentierte sich auch Reitmeisterin Ingrid Klimke (Münster) mit Firlefanz, die nach Platz 9 in der Einlaufprüfung die Qualifikation als Vierte beendete. Der westfälische Wallach ist ein Nachkomme von Franziskus, der das Finale des Burg-Pokals 2016 als Zweiter beendete.


Damit landeten die beiden hinter Sönke Rothenberger, der ebenfalls ein Dänisches Warmblut vorstellte: Fendi. Der erst siebenjährige Hengst konnte sich in einer starken Riege Achtjähriger gut in Szene setzen und absolvierte seine Prüfung auf sehr hohem Niveau. Am Ende standen für den einzigen Herrn auf dem Podium 74,146 Prozentpunkte.

Insgesamt deutet sich ein ausgesprochen starker Jahrgang an: Bis auf eines erreichten in der Qualifikation alle Paare eine Note von mehr als 70 Prozent. Ob diese Tendenz anhält, wird sich direkt am kommenden Wochenende zeigen, wenn beim traditionsreichen Maimarktturnier in Mannheim das zweite der insgesamt zwölf Tickets für das Jubiläumsfinale im Dezember in Frankfurt vergeben wird.

Hagen in Zahlen

 

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