Großes Lob für die Siegerin vom zweimaligen Olympiasieger Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Montag, 02. August 2021 um 18:58

Tokio. Als erste Amazone gewann Julia Krajewski in der 1912 im Reitsport begonnenen olympischen Historie die Goldmedaille in der Vielseitigkeit. Und sie wird Olympiasiegerin bleiben für die Ewigkeit. Denn nur bei Championaten können Titel wiederholt oder verloren gehen - nie bei Olympia.

 

Als erste Frau gewinnt die 32-jährige Junioren-Bundestrainerin aus Warendorf mit der elfjährigen Stute Amande de B’Neville die begehrteste Medaille im Sport. Rio-Sieger Michael Jung (Horb) wurde mit dem Hannoveraner Wallach  Chipmunk FRH Achter in der Einzelwertung. In der Teamwertung hatte das deutsche Trio, dem auch Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz angehörte, knapp das Podium verpasst. Nach kleinen Fehlern im Gelände erkämpfte sich das deutsche Team mit drei Nullrunden im Springen Platz vier und lag am Ende keinen Abwurf hinter Frankreich als Bronzegewinner.

Die Goldmedaille im Team ging an die überlegenen Briten von Coach Chris Bartle  vor Australien und Frankreich als Sieger von Rio 2016.In der Einzelwertung ritt Tom McEwen aus der Gewinner-Equipe mit Toleso de Kerser zu Silber, Dritter wurde der „ewige“ junge Australier Andrew Hoy (62) auf Vassily de Lassos – bei seinen achten Olympischen Spielen.

Goldmedaillen-Gewinnerin Julia Krajewski nach ihrem Siegesritt: "Wahnsinn. Ich bin einfach unfassbar stolz auf mein Pferd und glücklich, das geschafft zu haben. Und da ist in mir auch ein ganz großes Gefühl von Dankbarkeit an alle die Leute, die immer an mich geglaubt haben und hinter mir stehen. Irgendwie ist es ein riesiges Gefühl, so eine Medaille gewonnen zu haben für Deutschland und für alle, die immer an mich glaubten. Mandy ist bekannt dafür, ein bisschen stutig zu sein. Sie  war, als ich mich das erste Mal drauf gesetzt habe, schon ein bisschen am Bocken, hat sich aber gut angefühlt. Und sie sprang in der zweiten Runde fast noch besser als davor. Sie gab mir unheimlich viel Sicherheit gegeben und bügelte einiges von sich aus glatt, weil ich doch sehr unter Druck stand. Ich hatte fast das Gefühl, sie wusste, worum es heute ging. Die Medaille gehört genauso meinem Pferd wie mir. Ich bin unheimlich stolz, das hier so abgeliefert zu haben."

Bundestrainer Hans Melzer: "Das Pferd ist einfach gigantisch, besitzt unglaubliches Sprungvermögen. Die Stute wurde ja bei einem Springpferdechampionat in Frankreich entdeckt, nicht bei einem Vielseitigkeitschampionat für junge Pferde. Julia hat heute zwei tolle Runden geritten - und verdient gewonnen. Sie war in allen drei Teildisziplinen überragend und legte am Schluss auch noch zwei fehlerfreie Runden hin. Mehr ging nicht. Ich habe vor zwei Jahren zu ihr gesagt: Eines Tages stehst du ganz da oben, dann ist alles, was in der Vergangenheit mal nicht so funktionierte,  vergessen. Für sie war heute das ein Beweis, wie gut sie ist."

Für den Coach war Olympia in Tokio die letzte große Veranstaltung als Bundestrainer. Unter seiner Führung stellte Deutschland vier Mal in Folge den Olympiasieger in der Einzelwertung. Hinrich Romeike (2008), Michael Jung (2012 und 2016) und nun Julia Krajewski. Melzers Fazit: "Ich bin stolz, stolz mit einer Goldmedaille abzutreten, ohne Frage!  Auch wenn es jetzt nicht so hingehauen hat mit dem Team, da hatten wir uns natürlich mehr erhofft. Aber ein bisschen Glück gehört auch dazu. Wir hatten, glaube ich, die richtigen Paare hier, aber am Geländetag nicht das nötige Glück, wenn ich an Michi Jung denke.  Aber so ist der Sport. Aber einen versöhnlicheren Abschluss als heute - mit dem Team Vierter und Julia gewinnt - hätte es nicht geben können für uns." 

Michael Jungs Kommentar nach seinem Ritt: „Das Ziel war ohne Fheler zu bleiben und doch schnell zu sein. Ich hatte nur die eine Chance, die anderen ein bisschen unter Druck zu setzen, das ist nicht ganz aufgegangen, was natürlich ärgerlich war. Ich weiß nicht, was ohne den Fehler noch alles möglich gewesen wäre. Aber wir haben eine deutsche Siegerin, da können wir überglücklich sein. Meine Bilanz: Alles nicht so ideal - Alles nicht nach Plan. Das nötige Glück braucht man eben auch. Die letzten Male hatte ich das, jetzt hat es jemand anderer gehabt. Es ist jetzt so wie es ist. Julia hatte zwei klasse Runden auch am Schluss und sie war auch schon toll im Gelände, bilderbuchmäßig. Ein verdienter Sieg auf jeden Fall!"

 

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