Gold für die Schweiz - Silber für Deutschland Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 03. September 2021 um 16:10

Die Medaillen-Holer der Mannschafts-Wertung bei den Springreiter-Europameisterschaften in Riesenbeck mit ihren Coaches (jeweils Mitte): links der EM-Zweite Deutschland mit Otto Becker, Sieger Schweiz mit Michel Sorg und Bronze-Gewinner Belgien mit Peter Weinberg

(Foto: reitsportportal)

Riesenbeck. Zum fünften Mal gewann eine Schweizer Equipe die Springreiter-Europameisterschaft seit Beginn der Mannschaftswertung 1975, Deutschland wurde vor Belgien Zweiter in Riesenbeck beim insgesamt 36. Championat des Alten Kontinents.

 

Vor fast genau 22 Jahren schrie der Schweizer Radio-Reporter Berni Schär in Hickstead ins Mikrofon: „Schweizer zuhause am Radio, die im Auto rechts ran auf den Seitenstreifen, Sie erleben an diesem 29. August einen denkwürdigen Augenblick in der Geschichte des Sports.“ Die Equipe mit dem Weißen Kreuz auf der roten Schabracke der Pferde, schon hockend auf der Tribüne, hatte gerade die Silbermedaille bei der Europameisterschaft 1999 hinter Deutschland gewonnen. Diesmal wurde das Team der Eidgenossen in der Besetzung  Elian Baumann als Neuling auf Campari Z, Bryan Balsiger auf Courage, Martin Fuchs auf Leone Jei und Steve Guerdat auf Albführen`s Maddox mit insgesamt 9,47 Strafpunkten in drei Runden zum fünften Mal Springreiter-Europameister vor Deutschland (12,77) mit Andre Thieme auf Chakaria, Marcus Ehning auf Stargold, Christian Kukuk auf Mumbai und David Will auf C Vier, Bronze ging wie bei Olympia in Tokio an die belgische Equipe von Coach Peter Weinberg (Herzogenrath).

Der deutsche Bundestrainer Otto Becker sagte anschließend: „Wir waren nah dran, aber enttäuscht zu sein, wäre der falsche Ausdruck. Keinen trifft ein Vorwurf, alle vier sind super geritten. Die Schlacht, wenn man so etwas sagen darf, haben am Ende Martin Fuchs und Steve Guerdat entschieden.“ Und rückblickend auf Olympia in Tokio meinte er: „Die Olympischen Spiele endeten sicherlich enttäuschend für uns, hier in Riesenbeck und mit Silber kann man dennoch zufrieden sein.“

Die Schweiz, die nach 1983, 1993, 1995 und 2009 erstmals wieder mit Gold dekoriert wurde, in Tokio Fünfter war, ließ durch Elian Baumann im Sattel von Campari Z und drei Abwürfen wieder vom Gold in der deutschen Belegschaft träumen, doch Balsiger und Fuchs zeigten Können und Nervenstärke mit ihren Pferden auf der entscheidenden 540 m langen Runde mit 16 Sprüngen bis zu einer Höhe von 1,60 m, wiederum großartig erdacht von Frank Rothenberger als Parcourschef. Und Schlussreiter Steve Guerdat hätte schon zweimal mit dem Hengst Maddox patzen müssen, um Gold mit Silber tauschen zu müssen. Ein Abwurf war zu wenig, um einer deutschen Mannschaft zum achten Mal zum Titel gratulieren zu müssen. Schweden, Olympiasieger in Tokio, fiel nach gutem Beginn der Meistertage von Riesenbeck in der dritten Runde kräftemäßig brutal ab und häufte insgesamt im entscheidenden Durchgang 16 Strafpunkte an, Peder Fredricson auf Cat Me Not S und seine fehlerlose Runde waren zu wenig, um noch annähernd an eine Medaille heranzureiten, so belegten die Skandinavier mit insgesamt 27,59 Fehlerpunkten den vierten Rang. Prämien gab es auch zusätzlich zu den Medaillen: 65.000 Euro für die Schweiz, 50.000 für die deutsche Equipe und 40.000 für die Belgier.

Da auch die Teamrunden – kein Nationen-Preis wie fälschlicherweise immer noch behauptet wird - gleichzeitig auch für die Einzelentscheidung bewertet werden, ergibt sich vor dem Finale am Sonntag folgender Stand: Titelvertediger Martin Fuchs führt mit 1,31 Strafpunkten die Liste der 25 Startberechtigten am Schlusstag an vor Andre Thieme (2,84), dem Belgier Pieter Devos (3,16), derm völlig überraschenden Griechen Ioli Mytillneou (3,64) und Peder Fredricson (4,46). Christian Kukuk ist bisher Achter (5,93), David Will Elfter (8,00) und Marcus Ehning 14. (9,33).

Zu den Ergebnissen

 

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