Vidauban/ Frankreich. Für den früheren Coach von Isabell Werth, Wolfram Wittig, begann das Internationale Dressurturnier im südfranzösischen Vidauban mit einem sechsten Platz im Grand Prix. Die Richter zeigten wieder einmal, dass Dressurreiten von jedem anders gesehen wird – nur die britische Siegerin hatten alle auf Platz 1.

In Vidauban unweit von Saint Tropez im Süden Frankreichs, wo sich die frühere Springreiterin und Jan-Bemelmans-Schülerin Bernadette Brune den Traum einer eigenen Reitanlage verwirklichte, begann das 3-Sterne-Turnier mit einem Erfolg der Britin Charlotte du Jardin auf Valegro im Grand Prix der Grand Prix Special-Tour. Sie erhielt von den fünf Richtern insgesamt 73,723 Prozentpunkte. Dahinter kamen ihr Landsmann Carl Hester auf Fernandez (70,957) und die junge hoch talentierte Fabienne Lütkemeier (Paderborn) auf Qui Vincit Dynamis (70,277). Sechster wurde Isabell Werths Ex-Coach Wolfram Wittig (Rahden) auf Bertoli W (67,596), Achte seine Frau Brigitte auf Biagiotti W W (67,511). Laura Stigler (Mönchengladbach) belegte mit Buddy Holly (66,66) den elften Rang.

Die Beurteilung der einzelnen Vorstellungen durch die Richter dürfte wieder einmal als Beispiel dafür stehen, dass trotz vieler Schulungen eine einheitliche Auffassung und Bewertung eine Utopie bleibt. Nichts da. Eher das Gegenteil.  Nur die Siegerin wurde von allen auch als Erste gesehen, bei Fabienne Lütkemeier schwankten die Plätze zwischen 6 und 2, Wolfram Wittig wurde vom deutschen Unparteiischen gar nur auf Position 11 gesetzt, einer verstieß ihn sogar auf Platz 15. Und ganz toll trieben es die Juroren mit der schon seit vielen Jahren international  bekannten Niederländerin Leida Strijk-Collins, sie wurde auf Rex 16. (65,915). Doch gesetzt wurde sie von zwei Richtern auf 20, von einem auf 18, von einem auf 13 und von einem auf sogar auf 5. So verschiedene und total auseinanderklaffende Auffassungen von Beurteilungen für einen Ritt kann es normalerweise nicht geben...