Marl. Dank Bundestrainer Otto Becker hat Christian Ahlmann nun doch nach langem und berechtigtem Zaudern die ziemlich einseitige, verbandslastige Athltenenvereinbarung unterschrieben. Damit gehört der Marler wieder zum Championatskader - nur nicht für Olympia.

Für Christian Ahlmann ist der Weg zurück in die deutsche Nationalmannschaft der Springreiter frei. Am Dienstag unterzeichnete der 36 Jahre alte Doppeleuropameister von 2003 die von der deutschen Reiterlichen Vereinigung FN zwingend vorgeschriebene Athletenvereinbarung.

Mit der Unterschrift hatte Ahlmann über Monate gezögert. „Mit einigen Bauchschmerzen“ hat der Marler sie nun geleistet. „Ohne Otto Becker“, sagt Christian Ahlmann gegenüber der Recklinghäuser Zeitung, „wäre es nicht zur Unterschrift gekommen.“

Der Bundestrainer hatte sich über Monate bemüht, dass der seit seiner Dopingsperre in Ungnade gefallene Reiter wieder für Deutschland reiten darf. „Wenn er die Leistung bringt, gehört er dazu“, hatte Becker mehrfach betont. Am Dienstag war der Bundestrainer eigens nach Marl gefahren: „Ich habe gesagt: Besprich das alles mit deiner Familie, den Besitzern und deinem Umfeld ab und entscheide dich. Ich weiß, dass er einige Bauchschmerzen hatte. Er hat einen Fehler gemacht und seine Strafe bekommen. Jetzt aber hat er eine neue Chance verdient.“

Nachdem der DOKR-Springausschuss Ahlmann am 1. August 2010 wieder in den B-Kader aufgenommen hatte, stand einzig die Athletenvereinbarung zwischen dem mittlerweile in den A-Kader berufenen Sportler und dessen Rückkehr auf die große Bühne. Der in der Weltrangliste wieder auf Rang elf vorgerückte Marler darf damit wieder bei Welt- und Europameisterschaften, Weltcups und Nationenpreisen starten.

Nur Olympia 2012 in London bleibt dem 36-Jährigen verwehrt, weil dessen Strafmaß bei Olympia 2008 von einem Medikationsvergehen zum Dopingfall hochgestuft worden war. Bei Ahlmanns Pferd Cöster war die verbotene Substanz Capsaicin nachgewiesen worden. Dopingsünder sind vom IOC automatisch für die nächsten Spiele gesperrt.