Nach dem Ritt von Totilas gingen die Zuschauer einfach weg... Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Donnerstag, 14. Juli 2011 um 18:58

 

Aachen. Beim 96. CHIO in Aachen gewann der Rappe Totilas unter Matthias Rath den Grand Prix de Dressage vor der dreimaligen Vizeweltmeisterin Laura Bechtolsheimer und der besten Dressurreiterin der Welt, Isabell Werth. Dass die Zuschauer nach der Vorstellung von Totilas und vor Ende der Konkurrenz in Scharen das Stadion verließen, bestätigt alle jene, die inzwischen nicht mehr zum CHIO kommen, weil der reine Kommerz den Sport verdrängt hat. Wahre Sportler verhalten sich anders.

 

Die Erleichterung und Freude stand ihm nach seinem Ritt ins Gesicht geschrieben: Mit 82.149 Prozent siegte Matthias Alexander Rath mit dem Ausnahmehengst Totilas im Grand Prix der Dressur in der „O“-Tour und sicherte damit den deutschen Sieg in der Teamwertung im Nationenpreis. Damit siegte Deutschland (233,341 Prozent) zum nunmehr 32. Mal im Preis der Nationen und verdrängte die in den vergangenen beiden Jahren, 2009 und 2010, führenden Niederlande (218,957 Prozent)  noch hinter Großbritannien (220,873 Prozent) auf Platz drei. „Es begann sehr schlecht mit dem Ausfall von Anabel Balkenhols Dablino, der auf dem Abreiteplatz plötzlich lahm ging, und endete umso schöner mit dem Sieg“, so Bundestrainer Holger Schmezer. „Matthias und Totilas haben bewiesen, dass sie nun zusammen gefunden haben. Der Reiter hat alles umgesetzt, was dieses Pferd braucht.“

 

In der Einzelwertung setzte sich die Britin Laura Bechtolsheimer auf Mistral Hojris auf Rang zwei vor Isabell Werth und El Santo NRW. „Der Druck auf den deutschen Reitern war nach dem Ausfall von Dablino natürlich noch größer“, so Schmezer. Unter den Erwartungen blieb Christoph Koschel, der mit Donnperignon 73,362 Prozent erreichte und damit auf dem sechsten Platz landete. „Pepe, wie wir ihnen nennen, war auf dem Abreiteplatz fast zu brav. Ich hätte ihm vor dem Einreiten einmal sagen müssen „Komm, jetzt geht’s los“ aber das habe ich leider nicht. So war er in der ganzen Prüfung etwas introvertiert, aber der Fehler lag bei mir. Ich war einfach  nicht kämpferisch genug und habe mich über mich selbst geärgert“, so Koschel. Der zum deutschen Bronze-Team der Weltreiterspiele in Kentucky zählende 35-Jährige hatte vor einigen Wochen in Balve bei der Deutschen Meisterschaft  in der Kür die Silbermedaille gewonnen, es hätte auch durchaus Gold vor Totilas gewesen sein können.

Das zweitbeste Ergebnis des deutschen Teams erzielte Isabell Werth mit dem erst zehnjährigen rheinischen Wallach El Santo NRW. Mit 77,83 Prozent platzierte sie sich auf Rang drei hinter Totilas und Mistral Hojris. „Isabell hat hier mit diesem Pferd ihren bisher besten Ritt gezeigt. El Santo beeindruckte mit sehr viel Gleichmaß und man sieht, dass er in Ruhe reifen konnte“, so Bundestrainer Schmezer.

„Ernie“, wie der Ehrentusch-Sohn im Heimatstall nur genannt wird, blickt in seiner noch jungen Karriere im Dressurviereck bereits auf eine stattliche Anzahl an Siegen zurück: Die goldene Schleife erhielt er in diesem Jahr bereits zweimal in Lingen und Dortmund, 2010 siegte er in Stuttgart, München und Mannheim. Den großrahmigen Braunen, der bereits 2009 einen Grand Prix für Nachwuchspferde gewann, hat Isabell Werth als junges Pferd in ihren Stall bekommen. Mit ihm hofft die „deutsche Dressurkönigin“ auf eine Nominierung für die EM in Rotterdam, wo die einzelnen Wettbewerbe bis auf wenige Karten schon ausverkauft sind.

 

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