CHIO-Auftakt in Aachen am Freitag mit Voltigierstars Drucken
Geschrieben von: Niels Knippertz/ DL   
Donnerstag, 28. Juni 2012 um 12:32

 

Aachen. Der 97. CHIO von Deutschland beginnt in Aachen am Freitag mit dem Voltigieren - mit sämtlichen Weltstars der Branche.

 

 

Akrobatik auf dem Pferderücken. Das klingt anspruchsvoll. Das sieht spektakulär aus. Das vereint – wenn in Vollendung dargeboten – tänzerische Eleganz mit müheloser Kraft und Körperbeherrschung.

Kein Voltigierturnier auf der Welt übt einen solchen Reiz auf die Akrobaten zu Pferde aus wie der CHIO Aachen. „Aachen ist Perfektion. Aachen ist das Maß aller Dinge. Aachen ist einfach geil“, sagt Jessica Schmitz, die Trainerin des RSV Neuss-Grimlinghausen. In diesem Jahr hat die 31-jährige Diplom-Sportwissenschaftlerin mit ihren Rheinländerinnen erstmals seit den legendären Weltreiterspielen wieder das Ticket für die Welttitelkämpfe gelöst. Die Konkurrenz der Neusser ist championatswürdig: Allen voran die dreifachen Weltmeister vom VV Ingelsberg. Das Team um Voltigiermeister Alexander Hartl freut sich riesig auf die besondere Atmosphäre in der Albert-Vahle-Halle: „Wir sind heiß auf Aachen“, sagt der 46-Jährige.

 

Nicht nur ums Prestige, sondern um die WM-Tickets geht es für die deutschen Einzelvoltigierer. Die besten vier der Republik haben sich qualifiziert. Drei erhalten die ersehnte Fahrkarte nach Le Mans (15. – 19. August). Favorit nach den bisherigen Qualifikationsstationen ist bei den Herren Erik Oese. Der 24-jährige Lehramtstudent aus Dresden möchte in der Soers endlich seine erste Championatsteilnahme perfekt machen. An der Longe des Schimmels Sir Bernhard RS von der Wintermühle steht kein geringerer als Kai Vorberg, mehrfacher Welt- und Europameister und viermaliger CHIO-Sieger. Die stärkste nationale Konkurrenz des neuen Traum-Trios des deutschen Voltigiersports kommt mit Viktor Brüsewitz vom Landesverband Hannover auf Rockard H. Mit Spannung wird auch der erste Saisonauftritt des Österreichers Stefan Csandl erwartet.

 

Bei den Damen gilt die Nominierung von Kristina Boe nur noch als Formsache. Die Medizinstudentin gewann auf Le Beau bislang alle Qualifikationen, besticht mit ihrer Kür zu einer traumhaft-melancholischen Choreografie in Anlehnung an Theodor Storms Gedicht „Die Stadt“ – eine Ode an ihre Heimatstadt Husum – mit graziler Leichtigkeit. Die 24-Jährige ist in der Form ihres Lebens, will erstmals die großen Favoriten ärgern: Joanne Eccles (GBR, amtierende Welt- und Europameisterin, Weltcupsiegerin), Rikke Laumann aus Dänemark und „American Woman“ Mary McCormick.

 

Der Geheimtipp in diesem Jahr ist der Pas-de-Deux-Wettbewerb. Das Aachener Publikum erlebt mit großer Wahrscheinlichkeit den hochkarätigsten Wettbewerb in dieser noch recht jungen Disziplin (beim CHIO seit 2010), der je ausgetragen wurde. Neben den deutschen Stars wie Theresa-Sophie Bresch und Daniel Rein (Tübingen) und dem britischen Schwester-Duo Joanne und Hannah Eccles wartet die Voltigierwelt vor allem auf die Auftritte der beiden amerikanischen Duette: Blake Dahlgren und Megan Benjamin (Weltmeisterin 2006 in Aachen im Einzelvoltigieren) sowie Devon Maitozo und Rosalind Ross. Letztere bilden das Traumpaar der internationalen Szene und gehörten 2010 bei den Weltreiterspielen in Kentucky zur vergoldeten Gastgeber-Equipe. Maitozo, mittlerweile 36, ist das Allroundgenie der Pferdeakrobatik schlechthin. 1998 gewann er WM-Gold im Einzel. 2010 – zwölf Jahre später! – mit der Mannschaft. Nun gilt er als heißer Anwärter auf den erstmals ausgelobten Pas-de-Deux-Titel. Es wäre ein Dreifach-Triumph, der ihn zur lebenden Legende machen würde. Die Grundlagen für diesen historischen Erfolg sollen in Aachen gelegt werden.

 

 

 

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