Belgischer Sieg im Grand Prix des Masters von Spruce Meadows Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 09. September 2013 um 13:35

Hauptarena der traumhaften Turnieranlage Spruce Meadows in Calgary

(Foto: Offz)

 

Calgary. Neuer Anwärter auf einen Grand Slam“-Sieg - oder auch nicht - ist der Belgier Pieter Devos, der im Stadion von Spruce Meadows in Calgary überraschend den Großen Preis des CSIO von Kanada gewann. Bester Deutscher war Christian Ahlmann als Vierter.

 

 

Den Grand Slam im Springsport und als zusätzliches Preisgeld in Höhe von einer Million Euro kann in diesem Jahr keiner mehr gewinnen – aber nun steht der Belgier Pieter Devos bereit für eine Prämie in Höhe von 250.000 € oder gar im nächsten Jahr für eine Million, wie das ziemlich unklare Reglement sich deuten lässt. Devos (27), bisher international nicht groß in Erscheinung getreten, gewann mit der elfjährigen Stute Candy auf Spruce Meadows den mit umgerechnet 730.000 Euro dotierten Großen Preis des CSIO von Kanada und öffnete gleichzeitig zusätzlich für sich die Tür zum Gewinn des Rolex Grand Slam. Dafür müsste er jedoch in den Großen Preisen des CSI in Genf (12. bis 15. Dezember) und danach beim CHIO 2014 von Deutschland in Aachen am Ende ganz vorne rechts bei der Platzierung stehen, dort, wo in Deutschland die Goldschleifen des Erfolgs angeheftet werden.

 

Pieter Devos blieb mit Candy als einziger über zwei Runden des von Werner Deeg (Feuchtwangen) konzipierten Parcours` ohne Fehler und kassierte umgerechnet 244.000 Euro. Olympiasieger Steve Guerdat (Schweiz) verpasste wegen eines Strafpunktes für Zeitüberschreitung in der zweiten Runde mit der französischen Stute Nasa ein Stechen gegen den Belgier, was die Prämie um fast 100.000 € drückte. So erhielt der Eidgenosse 148.000 €. Von den nachfolgenden Reitern mit je vier Fehlerpunkten war die Französin Penelope Leprevost auf Nayana als Dritte die Schnellste (75.000 €), danach kamen der frühere Weltranglisten-Erste und neue Team-Vize-Europameister Christian Ahlmann (Marl) auf dem Hengst Taloubet Z (54.600) und Patrick Stühlmeyer (Osnabrück), Dritter der deutschen Meisterschaft 2013, auf Lacan (38.300). Europameister Roger-Yves Bost (Frankreich) schied in der zweiten Runde mit dem Hengst Nippon d`Elle aus und wurde Elfter (11.000 €). Kanadas Reiter-Idol Ian Millar hatte auf dem belgischen Wallach Dixson nach fehlerfreier ersten Runde ebenfalls die zweite Runde mit zwölf Teilnehmern erreicht, zog aber zurück und wurde ebenfalls als Elfter platziert (11.000 €).

 

Nirgendwo ist das Geldgefälle in den einzelnen Springen geradezu so brutal wie auf Spruce Meadows. Ab Rang 13 gibt es in einem der schwersten Großen Preise auf internationalem Terrain für jeden Ankommer nach zwei Durchgängen jeweils umgerechnet nur noch 2.500 Euro. Wer den ersten Umlauf nicht beendet, erhält gar nichts. Mit je 2.500 Euro hatten sich auch Hansi Dreher (Weil am Rhein) auf Colore und der deutsche Meister Daniel Deußer (Hünfelden) auf dem Schimmel-Wallach Cornet d`Amour abzufinden. Dreher war im ersten Durchgang nach einem Patzer zu langsam und kam nicht in den zweiten Umlauf,  der „Belgier“ vom Stall Stephex hatte den Schimmel extra nicht im dennoch erfolgreichen Preis der Nationen eingesetzt und die Stute Evita gesattelt, mit acht Fehlerpunkten war ihm danach der zweite Umlauf versperrt. Lars Nieberg (Münster) verzichtete mit seiner Westfalen-Stute Leonie ganz auf eine Teilnahme am Grand des 5-Sterne-Turniers, bei dem bisher seit 1982 im Großen Preis aus Deutschland nur Otto Becker (1990 auf Pamina bzw. 2003 auf Dobels Cento),. Rene Tebbel (1999) auf Radiator und 2003 Ludger Beerbaum auf Goldfever erfolgreich waren.

 

Im Rolex Grand Slam dreht sich, das ist Fakt, im „Karussell des Geldes“ zunächst alles um den Belgier Pieter Devos. Der britische Team-Olympiasieger Nick Skelton gewann zwar auf Big Star den Grand Prix von Aachen beim deutschen CHIO als Auftakt der Millionentour, doch um im Geschäft zu bleiben, hätte er in Calgary starten müssen, um nach dem Reglement noch die Möglichkeit zu haben, mit zwei Erfolgen bei den drei ausgesuchten Stationen – Aachen, Calgary, Genf – den halben Grand Slam zu gewinnen, nämlich 500.000 Euro. Skelton war nicht in Spruce Meadows, also verfällt auch sein Bonus auf zusätzlichen Gewinn, auch wenn er in Genf siegreich sein sollte.

 

Doch der neu erfundene Grand Slam scheint auch im eigenen Lager zu Verwirrungen zu sorgen. So meldet Rolex am 6. September wörtlich: „Wer drei Turniere hintereinander gewinnt, erhält eine Million Euro zusätzlich zum Preisgeld. Wer zwei von drei Turnieren gewinnt,… beträgt der Bonus 250.000 Euro. Es zählt stets der Reiter, nicht das Pferd…. Dieses System hat keinen Endpunkt, ist also losgelöst vom Kalenderjahr. Eine unendliche Geschichte.“  Drei Tage später lässt Rolex verlauten: „Denn nur, wer binnen eines Jahres beim Masters in Spruce Meadows, Genf und im Rolex Grand Prix von Aachen erfolgreich ist, gewinnt den Rolex Grand Slam…“

 

 

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