Derby-Favorit Laccario füllte seine Rolle voll aus Drucken
Geschrieben von: Offz   
Montag, 08. Juli 2019 um 12:01

Hamburg. Derby-Favorit Laccario wurde seiner Rolle voll gerecht und flog zum Sieg beim 150. Deutschen Galopp-Derby in Hamburg-Horn.

 

3:1-Favorit Laccario stürmte zum Sieg im wichtigsten Galopprennen in Deutschland: Vor 24.000 Zuschauern am Sonntag auf der Galopprennbahn in Hamburg triumphierte der von Andreas Wöhler bei Gütersloh für Möbel-Multi Manfred Ostermann (Gestüt Ittlingen) trainierte Scalo-Sohn im  150. Deutschen Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m) mit Jockey Eduardo Pedroza, der seinen heißersehnten ersten Erfolg ums Blauen Band feierte.

Im von Amiro vor dem englischen Gast Surrey Thunder angeführten 15er-Feld (Mooniac war am Morgen abgemeldet worden) hatte der Union-Sieger in diesem Highlight der German Racing Champions League an sechster Position eine optimale Ausgangsposition. Dicht dabei galoppierte auch Quest the Moon aus einer äußeren Startreihe. Der ebenfalls dem Favoriten-Trio angehörende Django Freeman war an achter Stelle auszumachen.

Auf der Zielgeraden ging Laccario innen bald in Front, verfolgt von Django Freeman und Quest the Moon an der Außenseite. Mit zunehmender Distanz bekam der nun beim fünften Start zum vierten Mal erfolgreiche Laccario - 2019 ungeschlagen - Django Freeman noch sehr sicher mit eineinviertel Längen in den Griff.

„Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Laccario hat eine besondere Beschleunigung. Ich hatte schnell eine gute Position und besaß unterwegs ein zuversichtliches Gefühl. Ich freue mich sehr“, sagte Siegjockey Eduardo Pedroza nach seinem ersten Derby-Sieg. Laccarios Trainer Andreas Wöhler durfte sich über den fünften Triumph nach Pik König, Belenus, Waldpark und Isfahan im Derby freuen. „Mit etwas Verzögerung kam Laccario in diesem Jahr gut in Gang. Man braucht solch einen tollen Speed wie er, um ein Derby zu gewinnen. Innerlich brodelt es gerade gewaltig in mir.“ 390.000 Euro wandern als Siegbörse auf das Konto des Gestüts Ittlingen von Manfred Ostermann, dessen letzte Derby-Siege die Brüder Lando 1993 und Laroche 1994 gewesen waren. „Ich bin überwältigt, das war so super“, jubelte der Wittener Unternehmer.

Django Freeman war als Zweiter lange gefährlich und verkaufte sich ebenfalls glänzend. Accon machte als einziger Außenseiter noch viel Boden gut und schnappte Quest the Moon mit Andrasch Starke, der aus der äußeren Box ein aufwändiges Rennen hatte, noch Platz drei weg. Surrey Thunder hielt aus dem Vordertreffen Platz fünf vor Dschingis First, der keine größere Chance hatte.

Natürlich wurde auch in den anderen Rennen rund um das Derby großer Sport geboten. In „königlicher Manier“ beherrschte der schon im Dr. Busch-Memorial platzierte King aus den Niederlanden die Konkurrenz im Rudolf-August Oetker-Gedächtnisrennen – BBAG Meiler-Auktionsrennen (52.000 Euro, 1.600 m). Der für gerade einmal 7.000 Euro bei der Auktion in Iffezheim erworbene Hengst ging mit Adrie de Vries als 2,3:1-Favorit an der Spitze vor Cliffs Art und Miss Mae regelrecht spazieren. „Er ist auch für Grupperennen gut genug“, versicherte Trainer Christian Wolters. Besitzer sind die Solo se viva una vez Stables (man lebt nur einmal auf Spanisch). Dahinter verbirgt sich der Coach gemeinsam mit seiner spanischen Ehefrau.

Erst auf den letzten Metern wurde der Preis vom Gestüt Röttgen – Hamburger Stutencup (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) entschieden, als Filip Minarik Gestüt Wittekindshofs Sword Peinture (5,1) von weit hinten noch so flott machte, dass sie ihren ersten Erfolg auf dieser Ebene problemlos gegen Eleni und Edith feierte. „Filip hat sie streng auf Warten geritten, das war alles prima“, lobte Trainer Andreas Suborics den Siegreiter.

Das Gestüt Röttgen war im Hapag-Lloyd-Rennen – BBAG Steher-Auktionsrennen (52.000 Euro, 2.200 m) überraschend der Besitzer des Siegers. Denn mit dem 27,8:1-Außenseiter Wilder mit Martin Seidl hatte kaum jemand gerechnet, da er im Jahr 2019 noch gar nicht gelaufen war. „Wegen einer Chip-OP haben wir lange abwarten müssen“, erklärte Trainer Markus Klug, nachdem der Schimmel mit großem Schlussspurt noch Enjoy The Moon, Dato und La Pradera hinter sich gelassen hatte. 8.853,7:1 Euro bezahlte die Viererwette.

Mit einem Traumergebnis für Besitzer Albert Darboven endete der 2.200 Meter-Ausgleich I. Denn sein Power Euro (6,1:1) imponierte mit großem Endspurt und lief unter Andrasch Starke noch locker an Sahelian (ebenfalls aus dem Grewe-Stall, dritter Tagestreffer für den Trainer) und Ronaldo vorbei. Sehr zum Bedauern des Hamburger Renn-Clubs war Gepard nach einem Unfall nicht mehr zu retten.

Andrasch Starke legte mit Viva la Corsa (9,5:1) in der Wettchance des Tages (Ausgleich III, 2.200 m) einen weiteren Punkt nach. Die Viererwette (mit Garantie-Summe von 40.000 Euro) mir Past Sina, Sarino und Angel Music bezahlte 17.614,2:1 Euro.

Seinen ersten Erfolg an diesem Tag feierte der Kölner Trainer Henk Grewe im 2.200 Meter-Rennen zum Auftakt mit der 1,9:1-Favoritin Burning Rose (Lukas Delozier). Nur eine halbe Stunde später war mit Navaro (7,9:1) gleich Punkt sechs für den Coach fällig, als der Dreijährige mit Lukas Delozier in einem Meilenrennen Start-Ziel alles perfekt eingeteilt bekam. Und Delozier agierte weiter in Klasse-Form, denn er sicherte sich auch mit Dominik Mosers Brümmerhofer Wild Soldier (3,9:1) den 2.000 Meter-Ausgleich II, der noch locker an Empire Hurricane und Larea (beide teilten sich den zweiten Rang in totem Rennen vorbeikam). Der tschechische Gast Be Master (3,6; J. Bojko) und der riesig gesteigerte Mockingjay (5,5:1; B. Murzabayev) sicherten sich die beiden abschließenden Ausgleiche II. Meetingschampions der IDEE Derby-Woche wurden Jockey Lukas Delozier und Trainer Henk Grewe.

Sehr stark fiel der Wettumsatz am Derby-Tag aus: 1.032.297,58 Euro flossen in den zwölf Rennen durch die Kassen, im 150. Deutschen Derby waren es 306.236 Euro. Auch für die gesamte Rennwoche mit sieben Tagen gab es mit 2.691.275,55 Euro (Bahnwette: 52 Prozent) ein Plus von rund 270.000 Euro gegenüber 2018. HRC-Schatzmeisterin Ilona Vollmers zog eine sehr positive Bilanz: „Wir sind zufrieden. Der Derby-Tag war toll, es herrschte eine Klasse-Stimmung auf der Rennbahn. Wir haben den Umsatz des Meetings zum Vorjahr gesteigert, obwohl am ersten Wochenende große Hitze herrschte. Das ist sehr erfreulich.“

 

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