Calgary - oder sie ritten nur eine Runde im Preis der Nationen... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 08. September 2019 um 13:04

Die belgische Equipe im traditionellen Roten Rock, dem riesigen Siegerpokal und Equipechef Peter Weinberg

(Foto: privat)

Calgary. Die belgische Siegesserie mutet geradezu unheimlich an. Nun siegte eine Equipe ohne ein einziges Team-Europameisterschafts-Mitglied in Calgary im seit Jahren härtesten Preis der Nationen. Eine deutsche Mannschaft war nur eine Runde im Parcours…

 

Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und auch Deutschland waren vor einigen Jahren die führenden und unangefochtenen Springreiter-Nationen der Welt, von ihnen spricht niemand mehr. Das kleine Belgien ist die zur Zeit die Macht im Springsport in der Oxerlandschaft. Und die dazu gehören, bilden eine verschworene Gemeinschaft, ob nominiert oder nicht, sie alle fühlen sich als Einheit. So schickte der wegen einer Schulterverletzung operierte Nicola Philippaerts während der Europameisterschaft vor zwei Wochen in Rotterdam ein sms an Equipechef Peter Weinberg: „Ich sitze mit einer Flagge vor dem Fernseher, viel Glück an euch alle.“  Belgien gewann in Rotterdam erstmals die Goldmedaille bei diesem durchaus fast als Weltmeisterschaft angesiedelten Championat, nur die USA könnten noch dazu gehören, nun siegte eine Equipe auch ohne einen einzigen Rotterdam-Starter in Spruce Meadows in dem wahrlich härtesten Preis der Nationen. Dort, wo immer noch die Worte des harten Geschäftsmannes und Turniererfinders Ron Southern Geltung haben, dass nämlich für viel Geld auch Leistung verlangt werde.

Die belgische Equipe mit Teamchef Peter Weinberg (Herzogenrath) in der Besetzung  Pieter Clemens auf Quintini (0 und 0 Fehlerpunkte), Olivier Philippaerts auf Extra (0 und 0), Francois Mathy jun. auf Uno de la Roque (4 und 0) und Yves Van Der Hasselt auf Jeunesse (5 und nicht mehr angetreten) siegte nach zwei Umläufen in der mit umgerechnet 365.000 Euro dotierten Konkurrenz mit lediglich vier Strafpunkten und sackte davon rund 155.000 € ein. Dahinter folgten die kanadische Mannschaft (14 Strafpunkte/ 95.000 €), Ex-Europameister Irland (19/ 70.000), Schweden (20/ 50.000), Mexiko (25/ 20.000) und Olympiasieger Frankreich (53/ 15.500). Wer eine Nullrunde hinlegte, erhielt zusätzlich ein Extrageld von rd. 6.900 €, darunter waren alle vier Belgier…

Nicht die zweite Runde der besten sechs Mannschaften erreichten in der mit 178 mal 107 m gewaltigen Arena Italien (16 Strafpunkte im Normalumlauf/ 11.000 €), die USA (18/ 8.300), die Niederlande (18/ 7.000 €, schlechter eingestuft wegen schwächerer Zeit gegenüber den USA) und Deutschland in der Besetzung Andre Thieme (Plau am See) auf Aretino (1 Fehlerpunkt), Philipp Weishaupt (Riesenbeck) auf Che Fantastica (5), Holger Wulschner (Passin) auf Casirus (14) und Michael Kölz (Leisnig bei Leipzig) auf Anpowikapi, der abgeläutet wurde. Die deutsche Mannschaft von Equipe-Chef Heiner Engemann erhielt kein Preisgeld, denn nach der Turnierausschreibung werden Prämien nur bis zum neunten Platz ausbezahlt. Der Allgäuer Weishaupt (34), seit 16 Jahren in Diensten von Ludger Beerbaum, ritt seinen 32. Preis der Nationen für Deutschland, Wulschner (55) wurde zum 54. mal nominiert, Thieme (44) hatte seinen 32. Einsatz und Kölz erst den vierten.

Im Großen Preis am späten Sonntagabend mitteleuropäischer Zeit im Rahmen der Rolex Grand Slam-Serie um umgerechnet zwei Millionen Euro sind aus Deutschland nur noch Holger Wulschner auf Cosun und Andre Thieme auf Aretino sowie Philipp Weishaupt am Start. Der Sieger erhält rund 660.000 €.

Preis der Nationen

 

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