Zürich. Am heutigen Aprilanfang überschlagen sich die geradezu sensationellen Nachrichten. Nachdem gemeldet wurde, dass der Niederländer Edward Gal wieder den Hengst Totilas reitet, schreibt die Schweizer „PferdeWoche“, wie einem Springreiter ein Startplatz beim Weltcupfinale in Leipzig erkauft wurde...

Wie die «PferdeWoche» heute exklusiv erfahren hat, werden am Weltcupfinal in Leipzig nun doch zwei Schweizer Reiter vertreten sein. Neben dem fix qualifizierten Pius Schwizer, wird auch Youngster Martin Fuchs Ende April nach Ostdeutschland reisen, um sich mit den besten Reitern der Welt zu messen. Dank unklarer FEI-Reglementarien kaufte Rolf Theiler für den Reiter seiner Pferde einen Startplatz am Weltcupfinal.

Rolf Theiler nutzte ein Schlupfloch in den Weltcup-Reglementen der FEI, um Ideo du Thot (Weltcupsieger 2007) noch einmal die Möglichkeit zu geben, am Final an den Start zu gehen. «Es gibt keine Regel, die es verbietet, einen Startplatz von einem bereits qualifizierten Reiter abzukaufen», so Theiler. Der Zürcher soll, Gerüchten zufolge, dem Holländer Jeroen Dubbeldam eine hohe sechsstellige Summe für den Startplatz angeboten haben. Auf die Frage, ob er keine moralischen Bedenken in dieser Aktion sehe, antwortete Theiler: «Was kümmert mich Geld? Prestige ist viel wichtiger. Ein Pferd am Weltcupfinal am Start zu haben, bringt großes Ansehen mit sich.»

Auf Nachfrage bestätigte Dubbeldam seine Käuflichkeit. «Was soll ich sagen – das ist eine Menge Geld. Meine Pferde sind im Moment nicht unbedingt in Top-Form, also wären meine Chancen in Leipzig sowieso klein gewesen. Das viele Geld kann ich gut gebrauchen», meinte der Olympiasieger von 2000, verzichtete aber auf eine Bestätigung des Betrages.

Auch Martin Fuchs ist hoch erfreut über die Lücke im System. «Ich kann es noch nicht richtig glauben, dass ich am Weltcupfinal starten kann. Aber ich bin Rolf unendlich dankbar für die Möglichkeit.»

Es ist nun abzuwarten, ob in den nächsten Wochen noch weitere Startplätze «gehandelt» werden. Das definitive Teilnehmerfeld kann demzufolge erst kurz vor der Veranstaltung bekannt gegeben werden.