Hauke Schmidt - Springreiter und Erfinder 75 Jahre alt Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 01. April 2013 um 12:03

Metzingen. Die Erfolge als Springreiter sind längst Geschichte, doch seine Erfindungen werden alles überdauern. Die Rede ist von Hauke Schmidt, dem Holsteiner aus dem Schwäbischen, der an diesem 1. April 2013 75 Jahre alt ist.

 

 

Ehe er eine einmalige Karriere als Parcoursbauer und Erfinder begann, war er Springreiter. 29 Nationen-Preise ritt er für Deutschland, 200 Siege errang er in schweren Springen. Von 1973 bis 1979 arbeitete er als Bundestrainer am Deutschen Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf. Ab 1979 war er internationaler Parcourschef und Berater u.a. bei Weltcupfinals in Göteborg, dann tätig in Calgary, in Montreal, Melbourne, New York, Teheran, Palm Beach, Moskau, Sao Paulo, Johannesburg, Kalkutta, Sofia, Frakfurt/ Main, Wolfsburg, Leipzig, Mailand – vor allem aber in Stuttgart.

 

Auftakt als internationaler Parcoursbauer war 1982 in Wolfsburg. Der Musterschüler des unvergessenen Sattelästheten und Parcoursbauers Hans-Heinrich Brinckmann stellte den Jungen Springreitern die Aufgaben, um Europameister werden zu können. Den Titel holte übrigens der inzwischen international erfolgreiche Niederländer Eric Van Der Vleuten. Schmidt,  den man später auch den „Colani des Parcours“ nannte, brachte damals auch seine Erfindung mit, den transportablen Wassergraben aus Kunststoff. Er hat zudem auch die inzwischen in der ganzen Welt praktizierte Siegerrunde erdacht, zusammen mit dem Amerikaner Isaac Arguetty, der ihm vor einigen Tagen während des Winterfestivals in Wellington/ Florida noch sagte: „Wir waren der Zeit voraus…“

 

Die Siegerrunde war und ist einzig und allein für die TV-Medien erfunden, denn dadurch wird das Ende einer Prüfung kalkulierbar, und darum geht es meist beim TV. Inzwischen werden  nach der Schmidt-Regel im großen Sport fast alle vom TV abhängigen Konkurrenzen bestritten. Meist zehn Reiter aus einem Normalparcours gehen in den entscheidenden zweiten Umlauf einer Konkurrenz, alle beginnen bei null Fehlerpunkten, egal, mit welchen Strafpunkten sie diesen letzten Kurs erreichten, Sieger ist der Beste dieser Finalrunde.

An eine Begebenheit in der VW-Stadt erinnert sich Hauke Schmidt auch noch besonders. Vor der Weltmeisterschaft 1986 in Aachen ritt die Kanadierin Gail Greenough auf Mister T. beim CSI in Wolfsburg. Schmidt: „Sie holzte alles ab, was da an Hürden stand…“ Wenige Tage später holte sie in der Soers als erste und bisher einzige Reiterin in der 1953 begonnenen Geschichte den Titel.

 

Ein großes Fest veranstaltete Hauke Schmidt nicht an diesem besonderen Tag. Den 70. Geburtstag, meint er, den habe man groß gefeiert. Dafür steht eine andere größere Fete an, in wenigen Tagen heiratet nämlich sein Sohn…

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>