Versteigerung eines Unikats für einen guten Zweck... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 27. November 2017 um 12:49

Ankum. Während des bekannten Balls anlässlich der PSI-Auktion am kommenden Samstag in Ankum lassen Paul Schockemöhle und Uli Kasselmann als Organisatoren der Versteigerung wertvoller Sportpferde ein einmaliges Erinnerungsstück für einen guten Zweck versteigern: Eine Sporttasche mit fast allen Unterschriften von Reitern und Equipechefs aus dem Jahre 1970 des CHIO von Deutschland in Aachen und der angedockten Dressur-Weltmeisterschaft.

 

 

1970 ließ er währen des Internationalen Offiziellen Reit- und Fahrturniers (CHIO) von Deutschland in Aachen auf der eigens entworfenen Sporttasche „Sporting Riding Club“ Reiter und Equipechefs unterzeichnen, so kamen weit über 50 Autogramme  zusammen, vor allem auch von den Teilnehmern der in der  Soers gleichzeitig ausgetragenen 2. Dressur-Weltmeisterschaften. Nun bot diese Tasche der damalige Autogrammsammler und ehemalige Dressurreiter Dr. med. Werner Wilhelms aus Essen Uli Kasselmann zur Versteigerung für einen guten Zweck an. Das Unikat wird am kommenden Samstag während des PSI-Balls im Sportzentrum Ankum versteigert Der Erlös geht an das Sozialwerk „Reiten gegen den Hunger…“ Mitbieten kann jeder auch über das Internet

 

Zur Erinnerung an die damalige Dressur-Weltmeisterschaften in der Aachener Soers. Nicht die favorisierte bundesdeutsche Equipe mit Liselott Linsehoff auf Piaff, Josef Neckermann auf Mariano und Harry Boldt auf Silverdream gewann, sondern das Team der damaligen UdSSR mit Elena Petuschkova auf Pepel, Iwan Kisimow auf Ichor und Iwan Kalita auf Tarif, die Bundesrepublik-Mannschaft  wurde Zweiter, Bronze ging an die DDR-Auswahl mit Horst Köhler auf Neuschnee, Gerhard Brockmüller auf Tristan und Wolfgang Müller auf Marios. Vor der Entscheidung um Einzelgold war Liselott Linsenhoff bei der Fahrt vom Hotel zum Turniergelände mit ihrem PKW in den Europateich gefahren, so litt die letzte Konzentration, was statt Gold dann Silber erbrachte, der Sieg ging an Elena Petuschkova auf dem Hengst Pepel, Kisimow wurde Bronze umgehängt. Liselott Linsenhoff ritt dann zwei Jahre später in München als erste Reiterin zu Olympischem Gold in der Geschichte, die DDR-Dressurreiter hatten in München ihren letzten internationalen Auftritt und wurden wegen angeblicher Perspektivlosigkeit auf Medaillen bei Championaten von der staatlichen Förderliste gestrichen. Dr. Elena Petuschkova starb im Alter von 66 Jahren 2007 an einem Gehirntumor in Moskau.

 

Wahrlich große Namen zieren die Tasche von Werner Wilhelms, Reiter mit Nachklang, wie Reitmeister Willi Schultheis, Rosemarie Springer, Team-Olympiasiegerin Gabi Grillo, Ilsebill Becher, Kurt Capellmann, Dressurreiter, Unternehmer und später auch Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) als Turnierveranstalter, Inge und George Theodorescu, die wahrlich mit Pferden reden konnten und sie auch verstanden, Liselott Linsenhoff oder Christine Stückelberger, die Schweizer Goldmedaillengewinnerin von Olympia 1976 im kanadischen Bromont auf Granat, oder Maria Günther, die bis heute mit über 90 noch excellenten Dressurunterricht erteilt und 1963 in Berlin den deutschen Titel der Springreiterinnen geholt hatte.

 

Hinter jedem Namen der Springreiter stehen auch ebenfalls eigene Geschichten, Frank Chapot ist Teil der US-Springreiterhistorie, wie sein Landsmann Bill Steinkraus, der Olympiasieger von Mexiko City 1968, dessen Wallach Main Spring in den Wassergraben als Schlusssprung im Preis der Nationen tapste und so der bundesdeutschen Equipe mit Fritz Ligges auf Robin, Hartwig Steenken auf Simona, Gerd Wiltfang auf Askan und Hans Günter Winkler mit Torphy Olympisches Gold am Schlusstag von München 1972 bescherte. Paul Schockemöhle hat unterschrieben, Sönke Sönksen, Hugo Simon, Österreichs erfolgreichster Springreiter aller Zieten aus der Pfalz, Erfolgstrainer Herbert Meyer, Reitmeister Karl-Heinz Giebmanns, Brasiliens ewiges Idol Nelson Pessoa, der bis auf die offene Europameisterschaft 1966 in Luzern nie bei großen Championaten ganz vorne war, und dennoch zu den Größten gerechnet werden muss, Hendrik Snoek, deutscher Meister EM-Teamgewinner 1975 in München, später Springausschutzvorsitzender, Münchens Einzel-Olympiasieger Graziano Mancinelli aus Italien, Fritz Thiedemann, der allein als Name für den Springsport steht, Joe Fargis, der die USA 1984 in Los Angeles nach Olympischem Doppelgold jubeln ließ, Paco Goyoaga (Spanien), erster Weltmeister in der Geschichte, und Rittmeister Bertalan de Nemethy, der seine Heimat Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg verließ und  in den USA das amerikanische Springreiten zu einer Weltmacht formte.

 

Hier ein Auszug der Unterzeichner:

 

 

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