Dr. Ernst Burandt gestorben Drucken
Geschrieben von: Thomas Hartwig/ DL   
Sonntag, 10. Februar 2019 um 14:04

Dr. Ernst Burandt (mit Mikrofon) und sein Nachfolger Dr. Hanfried Harung auf dem Posten des Generalsekräters der deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)

(Foto: Thomas Hartwig)

Warendorf. Im Alter von 91 Jahren starb in Warendorf der frühere Generalsekretär der deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Dr. Ernst Burandt. 33 Jahre war er für den Reitsport und die Pferdezucht tätig.

 

Am 9. Februar   verstarb im Alter von 91 Jahren in Warendorf Dr. Ernst Burandt. Der in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern geborene Diplom-Landwirt stand der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) rund zwei Jahrzehnte als Generalsekretär vor und etablierte in dieser Zeit zahlreiche Strukturen und Projekte, die Deutschlands achtgrößten Sportverband auch heute noch prägen. Insgesamt war er 33 Jahre in führenden Positionen für den deutschen Pferdesport und die deutsche Pferdezucht tätig.

Von 1950 bis 1952 arbeitete Burandt als Assistent beim Landesverband Mecklenburgischer Pferdezüchter in Schwerin. Parallel dazu promovierte er an der Universität Halle zum Thema „Leistungsprüfung von Wirtschaftspferden“. Im Sommer 1952 übersiedelte er von der DDR in die Bundesrepublik und war zunächst in der Versicherungsbranche tätig. 1957 und 1958 vertiefte er sein Studium der Tierzucht. Ende 1958 wurde er zunächst zweiter und ab 1961 dann Geschäftsführer der Abteilung Leistungsprüfung des Hauptverbandes für Zucht und Prüfung deutscher Pferde (HDP). Ab 1960 übernahm Burandt auch die Geschäftsführung des Verbandes der Reit- und Fahrvereine im Bundesgebiet. Sein zentrales Anliegen, die verschiedenen Organisationen rund um Pferdesport und Pferdezucht im Hinblick auf die veränderten gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen umzustrukturieren und zu zentralisieren, fanden ihren Höhepunkt mit der großen Verbandsreform 1968, aus der die noch heute weitestgehend gültige Organisationsstruktur der FN hervorging.

1972 wurde Burandt Generalsekretär der FN und 1977 Geschäftsführer des neu gegründeten FN-Verlags. Großen Einsatz zeigte er für die Förderung des Breiten- und Freizeitsports mit dem Pferd, was den Reit- und Fahrsport in den 80er Jahren zu einer der populärsten Sportarten in Deutschland werden ließ. Nicht minder engagiert war Burandt in der Folge der Wiedervereinigung Deutschlands. So war der organisierte Pferdesport die erste deutsche Sportart, deren Ost- und West-Dachverbände sich 1990 zusammenschlossen. 1991 trat Burandt in den wohlverdienten Ruhestand und übergab sein Amt an Dr. Hanfried Haring (Sassenberg).

Anlässlich seines 90. Geburtstages im Jahr 2017 skizzierte ihn Reinhard Wendt, der ehemalige Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), mit den treffenden Worten: „Vor allem habe ich ihn für seinen Weitblick bewundert. Er sah nie nur das aktuelle Problem, sondern dachte schon fünf Jahre weiter und handelte entsprechend.“ Für seine Verdienste um den Pferdesport und die Pferdezucht wurde Burandt von der FN mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet. Die nach ihm benannte „Burandt-Wiese“ im Norden Warendorfs ist alljährlich der zentrale Hauptschauplatz der seit 1994 dort ausgetragenen Bundeschampionate und erinnert so auch zukünftig an das bemerkenswerte Lebenswerk von Dr. Ernst Burandt, der auch ein ausgezeichneter Geiger war und im Orchester spielte.

 

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