Hagen a.T.W. Die erste Heerschau der deutschen Dressurreiter im Hinblick auf Olympia war im Grand Prix der Special-Tour in Hagen am Teutoburger Wald ein Triumph fürr die viermalige deutsche Meisterin Kristina Bröring-Sprehe – und stieß die Tür für Sönke Rothenberger noch weiter auf...

Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage weiß inzwischen, wie es geht und wie man gewinnt. Ihr Hengst Desperados genauso. Die zweifache Vize-Europameisterin aus Dinklage war auf dem Kasselmann-Hof in Hagen a.T.W. das Maß der Punktrichter im Grand Prix der Special-Tour. Die fünf Richter setzten die Mannschafts-Olympiazweite von London einstimmig auf Platz 1 vergaben dafür 82,8 Prozentpunkte. Doch als Zweiter scheint der erst 21 Jahre alte Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit dem ebenfalls blutjungen neunjährigen holländischen Wallach die bekannte deutsche Hierarchie arg in Not zu bringen. Er wurde mit 78,8 Zählern Zweiter, was Reitmeister Jan Bemelmans (Krefeld) zu der Bemerkung veranlasste: „Jetzt hatte Sönke Rothenberger erstmals echte starke Konkurrenz - und sich bewährt. Wenn die kleinen Fehler noch bereinigt werden, dann haben wir vielleicht ein ganz großes Paar gesehen.“ Dritter wurde der frühere Team-Olympiasieger von Athen und Mannschafts-Weltmeister von 2006 in Aachen, Hubertus Schmidt (Borchen), der mit 56 leicht der Vater von Sönke Rothenberger sein könnte. Die Vorstellung des Reitmeisters auf dem Trakehnerhengst Imperio wurde mit 76,82 belohnt. Auch er hat Ansprüche angemeldet auf einen Olympiaplatz in Rio de Janeiro, nicht zu unrecht.

Dahinter folgten die Weltcup-Dritte Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) auf dem Hengst Unee BB (76,52) und die Dänin Anna Kasprzak (Dänemark) auf dem Wallach Donnperignon (75,16), der in der Nachbarschaft des Hofes Kasselmann von Christoph Koschel zu internationaler Spitze gefördert wurde, ehe er in Dänemark für ein gutes Salär eine neue Box bezog.

Im prächtigen Springstadion der Veranstaltung „Horses and Dreams“ - Titeltaufe im Jahre 2000 – gewann Guido Klatte jr (Lastrup) auf dem Oldenburger Wallach Coolito die erste Qualifikation zum Großen Preis – Zwei-Phasen-Prüfung – vor dem früheren deutschen Meister und Beerbaum-Bereiter Philipp Weishaupt (Riesenbeck) auf Chico und dem ehemaligen besten DDR-Springreiter Holger Wulschner Passin) auf Cavty. Prämie für Klatte: 6.250 Euro. Prämie für Kiristrina Bröring-Sprehe: 2.000 €.

Höhepunkt der Springkonkurrenzen ist am Sonntag auf dem Borgberg der Große Preis als erster Wettbewerb der neuen Riders Tour, die von Paul Schockemöhle vor allem „als Chance für die jungen Reiter nicht nur finanziell gefördert wird...“