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Früherer DDR-Spitzenreiter Günter Till gestorben PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Hans-Joachim Begall/ dl   
Freitag, 22. September 2023 um 16:57

 

Günter Till - einer der erfolgreichsten Springreiter der ehemaligen DDR gestorben

(Foto: Achim Begall)

Rostock. Im Alter von knapp 78 Jahren ist der frühere DDR-Springreiter Günter Till einem schweren Leiden erlegen. Er war einer der bekanntesten Größen im Springsport der damaligen DDR.

Am 22. Oktober hätte Günter Till seinen 78. Geburtstag gefeiert. Nun ist der ehemalige erfolgreiche Springreiter aus dem Osten Deutschlands nach einer schweren Krankheit Mitte September von uns gegangen. Sein ganzes Leben lang hatte es der 1945 im Sudetenland (Woken) geborene Till nach Kriegsende nicht leicht. Die Familie, die in Niemec, das einst Gabel hieß, einen Bauernhof besaß, musste über Nacht - Onkel, Mutter sowie zwei ältere Brüder – vor den Russen flüchten, der Vater war damals in Gefangenschaft. Die Umsiedler landeten in Langendorf bei Zeitz wieder auf einen Bauernhof. Die Mutter arbeitete zunächst im Kuhstall.

Mit und ohne Sattel lernte Günter Till auf Arbeitspferden zu reiten. 1962 kam er als Lehrling nach Neustadt/Dosse. Sein Ausbilder war im Landgestüt Walter Legde. Als Gestütswärter musste er Verkaufspferde reiten, die er auch auf Turnieren vorstellte. Nach Auflösung des Armeesportklubs 1972 brachte Helmut Hartmann, DDR-Meister im Springen und in der Vielseitigkeit, zwei gute Springpferde mit nach Neustadt und trainierte fortan die Gestütsreiter. Im gleichen Olympia-Jahr von München konnte Günter Till mit Kornett (v. Körling) den DDR-Meistertitel gewinnen. Es folgten noch weitere fünf Meisterschleifen in den Jahren 1978 und 1981 mit Fakt II (v. Fanfaron), 1980 und 1984 mit Sturmflug (v. Sturmball) sowie 1987 mit Kosak (v. Kosmos I), mit dem er 1985 auch die Bronzemedaille gewann.

Einen DDR-Rekord kann ihm keiner mehr streitig machen. In Löbnitz sprang er mit Sturmflug über die 2,16 Meter hohe Mauer. Die Großen Preise der DDR gewann Günter Till 1981 mit Fakt II und 1983 mit Sturmflug. 27-Mal ritt er einen Nationen-Preis für die DDR, dazu noch weitere 18 Mannschaftsspringen. Zu den bedeutenden Team-Siegen gehört der von 1979 in Bratislava mit Fakt II. Zur Wende war er auch mit den Pferden Kai (v. Kolibri) und Araff (v. Astrachan) erfolgreich unterwegs, mit denen er 1991 Bronze bzw. 1992 Silber bei den Landesmeisterschaften Berlin-Brandenburg holte. Mit beiden konnte „Tünnes“, wie er von seinen Reiterkameraden gerufen wurde, auch die Großen Preise in Mühlengeez für sich entscheiden.

In die Geschichte ging auch 1990 der Sieg von Günter Till und Lars Nieberg im Mächtigkeitsspringen in Gera ein: Es wurden zwei deutsche Hymnen gespielt. Nach der politischen Wende arbeitete Günter Till als selbständiger Profireiter und –ausbilder in der Reitschule Deutschlandhalle Berlin in Dallgow (Brandenburg). Hier hatte er auch Mylene und Mynou Diederichsmeier unter seinen Fittichen. Aber auch als diese bereits andere Wege gingen, unterstützte Günter Till als Trainer noch viele Reitschüler in der Region und korrigierte im Sattel Pferde im Parcours. „Reiten hält gesund und jung“, war seine Maxime bis ihm eine schwere Krankheit heimsuchte.

Seine Söhne Olaf, der in Dallgow als Hufschmied arbeitet, und Ingolf waren ebenfalls erfolgreiche Springreiter. Wenn sie sich auf Turnieren in der Prignitz trafen, gab es immer einen Familienabend. Günter Till war auch neben dem Parcours immer ein geselliger Typ, der selbst vieles zu erzählen wusste.

 

 

 

 

 

 

 


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