Mühlen. 1.April. Nach bisher noch unbestätigten Meldungen aus der Pferdefabrik Mühlen wird nicht Matthias Rath, sondern doch wieder der Niederländer Edward Gal den Rapphengst Totilas vorstellen.

Es war fast zu erwarten und schlägt dennoch wie eine Bombe ein. Unter dem öffentlichen Druck des Gewinnen-Müssens auf dem Rapphengst Totilas hat der frühere deutsche Meister Matthias Alexander Rath (Kronberg) vorzeitig resigniert und auf eine mögliche große Karriere im Sattel des Trakehners verzichtet. Dazu wären auch weiter Anfeindungen aus Holland gekommen, das alles habe seinen Entschluss erleichtert, ließ der sympathische Reiter aus dem Taunus verlauten.

In Holland wiederum brach Jubel aus. Mit einer solchen noblen Geste von Seiten von Rath und auch von Paul Schockemöhle (66) hatte niemand gerechnet. In einem Leserbrief an den Amsterdamer Generalanzeiger forderte einer gar, man sollte Paul Schockemöhle für den Friedensnobelpreis vorschlagen und ihm zusätzlich noch eine Provision über eine Million Euro zukommen lassen. Zurückhaltender gab sich Edward Gal (40). Der Weltmeister, der Totilas zu dem machte, was er heute ist im Sport, meinte, es freue ihn zwar, wieder mit Totilas bei Turnieren aufziehen zu können, doch jetzt fürchte er, dem Neid deutscher Zuschauer auf Turnieren ausgesetzt zu sein, das würde ihm das Siegen schwer machen.

Paul Schockemöhle, der im letzten Herbst den Hengst für über zehn Millionen Euro in Holland erwarb, ficht so etwas nicht an. Dank der Technik hat er bereits so viele Portionen Samen dem Hengst abgezapft und in der Kühltruhe gelagert, dass in wenigen Jahren nur noch  Totilas-Nachkommen die Vierecke bevölkern werden. Und weil das Geschäft boomt, hat der gewiefte Großzüchter den Preis für Totilas-Samen ordentlich erhöht, von 8.000 auf 15.000 Euro pro Portion...