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Der Olympia-Traum verdrängt das Trauma eines Unfalls... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Oliver Wehner in Rheinpfalz / DL   
Mittwoch, 09. Juni 2021 um 12:27

Dorothee Schneider im sauerländischen Balve bei den 58. Deutschen Dressur-Meisterschaften seit 1959 sowohl im Grand Prix Special als auch in der Kür auf dem 15-jährigen Hannoveraner Wallach Showtime von Sandro Hit jeweils Gewinnerin der Bronzemedaille

(Foto: Anke Gardemann)

Framersheim/Balve. Mitte April verlor sie ihr Lieblingspferd durch einen Aaortariss auf der Ehrenrunde des Grand Prix, lag unter dem zusammengebrochenen Pferd und zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu. Nun gewann sie in Balve bei den deutschen Meisterschaften zwei Bronzemedaillen: Dorothee Schneider.

 

Vor sieben Wochen widerfuhr Dorothee Schneider ein doppelt tragisches Unglück: ihr Pferd tot, sie selbst verletzt. Der Alptraum drohte den Traum von den Olympischen Spielen platzen zu lassen. Doch die Dressurreiterin aus dem rheinhessischen Framersheim hat sich wieder aufgerappelt – und trotz dieses Traumas Tokio wieder fest im Blick.

Dass aber dieses Erlebnis sie so schnell nicht verlassen wird, wohl sogar ihr gesamtes Leben nicht, ist klar. „Ich habe an der Situation schon noch zu knabbern“, sagte Dorothee Schneider während der deutschen Meisterschaften in Balve der RHEINPFALZ, „ich weiß auch nicht, ob es ein Déjà-vu gibt oder es einen anderweitig wieder einholt“. Klar war für sie aber nach ihrer Genesung von einem Schlüsselbeinbruch eines: „Ich wollte schnell, schnell wieder aufs Pferd.“

Alte Reiterweisheit nach einem Sturz: Gleich wieder rauf, den Zweifeln keine Chance geben. Aber in Dorothee Schneiders Fall ging es ja um so viel mehr als „nur“ einen Sturz. Sie verlor ihr „Herzenspferd“, als ihre Stute Rock’n Rose beim Turnier in Pforzheim Mitte April während der Siegerehrung  ein Aortariss ereilte, das Pferd aus dem Besitz des Haßlocher Gestüts Fohlenhof mitsamt seiner Reiterin umfiel und in wenigen Minuten innerlich verblutete. Es habe – wie häufig bei diesem unerwarteten Tod – im Vorfeld keinerlei Anzeichen gegeben, versichert  Schneider. Sie merkte im Sattel noch, wie der Hals der Stute – die „Lenkstange“ des Pferdekörpers – plötzlich stahlhart wurde. Dann lagen beide im Sand der Halle. Ein ebenfalls reitender Arzt war vor Ort, kümmerte sich  sofort um die benommene und geschockte 52-Jährige.

Im Krankenhaus lautete die Diagnose: Schlüsselbeinbruch. An sich kein Drama, aber gepaart mit der Trauer um das Pferd und im Wissen um die bevorstehenden Olympia-Sichtungen dann doch einschneidend.  In ihrer Zwangspause schaute Dorothee Schneider mal auf dem Mannheimer Maimarkt-Turnier vorbei, konnte sich ansonsten auf ihr Team in ihrem Gestüt St. Stephan verlassen. Und arbeitete aufs Comeback hin: zunächst München und nun durchaus triumphal in Balve. Zwei Bronzemedaillen bei den deutschen Titelkämpfen waren mehr als nur ein Stimmungsaufheller.

„Ich bin auf dem aufsteigenden Ast, der Bruch verheilt und wird immer besser“, berichtete „Doro“ Schneider im Sauerland. Schmerzen? Nicht in der Prüfung, „da bin ich im Tunnel“. Hinterher spüre sie schon etwas, aber in Balve überwogen die Glücksgefühle. Auch wenn ihr mit ihrer  Olympia-Hoffnung Showtime, mit dem sie schon 2016 in Rio Teamgold holte, und auch Faustus einige Wechselfehler unterliefen. Ihre Schuld, bekannte sie, wollte das aber nicht auf die Verletzung schieben. Zumal „beide Pferde angenehm in der Anlehnung sind und es mir leicht gemacht haben, wieder in den Sattel zu kommen“. Und die Tiere haben ja auch ein feines Gespür, eine Antenne für ihre Reiterin. „Showi“, sagt Schneider gerührt, „passt richtig ein bisschen auf mich auf…“

 


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