Sie befinden sich hier: Home Porträts Reitmeister Lutz Merkel gestorben

Wer ist Online

Wir haben 1295 Gäste online

Suche

Anzeige

Anzeigenschaltung

Google Translate

German Chinese (Simplified) Chinese (Traditional) Czech Danish Dutch English French Galician Greek Hungarian Italian Japanese Norwegian Polish Portuguese Romanian Russian Spanish Swedish Turkish Ukrainian

Zugriffe seit 16.09.2009

Anmeldung



Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Banner

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Fotoanfragen über KHFrieler@aol.com

Anzeige

Banner

Anzeige

Banner
Anzeige



Reitmeister Lutz Merkel gestorben PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 07. Dezember 2021 um 20:42

 

Lutz Merkel

(Foto: Thomas Hartwig)

Versmold. Im Alter von 84 Jahren ist Reitmeister Lutz Merkel gestorben. Nach Hartwig Steenken hatte er sich von den deutschen Springreitern als Zweiter offen als Profi bezeichnet. Bis 1981 ein ungeheuerlicher Vorgang, denn damit war nach der Zulassungs-Charta die Tür für Olympia zugeschlagen.

 

Er starb, wie er lebte. Ziemlich leise hat er sich verabschiedet, dabei war er doch wahrlich in seiner Zeit einer der bekanntesten deutschen Springreiter, er, Lutz Merkel, dem das Deutsche Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) 1989 den Ehrentitel „Reitmeister“ verlieh. Auf der langen Liste dieser Ordensträger stehen seit 1975 nur fünf Springreiter. Damit ist viel auch über Lutz Merkel gesagt. Er gehörte zu jenem heute fast vergessenen Kreis von Reitsportlern, die neben ihrem Talent auch ständig Leistungsbereitschaft beweisen mussten. Damals wurde keinem etwas geschenkt, was zählte und honoriert wurde, waren Leistung und Engagement. Nur Besessene kamen nach oben, Dollarzeichen hatte von jenen damals keiner auf den Augen. Sie wären aus der Zeit gefallen.

Lutz Merkel war der Sohn eines diplomierten Landwirts aus Schwarmstedt bei Hannover. Und er ritt. Die damaligen Springreiter stellten am Wochenende Pferde in Springen vor, die während der Woche vor dem Pflug gingen. Doch Talente fielen auch damals auf, eben ein Lutz Merkel. Als 16-jähriger wurde er zu einem Achtwochen-Kurs an die Hannoveraner Reitschule Verden eingeladen, 1957 sah ihn bei einem Turnier in Hannover Clemens Freiherr von Nagel, Besitzer des Gestüts Vornholz, 20 Minuten von Warendorf entfernt, dem Herzzentrum der deutschen Reiterei, er engagierte ihn. Ein Jahr später auf Betreiben von Hans Günter Winkler, der nach dem Leidensritt bei Olympia in Stockholm als neuer deutscher Held vergöttert wurde, zog er um ans Leistungszentrum Deutsches Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR). Mit der Stute Fidelitas feierte er 1961 seinen bisher größten Erfolg, als er beim Deutschen Derby in Hamburg Dritter wurde. Er trainierte täglich neben Fidelitas u.a. auch Dozent, Freya, Hardenberg und andere Spitzenpferde im Besitz des DOKR. Als Dozent an Hermann Schridde veräußert wurde, verließ er ziemlich verschnupft Warendorf und ging zum Stall von Georg Eppelsheimer nach Herbede/ Ruhr. Aus der Ferne erlebte er dann Olympia in Tokio 1964, wo - mit Kurt Jarasinski auf Torro – Hans Günter Winkler auf Fidelitas und Hermann Schridde auf Dozent Team-Gold - „seinen“ Pferden - gewannen und Schridde zudem noch Einzelsilber.

Auf seinen Pferden ritten Schridde und Winkler

Auch ohne Olympia-Nominierung ritt Lutz Merkel auf den damals bekannten internationalen Turnierplätzen vorne mit, ob in Rotterdam, Rom, Ostende oder St. Gallen. 1967 stürzte er schwer beim Deutschen Derby in Hamburg. Wochenlang lag er im Krankenhaus, und als auch noch sein Erfolgspferd Queen nach Japan verkauft wurde, resignierte er. Er gab seinen Rücktritt bekannt. Doch der Fleischfabrikant Werner Stockmeyer aus Versmold nahm sich seiner an, er überredete ihn, bei ihm eine Stelle als kommender Fleischverkäufer anzutreten – und zusätzlich auch Turnniere zu reiten. Merkel begann eine Lehre bei Stockmeyer, ging zur Berufsschule und trainierte zusätzlich die Stockmeyer-Pferde. Und darunter war Sir, ein bildhübscher Rappe, für den damals aus dem Ausland Angebote hereinrauschten von geradezu atsronomischen Summen von weit über 100.000 DM, kaum fassbar in jener Zeit. Besitzer Werner Stockmeyer lehnte ab.

Lutz Merkel war 1969 einer der erfolgreichsten deutschen Springreiter, die deutsche Sportpresse wählte ihn, Hans Günter Winkler, Alwin Schockmöhle und Hartwig Steenken zur „Mannschaft des Jahres“. Ebenfalls 1969 war Merkel auf Sir auch deutscher Vizemeister in Berlin hinter Hartwig Steenken auf Simona. Zusammen mit Norbert Koof auf Magister, Paul Schockemöhle auf Agent und Gerd Wiltfang auf Davos wurde er im Sattel von Salvaro in Wien 1977 Team-Dritter der Europameisterschaft.

51-mal startete Lutz Merkel in einem Preis der Nationen für Deutschland, er machte sich einen Namen als Reiter, Ausbilder, Trainer und als Züchter von Hunden, ob in der Zucht von Schäferhunden, Dackeln oder Windhunden, und überall auf den sogenannten Schauen holte er Preise.

 

 


Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>