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Ein Schwede erstmals Springreiter-Weltmeister PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 14. August 2022 um 18:34

Herning. Der 20. Springreiter-Weltmeister heißt Henrik von Eckermann, der erste Schwede seit Beginn der Titelkämpfe 1953. Keine Medaille für Deutschland zum Abschluss, doch Marcus Ehning hätte wieder einmal eine Sondermedaille verdient gehabt.

Der erste Weltmeister war Francisco Goyoaga (Spanien) 1953, der erste deutsche Titelträger ein Jahr danach Hans Günter Winkler, nach weiteren 18 Championaten seit Beginn 1953 in Paris siegte Sabine Blum 2018 in Tryron/ USA, ihr Nachfolger wurde nun im dänischen Herning der Schwede Henrik von Eckermann (41), der 20. Einzelweltmeister in der Geschichte des Reitsports und gleichzeitig der erste aus Skandinavien. Der ehemalige Praktikant im Stall von Ludger Beerbaum („wo ich zunächst vor allem Pferde putzen musste“) blieb auf dem von seiner Lebenspartnerin Janika Sprunger (Schweiz) herausgebrachten belgischen Wallach King Edward in sechs Umläufen über Hindernisse bis über 1,65 m Höhe ohne einen einzigen Abwurf und wurde mehr als zurecht neuer Weltmeister. Silber ging an den Belgier Jerome Guery (41) im Sattel des Hengstes Quel Homme de Hus, er und der neue Weltmeister hatten in keiner Runde einen einzigen Abwurf, lediglich Zeitfehlerpunkte - welche Leistung vor allem der Pferde.

Bronze ging an den Niederländer Maikel van der Vleuten auf dem Wallach Beauville Z (5,96 Strafpunkte), was vor allem Holger Hetzel aufmerksam verfolgt hatte, denn der Wallach war von ihm entdeckt worden und über seine Auktion gelaufen. Aber auch Long John Silver erfreute den deutschen Nationen-Preis-Reiter, weil er nämlich diesen Schimmel – Silber bei der WM in der niederländischen Equipe unter Jur Vrieling - vor einem Jahr verkauft hatte aus Überzeugung, ein Championatspferd an den richtigen Reiter veräußert zu haben, man müsse „Pferde entdecken und an die passenden Besitzer und Reiter weitergeben“, so Hetzel.

Henrik von Eckermann wurde in Herning der logische Weltmeister. Wer fünf fehlerfreie Runden hinlegt bei einem solchen Championat, das an die Grenzen geht, sonst wäre es keine Weltmeisterschaft, hat ohne Wenn und Aber den Titel verdient. 2004 war er nach Deutschland gekommen, über Vermittlung einer Pferdeflegerin in den Stall von Ludger Beerbaum als Praktikant, der deutsche Rekordinternationale förderte das große Talent des Schweden, er durfte bald gar die Spitzencracks des Chefs reiten.

Bis 2016 war er im Unternehmen Beerbaum, dann wollte er weg vom Angestelltsein und suchte eine Bleibe als Selbständiger. Er fand sie bei Karl Schneider auf dem Rodderberg bei Bonn. Und er hatte dort großzügige Gönner. Er musste kein Boxengeld bezahlen, und er bekam auch noch die Stute Mary Lou in Beritt. Welch` Glück für den Skandinavier, „denn ich hatte kein Geld“. Mit Mary Lou begann sein großer Aufstieg in die Hautevolee des Springsports, er durfte zudem das Gewinngeld mit der Stute behalten. Zu ihm auf den Rodderberg, wo vor Jahren auch großartige Vielseitigkeitsveranstaltungen organisiert wurden, zog dann auch die Schweizer Springreiterin Janika Sprunger als Freundin. Seit zwei Jahren ist das Paar mit Kind zuhause auf der eigenen Anlage in der Nähe von Roermund in den Niederlanden.

Das Fazit für das deutsche Abschneiden bei den Weltmeisterschaften in Herning ist nicht unbedingt richtungweisend für die Zukunft, vor allem nicht im Rückblick auf deutsche Erfolge bei solchen Veranstaltuntgen.  Bronze mit der Equipe in der Dressur ist wenig, gar nichts im Springen nur schwer erklärbar, wenn auch Marcus Ehning für einmalig stilistisches feines Reiten eine Extramedaille verdient gehabt hätte. Er war Bester als Fünfter im Sattel des Hengstes Stargold, doch eben mit über zwei Abwürfen insgesamt hinter dem Sieger.

Warum Daniel Deußer als augenblicklich bester Deutscher der Weltrangliste und auch mit der Stute Killer Queen in Topform nicht nominiert wurde wie auch nicht Gerrit Nieberg als Sieger auf Ben im Großen Preis des CHIO von Deutschland in Aachen, ist schwer verständlich oder erklärbar und hat bei den Betroffenen Wunden gerissen. Die deutsche Spring-Equipe war sicherlich nicht schlecht, aber für eine Weltmeisterschaft nicht stark genug. Fünfter Platz im Springen, um die Team-Medaillen zwei Abwürfe weg von Bronze kann dem Anspruch als große Pferdesport-Nation nicht genügen.Bravourös in der deutschen Mannschaft schlug sich Neuling Jana Wargers, sie wurde auf dem Hengst Limbridge Neunte, ohne die sechs Strafpunkte auf der letzten Runde wäre sie Beste der deutschen Starter geworden.

Und am Verwaltungssitz des Verbandes in Warendorf wird man sich nun auch ernsthaft Gedanken machen müssen, wie das zweifellos nicht gerade positive Image der Reiterei in der Öffentlichkeit verbessert werden kann, warum so viele Ausschüsse das Sagen haben, warum der ganze Verwaltungsapparat so aufgebläht ist mit über 120 Angestellten, welche Daseinsberichtigung hat neben dem Verband Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auch zusätzlich das Deutsche Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) als eigene Institution für die Abteilung Sport, einmalig im Vergleich zu anderen Ländern, und wie will man vorstellig werden nun für Gelder vom Bund, wenn keine Erfolge mehr vorliegen. Denn aus Berlin fließen nur Zuschüsse aufgrund von Erfolgen, und die werden an Medaillen gemessen.

Endstand Einzel-Weltmeisterschaft

 

 


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