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Schwerer Reit-Unfall durch Silvesterrakete... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Nicola Gottfroh/ Aachener Zeitung/ DL   
Montag, 29. Dezember 2025 um 10:09

Aachen. Ein 60-Jähriger aus Scherpenseel bei Aachen hat einen langen Genesungsweg vor sich durch einen Unfall, der ausgelöst wurde durch eine Silvesterrakete. Jugendliche hatten sie vor der Reithalle gezündet. Der Verletzte erlitt u.a. einen offenen Beckenbruch.

 

 

Horst Jagmeng liegt in einem Pflegebett im Wohnzimmer, für einen Tannenbaum ist dort in diesem Jahr kein Platz. Das ist schade, wo er doch die meiste Zeit des Tages in diesem Raum liegen muss. Auch das Treppensteigen zum Schlafzimmer im Obergeschoss ist sechs Wochen nach seinem durch eine Feuerwehrrakete verursachten Reitunfall noch unmöglich. Doch mithilfe eines Rollators schafft er es inzwischen, sich ein wenig selbstständig in der unteren Etage zu bewegen. Die Wunde an seiner Hüfte ist jedoch weiterhin offen, ständig droht eine Infektion. „Aber es geht bergauf. Sitzen kann ich jetzt für 15 bis 20 Minuten, und ich habe gerade mit Physiotherapie begonnen, um meine Schulter wieder zu mobilisieren“, erzählt der 60-Jährige.

 

Insgesamt 13 Tage hatte er nach dem Unfall im Krankenhaus verbracht, seine Genesung dauert jetzt schon über sechs Wochen an. „Und das ist wohl erst die Halbzeit“, sagt Jagmeng, der danach auch noch eine längere Reha vor sich hat.

 

Der Unfall, der sein Leben vorerst völlig verändert hat, war das Ergebnis eines unbedachten Halloween-Streichs. Jagmeng war an jenem Halloweenabend, wie gewohnt, in der Reithalle des Stalls von Andreas Wintgens in Scherpenseel auf seiner ruhigen Friesenstute Giekje unterwegs. „Die Halle liegt direkt neben einem Spielplatz, wo sich auch Jugendliche aufhielten“, sagt Jagmeng. Diese zündeten eine Silvesterrakete, die mit lautem Knall und Zischen in der Luft explodierte. Besonders gefährlich machte die Aktion nicht nur die Nähe zu dem leicht entzündlichen Heu und Stroh auf dem Pferdehof, sondern vor allem die Wirkung des Knalls auf die schreckhaften Tiere. Jagmengs Pferd erschrak so stark, dass es plötzlich zur Seite sprang, einen unkontrollierten Bocksprung ausführte und Jagmeng vom Sattel riss.

 

Der Sturz hatte gravierende Folgen: ein offener, lebensgefährlicher Beckenbruch, eine gebrochene Schulter und Rippenfrakturen. Trotz der starken Schmerzen alarmierte Jagmeng selbst den Rettungsdienst. Dass die Jugendlichen, die die Rakete zündeten, sofort flüchteten und keine Hilfe leisteten, empfindet er als besonders verwerflich. „Die Polizei hatte ich zunächst nicht verständigt, weil meine Priorität damals auf der medizinischen Versorgung lag“, sagt er. Erst im Nachgang hätte er Anzeige bei der Polizei erstattet – bislang ohne Erfolg.

 

„Selbst wenn man sie fände: Eine strafrechtliche Verfolgung der Jugendlichen erscheint aufgrund der polizeilichen Einschätzung, dass keine gezielte Schädigungsabsicht vorlag, eher unwahrscheinlich“, sagt Jagmeng. Für Jagmeng geht es vor allem um die Haftpflichtversicherung der Jugendlichen, da ihm durch den Sturz auch erhebliche Kosten entstanden sind – vor allem für Hilfsmittel, die er wegen der teils hohen Eigenanteile seiner Krankenversicherung selbst tragen muss.

 

Mittlerweile hat er Pflegestufe 2 zuerkannt bekommen und ist stark auf die Unterstützung seiner Frau angewiesen. „Ich habe 10 bis 12 Kilo Muskelmasse verloren – es wird lange dauern, bis alles wieder normal ist und meine alte Fitness zurückkehrt“, sagt er.

 

Jagmeng wünscht sich vor allem mehr Verantwortung im Umgang mit Feuerwerk: Ein generelles Böllerverbot hält er zwar für unrealistisch, aber er appelliert, Raketen nicht überall und nicht zu jeder Zeit zu zünden. „Die steigen ja nicht nur an Silvester, wie ich am eigenen Leib feststellen musste“, betont er. Seine Geschichte soll sensibilisieren: Was manchen nur wie ein harmloser Streich erscheint, kann dramatische Konsequenzen haben – für Menschen, aber auch für Tiere. Jagmeng arbeitet nun hart an seiner Genesung und hofft, dass sich die Verursacher zumindest ihrer Verantwortung bewusst werden.

 

 

 


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