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Der einst international bekannte TV- und Radio-Reporter Fritz Knippenberg gestorben PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 02. Juni 2019 um 13:51

 

Stuttgart. Im Kreise seiner Familie starb am 1. Juni in Stuttgart der vor Jahren überaus bekannte und beliebte Radio- und Fernsehreporter Fritz Knippenberg. „Kinps“, wie man ihn nannte, war 98 Jahre alt geworden.

 

Rundfunkreporter, Fachmann in Fechten und Reiten, förderte beim damaligen Südwestfunk Hartmann von der Thann. Gab bis ins Alter von 90 Jahren Reitunterricht für Interessierte der Rundfunk- und TV-Anstalt in Stuttgart. Er war weniger bekannt, weil er sich nie in den Vordergrund drängte, da hätte er bei einem Hans Heinrich Isenbart in die Schule gehen können. Aber das wollte er nicht. Er war immer „Knips“ und er blieb bis zum Lebensende „Knips“, ein Mann voller Pferdeverständnis und Wissen, ohne sich über andere zu erheben. Nun ist er im Kreise seiner Familie im Alter von 98 Jahren in einem Heim in Stuttgart gestorben. Seine Frau sagt: „Zuletzt hat er stark abgebaut, ich konnte ihn auch nicht mehr pflegen, da ich ja auch über 80 bin. Er ist ganz friedlich eingeschlafen, es war eine Erlösung für ihn.“ Das Datum der Urnenbeisetzung steht noch nicht fest, „doch es wird eine Trauerfeier geben.“ Sie sagt aber auch: „Fritz  hatte ein schönes, erfülltes Leben, nicht zuletzt deshalb, weil er immer Mensch geblieben ist und für alle Verständnis aufbrachte.“

Fritz Knippenberg galt zurecht als TV-Ikone Hans Heinrich Isenbart am Radio-Mikrofon. Er schrieb auch Bücher, und sein Lieblingsfach neben dem Reitsport war  das Fechten.  Er berichtete von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, 28 Jahre vom CHIO in Aachen, dort wirke er auch zwischendurch als Pressechef, immer verbindlich, immer ausgleichend.

Was ihn immer auszeichnete, egal wo, das war seine Liebenswürdigkeit, Freundlichkeit und Verbindlichkeit. Und er hängte nirgendwo den Besserwisser heraus, und das hätte er wahrlich gekonnt. Mehr als oft. Er war nicht nur Reporter mit oberflächlichem Wissen und Schnodderschnauze, er kam vom Fach. Und er wusste eben, wovon und über was er sprach. Nicht allein deshalb holte ihn die Polizeistaffel in Stuttgart im hohen Alter wieder als Reitlehrer.

Nach Ende des zweiten Weltkriegs war er Mitbegründer des ersten Tattersalls  von Baden in Karlsruhe, die englische Erfindung von einem Reitstall mit Leihpferden und Reitlehrern. Der Theaterschauspieler kam während der Militärzeit mehr durch Zufall zum Pferd, er wurde einfach abkommandiert. In Ungarn und im Kaukasus gehörte er zu einer berittenen Einheit, mit einer Armverwundung endete der Einsatz kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. Er war 24 Jahre alt und wohnte bei seiner Mutter in Karlsruhe, sie war Opernsängerin. In der badischen Residenz spielte er bald wieder Theater und gab Reitunterricht. Ab 1949 war er nur noch Reitlehrer, für 5 Reichsmark die Stunde. Er ritt für Werbeaufnahmen der Autobranche, bildete Pferde in der Dressur für den Zirkus Althoff aus und bestritt waghalsige Nummern als Stuntman im Film. Ein Glücksfall für „Knips“ wurde der Ankauf des Araberhengstes O`Bajar vom ungarischen Staatsgestüt Babolna, der in München gar Trabrennen zu laufen hatte. Knippenberg nannte ihn Sultan, ritt Dressuren und Springen, mit ihm trat er auch in der Operette „Der Zigeunerbaron“ auf. Die Medien wurden aufmerksam, und auch in Warendorf der später berühmte Hippologe Dr. Gustav Rau.

1955 wurde Fritz Knippenberg freier Mitarbeiter im Karlsruher Studio des Südwestfunks und war später Redakteur in der Zentrale des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart. Unvergessen bleibt für alle seine Live-Reportage über eine Hubertusjagd, die er im Sattel der Stute Woglinde ritt. Kollegen schnitten das Band zusammen und produzierten daraus eine Jux-Reportage, die sich wie eine Orgie anhört, wenn Knips schwer atmend beispielsweise fleht...“Oh Mäuschen, mach langsam, ja, so ist es gut, oh, ja, so, mach weiter ...“ Die fingierte Reportage wurde zu einem Renner in der Rundfunklandschaft.

 


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