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Der Traum eines kleinen Mädchens (49) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Donnerstag, 30. September 2010 um 16:01

 

 

 

Glücklich bei Monis Eltern...

 

Nein, Polly hatte nochmals wirklich großes Glück gehabt. Wegen eines versaubeutelten Diktats zuerst Hausarrest. Fast wie Knast - nur zuhause bleiben und nicht in den Reitstall gehen. Das war die Hölle. Aber ihre Schulfreundin Monika funktionierte bestens und lud sie zu sich nach Hause ein, unter dem Vorwand, für die Schule üben zu müssen. Das bedeutete für Polly Freiheit. Und Mama hatte es auch noch erlaubt.

 

Letzte Woche hatte Frau Kettels, Monis Mama, sie von der Schule abgeholt und sie sind direkt zu Moni nach Hause gefahren. Ihre Schlafsachen hatte Frau Kettels zuvor bei Pollys Mama abgeholt. Bei dieser Gelegenheit haben sich die Mütter gleich näher kennen gelernt. Sie hatten sich verquatscht. Nicht mehr aufgehört hatten sie und daher die Zeit vergessen. Moni und Polly warteten sehr lange vor der Schule. Aber wirklich gestört hatte es sie nicht, denn auch sie erzählten sich, was so in ihren jeweiligen Familien abging.

 

Im Auto plapperte Moni munter drauf los. Der Hansi, ihr Pony, stünde jetzt auf der Weide. Er sei eigentlich ganz lieb. Aber manchmal setze er seinen sturen Kopf durch. Außerdem hätte sie auch noch eine Schildkröte. Die lebe in einer großen Holzbox in Hansis Stall. Dann gäbe es auch noch  `ne Menge Hühner – und bei Kettels jeden Morgen ein frisches Ei zum Frühstück.

 

 

Für Polly klang das alles paradiesisch. Ihre eigene Familie lebte in der Stadt in einer Wohnung. Zwar mit einem Garten, den sie benutzen durften. Aber der Vermieter, Herr Borkelmanns, und die Nachbarn schimpften immer, weil Polly und vor allem ihre Brüder zu laut seien. Ständig standen sie auf dem Balkon und brüllten hinunter.

 

Frau Kettels fuhr aus der Stadt hinaus. Überall waren Felder und viel Natur. Polly kannte sich nicht so gut aus. Aber sie bekam irgendwie den Eindruck, dass die Fahrt nicht weit vom Reitstall Hubertus entfernt vorbeiführte.

 

„Hier ist der Bauernhof, wo wir mit der Klasse waren. Erinnerst Du Dich?“, fragte Moni auf einmal und zeigte auf ein weißes Gebäude mit einer großen Toreinfahrt. Tatsächlich, jetzt erkannte Polly es wieder. Vor ein paar Monaten waren sie beim Schulausflug ja hier gewesen. Das war spitzenmäßig.

 

Als sie aus dem Ort hinauskamen, sahen sie viele Kuhwiesen und Wäldchen. Einige Weiden waren durch Hecken von einander getrennt. „Viel Grün überall“, dachte Polly, „Wo Moni nur wohnt?“

 

Frau Kettels bog in eine kleine Straße ab, die von netten Häusern gesäumt war. Das Sträßchen endete in einem Wendehammer, danach ging es rechts in einen Feldweg ab. In die zweite Einfahrt bogen sie ein. „Hier sind wir, bitte aussteigen“, sagte Frau Kettels.

 

„Komm, ich zeig Dir Hansi. Lass den Tornister einfach liegen“, sagte Moni fröhlich und lief einfach durch den Garten. Polly konnte so schnell gar nicht alles anschauen. Der Weg verlief in Wendungen durchs Grundstück, nicht schnurgerade. Polly musste sich beeilen, um ihre Freundin einzuholen. Sie kamen an ein Törchen, hinter dem zwei Weiden lagen. Sofort sahen die Mädchen das Pony. Es hob den Kopf und wieherte. Dann lief direkt auf die Kinder zu. Kleine grummelnde Laute gab es von sich, als es seine Schnauze durch den Zaun streckte, um von den Mädchen „Lekkerlies“ zu erbetteln. Moni rupfte Gras am Wegrand ab und bot es dem Pony da. Genüsslich nahm es das Pony mit seinen weichen Lippen auf. Polly staunte begeistert. „Moni hatte in keinster Weise übertrieben. Sie hatte ein eigenes Pony zuhause“, stellte Polly fest. Bei Moni war ihr eigener Traum wahr geworden.

 

 

„Wollen wir reiten?“ fragte sie eifrig. „Ich glaube, es gibt erst Mittagessen“, sagte Moni und kletterte durch den Zaun. Dabei schubste sie ihr Pony zurück. Polly folgte ihr, obwohl sie es sehr mutig von Moni fand. Was, wenn Hansi sich einfach umdrehte und nach den Mädchen ausschlug? Aber das passierte nicht. Das Pony drehte sich zwar herum, aber nur, um sich zu trollen. Es trug kein Halfter, man konnte es also nicht festhalten.

 

„Ich zeig Dir alles, komm mit“, rief Moni und kletterte zurück durch den Zaun. Jetzt lief sie langsam durch den Garten auf das Haus zu. Dabei zeigte sie Polly das Gemüse, das ihre Eltern überall angebaut hatten. Polly kannte Gemüse nur aus dem Geschäft oder gekocht auf dem Teller. Sie staunte, als sie kleine Bohnensträucher, Salat und Kartoffelpflanzen in ordentlichen Reihen stehen sah. Der Gartenweg war mit kleinen Steinchen belegt. „Kies“, erklärte Moni. Die Kinder schleiften durch den Kies und zogen so Bahnen.

 

Das erste kleine Gebäude, zu dem sie kamen, war Hansis Stall. Er bestand aus zwei Boxen. „Hier könnte ein zweites Pony für mich stehen“, dachte Polly sofort. Ihr Gesicht glühte vor Aufregung bei diesem Gedanken. Nur ein Traum! Sie kamen zu einer großen Holzbox, die keinen Deckel hatte und mit Zeitungsschnipsel ausgelegt war. In einer Ecke lag eine umgedrehte Schachtel, aus der Strohhalme herausschauten. Moni hob die Schachtel auf, und eine Schildkröte kam zum Vorschein. Polly hatte noch nie eine lebendige Schildkröte gesehen. Ganz vorsichtig reichte Moni ihr das Tier. Der Panzer war ganz hart. Als Polly die Beinchen berühren wollte, zog die Schildkröte sie sofort in ihren Panzer. Aber auf dem Köpfchen ließ sie sich ganz vorsichtig streicheln.

 

„Was doch die Moni für ein Glück hatte!“, schoss es Polly durch den Kopf, „Das möchte ich auch mal haben. Das ist noch schöner als Reitstall Hubertus“.

 

Frau Kettels rief zum Essen. Nun lernte Polly auch Monis kleinen Bruder kennen. „Fankie“, sagte Moni und stellte ihn Polly vor. „Er ist aber erst fast fünf“, sagte sie fast herablassend und beinahe gelangweilt. „Komm`, ich zeige Dir mal mein Zimmer. Da schlafen wir. Wir müssen noch das Feldbett aufstellen. Aber das machen wir später“, plapperte Moni die ganze Zeit. Polly wusste überhaupt nicht, wohin sie zuerst schauen sollte. Alles gefiel ihr.

 

Monis Mama hatte extra Pommes Frites für die Kinder selbst zubereitet. Einfach köstlich. Sie durften so viel Ketchup und Mayonnaise drauf schmieren, wie sie wollten. Polly fühlte sich wie im Himmel. Aber sie konnte es kaum erwarten, dass Moni und sie den Hansi reiten würden. Sie wollte unbedingt zeigen, wie gut sie schon im Rieten war. Darin würde sie bestimmt besser sein, als ihre Freundin.

 

Aber es kam wieder alles anders als geplant.

 

Die Kinder holten Hansi von der Weide, um ihn fürs Reiten fertig zu machen. Er war sehr dreckig. Moni gab Polly das Putzzeug. „Ich geh mich umziehen. Du kannst ja solange den Hansi putzen“, sagte Moni und verschwand. Polly fing an. Obwohl sie an dem Pony rumbürstete, so gut sie konnte, es kam immer noch mehr Dreck raus. Als sie meinte, sie sei mit der Putzerei fertig, war von Moni immer noch nichts zu sehen und zu hören. Es war schon ein bisschen verwunderlich, dass Polly so lang allein gelassen wurde. Sie hatte gedacht, sie würden das Pony zusammen putzen. Aber ....

 

„Mein Papa ist gekommen. Komm, ich stell ihn Dir vor“, rief Moni ihr entgegen, als sie über den Hof angerannt kam. Da kam aber auch schon ein großer Mann mit blonden Locken herangeschlendert. Er lachte, als er Polly begrüßte. „Hallo Polly, schön, dass Du uns mal besuchen kommst. Zur Feier des Tages, machen wir eine Kutschfahrt“, sagte er.

 

Polly musste sich an der Boxentür festhalten. Vor Glück war ihr ganz schwindelig geworden. Dafür würde sie sogar aufs Reiten verzichten. Was war Monis Vater doch für ein netter Mann!

 

Ihre Freundin Monika musste das glücklichste Kind der Welt sein. Und sie, Polly, durfte ein Stück von diesem Glück abhaben. Jedenfalls heute. Alles, alles, was Monika in der Schule von ihrem Zuhause erzählt hatte, stimmte tatsächlich. Sie hatte nicht gelogen. Das wusste Polly nun.

 

(Fortsetzung folgt....)

 

 

 

 

 


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