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Der Traum eines kleinen Mädchens (64) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Mittwoch, 12. Januar 2011 um 11:36

 

Franke Sloothaak wird zum ersten Idol

 

Polly bewunderte die Großen in fast jeder Hinsicht. Besonders mochte sie Aggi, die 18-jährige Tochter des Reitlehrers van Hopps. Aggi hatte einen großen Fuchs mit einer langen, schmalen weißen Blässe, die sich von Höhe seiner Augen hinunter bis zur Nüsternspitze zog. Alle seine Beine waren über den hellen Hufen etwas weiß. Marco sah aus, als wäre er durch Sahne getrabt.

 

 

 

Der Burgos von der Gudrun war ebenfalls ein großer Fuchs. Er hatte aber nicht so viele weiße Abzeichen wie Marco. Er war ein sehr gutes Dressurpferd. Das wusste Polly, weil Gudrun mal mit einer Schleife vom Reitturnier zurück kam. Sie hatte eine Dressurprüfung gewonnen.

 

 

 

Hans, Bernd und deren bildhübsche Schwester Monika ritten nicht immer die gleichen Pferde. Ihre Pferde wechselten ziemlich oft, weil sie immer möglichst schnell verkauft wurden, so kamen jeweils neue Pferde herein. Monika wäre gerne so gut wie Aggi und Gudrun geritten, aber das häufige Austauschen ihrer Pferde ließen ihr keine Chance. Harald hatte das einmal Polly erklärt.

 

 

 

Es gab noch andere jungendliche Reiter, die Polly bewunderte. Ein großes Mädchen mit Namen Annette. Sie kam mit ihrem Pferd jeweils nach „Hubertus“ geritten. Ihr Pferd stand in einer Box in dem in der Nähe gelegenen Bauernhof. Der Bauernhof war groß und hatte so etwas wie ein Türmchen. Im Vorbeifahren, als sie mit zu ihrer Schulfreundin Moni durfte, hatte deren Mama ihr den Familiennamen von Annette genannt. Deswegen konnte Polly sich denken, dass das der Bauernhof war, in dem Annette wohnte. Annette selbst war etwas pummelig. Aber auch eine sehr gute Reiterin. Alle diese Jugendlichen ritten in der Trainingsstunde von dem strengen Herrn Weber. Daher kannte Polly auch die Namen der Reiter und deren Pferden.

 

 

 

Manchmal kam es vor, dass Polly warten musste, um abgeholt zu werden. Dann war sie oft die Letzte der Kinder aus der Ponystunde, die sich noch im Stall aufhielt. Sie drückte sich dann dort herum, wo die Großen, die Jugendlichen, sich aufhielten. Sie beobachtete sie, wie sie ihre Pferde für die Trainingstunde fertigmachten oder abpflegten. Das war aber nur dann, wenn Papa sich besonders verspätet hatte. Polly hörte auch deren Gesprächen zu. Richtig neugierig war sie, alles mitzubekommen. Interessant, was die sich alles so erzählten. So kam es, dass Polly ein Gespräch der großen Mädchen mit anhörte. Die waren so miteinander beschäftigt, dass sie Polly, die an der Boxentür von Sperber lehnte, gar nicht registrierten. Sie unterhielten sich über bekannte Reiter. Aggi hatte nämlich zuhause eine Postkarte gefunden, auf der ein Springreiter abgebildet war. Auf der Vorderseite der Postkarte stand die Unterschrift des Reiters: Franke Sloothaak.

 

 

 

Nun erfuhr Polly, dass so eine Unterschrift von einem berühmten Sportler auch Autogramm hieß. Nicht nur bei Prominenten aus dem Fernsehen. Das war ihr bisher nicht klar gewesen. Berühmte Sportler sind auch Promis. Ihre Original-Unterschriften hießen ebenfalls Autogramme und waren bei einigen Leuten sehr begehrt. Daraus resultierte Aggis Stolz, mit dem sie nun das Photo von diesem Franke Sloothaak herumzeigte. Sogar Gudrun zeigte sich sichtlich beeindruckt. Der fiel es normalerweise schwer zuzugeben, wenn ein anderer etwas besaß oder konnte, was bei ihr nicht der Fall war. Als Aggi merkte, dass Gudrun sie um das Autogramm von Franke beneidete, holte sie richtig aus. Sie entschuldigte sich für ein paar Minuten und lief nach Hause. Das war nicht weit. Sie wohnte ja auf dem Gelände des Reitstalls Hubertus. Zurück kam sie mit mehreren Zeitungsausschnitten in der Hand. „Ich habe alles über Franke gesammelt, was ich kriegen konnte“, rief sie ihren Freundinnen entgegen. Dann breitete sie viele, sehr viele, Zeitungsschnipsel und bunte Seiten aus Magazinen auf der Futterkiste in der Stallgasse aus. Von ihrem Standort aus, konnte Polly nicht alles so genau sehen. Zu gerne wäre sie neben die großen Mädchen getreten und hätte auch gerne geschaut,  Aggi dort zeigte. Aber Polly traute sich nicht. Sie hatte Angst, wenn sie sich bemerkbar machen würde, würden sie die Großen vielleicht fortschicken.

 

 

 

„Ich finde, Franke sieht cool aus. Außerdem ist er ein toller Reiter. Er war schon Weltmeister und sogar Olympiasieger“, sagte Aggi. „Ich habe versucht, alles über ihn herauszubekommen. Nicht nur übers Reiten, sondern auch anderes. Privates. Wie der so ist und so“, fuhr sie fort. „Er liebt italienisches Essen. Und Fleisch und Fisch“, erzählte Aggi, die in einer bekannten Pferdesportzeitung ein Interview mit ihrem Idol gelesen hatte. „Wie alt ist der denn? Der ist doch zu alt für Dich, oder?“, fragte Gudrun keck und hielt das Photo mit ausgestecktem Arm von sich weg, um wohl genauer hinschauen zum können. Aber sie musste zugeben, dass der berühmte Reiter sehr gut aussah. Aggi kannte den Geburtstag von Franke ganz genau: 02.02.1958. In der Tat! Das war alt! Der war ja schon 52. Definitiv zu alt für Aggi. Die musste kleinlaut zugeben, dass sie das Autogramm von Franke Sloothaak unter den Sachen ihres Vaters in dessen Schreibtisch-Schublade gefunden hatte. Sie hatte es einfach an sich genommen. Ihr Vater wusste überhaupt nichts davon. War Aggi sowieso egal. Sie fand den berühmten Springreiter toll und das konnte ihr keiner nehmen.

 

 

 

Jetzt fragten Gudrun und Moni genau nach. Sie wollten alles über Franke wissen. Auf der Stelle fiel Aggi nichts ein, was sie denen sagen könnte. Sie nahm einfach einen Schnipsel und las vor. Es war das Interview, in dem so viel Privates gefragt worden war. Franke wurde dort zitiert: „ Ich war zehn Jahre alt, als ich mit Reiten anfing. Heute würde ich sagen, das Wichtigste für Kinder ist, zu lernen, wie man richtig mit Tieren umgeht. Viele Kinder aus der Stadt haben mit Tieren nichts zu tun. Und schon gar nichts mit Pferden. Stadtkinder müssen erst mal Respekt vor Tieren, vor den Lebewesen lernen“. Dann las Aggi aus einem anderen Artikel einer Tageszeitung. Dort hatte der Franke gesagt: „Kinder müssen spielerisch reiten lernen. Die Grundlage hierzu ist ein guter Sitz und Balance“. Wieder nahm Aggi einen anderen Ausschnitt eines Magazins, in welchem Franke Sloothaak gesagt hatte: „ Junge Reiter müssen vor allem Spaß beim Reitenlernen haben, auch Freude beim Pflegen der Tiere haben, sich einfach erfreuen am Umgang mit Pferden.“

 

 

 

Polly hatte alles hören können, was Aggi vorgelesen hatte. Was Franke zu jungen Reitern zu sagen hatte, traf alles auf sie zu, fand Polly. Sie jedenfalls empfand Freude beim Reiten und  Umgang mit den Tieren. Auch wenn es oft in richtig harte Arbeit ausartete. Zum Beispiel das Ausmisten der Boxen, oder die Sattelpflege. Das schon... Aber....

 

 

 

Da hörte Polly, dass die großen Mädchen sich verabredeten, von jetzt ab Autogramme von allen berühmten Reitern zu sammeln und in ein großes Photoalbum zu kleben. Sie wollten ihr Geld zusammenlegen und gemeinsam ein großes Album kaufen. Aggis Autogramm- und Zeitungsausschnitte von dem berühmten Springreiter Franke Sloothaak würden ganz vorne eingeklebt werden. Eine tolle Idee, fand Polly. Das gleiche werde ich meinen Freunden vorschlagen. Mal sehen, wer seine Alben schneller voll hat. Die großen Mädels oder sie und ihre Freunde. Hoffentlich machen die mit!!!

 

 

 

Pollys Papa kam um die Ecke gebogen. Freundlich sprach er die großen Mädchen an. Er bemerkte die Zeitungsausschnitte. Da musste Aggi ihm alles zeigen. „Welch ein Zufall!“, rief Papa. „Ich habe den Nahmen gerade in einer Online-Pferdezeitung gelesen. Leider war es etwas traurig, sein berühmtes Pferd Joli Coeur ist leider gerade gestorben. Das Pferd ist ziemlich alt geworden, 25 Jahre, auf Jahre bei Menschen umgelegt, wurde Joli Coeur über 90“, wusste der Vater.

 

 

Gescheit wie immer, dachte Gudrun direkt weiter als die anderen. Sie sagte rasch: „Dann müssen wir direkt morgen in die Zeitung schauen. Das steht dort bestimmt. Dann haben wir direkt wieder etwas über Franke zum einkleben“.

 

 

 

Genau das würde Polly auch tun. Jedenfalls nahm sie sich das fest vor. Jetzt musste sie aber mit Papa nach Hause fahren.

 

 

 

(Fortsetzung folgt...)

 


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