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Der Traum eines kleinen Mädchens...(107) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Donnerstag, 01. Dezember 2011 um 14:59

 

Pferde-Eigentümer sind schlimmer als Lehrer

 

In den letzten Tagen stellte sich heraus, dass es für Polly gar nicht so einfach war, sich um ein Pflegepferd zu kümmern. Das Versorgen und Reiten des Pflegepferdes stellte nicht das Problem dar, sondern der Eigentümer des Pferdes. In Pollys beziehungsweise Fairness Fall war das der Günter Hermanns. Obwohl er Polly ausdrücklich darum gebeten hatte, sich zusätzlich zu dem sonst üblichen Tag in der letzten Woche um Fairness zu kümmern, hatte Polly es ihm nicht Recht machen können. Es war abgemacht, dass sie das Großpferd ausschließlich unter Aufsicht des Reitlehrers reiten sollte. Aber an dem betreffenden zusätzlichen Tag fanden keine Reitstunden statt. Deswegen wollte Herr van Hopps, der Reitlehrer, durch das Tränken-Fenster Pollys Reiterei auf Fairness in der Reithalle im Auge behalten.

 

Als Herr Hermanns später von diesem Umstand erfuhr, regte er sich künstlich auf. Dann, als er keinen Vorschlag parat hatte, was Polly hätte anderes tun sollen, nörgelte er einfach an der angeblich nicht gereinigten Trense von Fairness herum. Dabei hatte Polly doch das Gebiss unter fließendem Wasser abgewaschen und mit einem speziell dafür vorgesehenen Handtuch abgeputzt. So ein pingeliger Pferdebesitzer nervte tierisch. Polly erhielt ihr verdientes Geld dennoch.

 

Was Polly so richtig wurmte, war, dass der blöde Hermanns sein eigenes Pferd um Klassen schlechter ritt als sie. Dabei war sie ja noch ein Kind mit gerade zwölf Jahren.

 

Noch nie hatte Polly gesehen, dass Fairness unter Herrn Hermanns auch nur ansatzweise am Zügel ging. Der schien noch nicht einmal großen Wert darauf zu legen. Völlig unverständlich für Polly! Der gab sich überhaupt keine Mühe.

 

Polly  konnte schon verstehen, dass Herr Hermanns im Sommer immer nur ausritt, aber im Winter war er wie eben alle anderen auch gezwungen, abends nach Feierabend in der Reithalle zu reiten.

 

Überhaupt fand Polly: Erwachsene Männer sahen beim Dressurreiten irgendwie uncool aus. Die engen Reithosen und so ….Bei dem Hermanns war der Anblick besonders schlimm. Der war nämlich einer der schlechtesten Reiter von den Erwachsenen, die ein eigenes Pferd besaßen.  Im Prinzip konnte das Polly ja egal sein, Hauptsache sie durfte ein Großpferd reiten und bekam sogar Geld dafür. Wenn bloß das ewige Nörgeln nicht wäre. Allerdings wäre es für Polly schon viel vorteilhafter gewesen, wenn der Eigentümer ihres Pflegepferdes selbst als vorbildlicher Reiter angesehen würde. Denn dann stiege das Ansehen des  Pferdes und somit Pollys Image bei den anderen Kindern enorm. Aber leider, es war nur der Herr Hermanns…

 

Heute durfte sich Polly wieder Little Lord für die Ponystunde fertig machen. Sie freute sich darüber. Irgendwie hatten die meisten sowieso keine Lust, den Rapp-Wallach zu reiten. Er war eben nicht so einfach zu handhaben. Er war relativ groß und ziemlich störrisch. Beim Reiten von Lektionen fühlte er sich zudem auch noch steif an. Er war einfach nicht angenehm. Für Polly hatte es jedoch den Vorteil, dass sie sich Little Lord zurecht reiten konnte, wie sie es dachte, dass es richtig wäre. Außerdem durfte sie ihn an so manchen Tage holen, weil er sonst von keinem anderen geritten worden wäre. Das fühlte sich fast so an wie ein eigenes Pferd.

 

Heute ließ Herr van Hopps Polly auf Little Lord und Cordula auf  Mich quasi gegeneinander reiten. Beide Doppel-Ponys waren kohlrabenschwarz. Beide fast gleich groß. Nur Little Lord war schlanker als Michi. Dafür war Michi etwas kürzer im Körperbau. Liefen beide Ponys aber nebeneinander, sah das schön aus. Heute ging es darum, dass für das Weihnachtsreiten in einer Quadrille nur eines von beiden Pferdchen die Tete übernehmen konnte. Und das wollte der Reitlehrer heute festlegen. Er ließ mal Polly, mal Cordula die Abteilung anführen. Aber er konnte nicht eindeutig feststellen, wer von beiden geeigneter war. Der Reitlehrer hatte ein Problem.

 

„Ich will vorne gehen! Mein Rih ist der schnellste!“, rief Rolf dazwischen. Er fühlte sich im Recht, weil sein Pony tatsächlich immer die anderen überholte, egal ob es angebracht war, oder nicht. „Das kommt überhaupt nicht in Frage“, schnauzte der Reitlehrer Rolf an. „Dein Pony ist zu klein. Außerdem hast Du den Rih nicht im Griff. Du kannst keine Weihnachtsquadrille anführen. Du würdest nur Chaos verbreiten“, meckerte er weiter. Alle anderen Ponys kamen auch nicht in Frage, weil sie zu klein waren.

 

Joachim erschien an der Bande. Als er mitbekam, worum es heute in der Pony-Stunde ging, betrat er ungefragt die Reitbahn. Er flüsterte Herrn van Hopps etwas ist Ohr.

 

„Ihr könnt durcheinander reiten“, rief der den Kindern nun zu, „Aber nur im Schritt und Trab. Kein Galopp!“

 

Die beiden Reitlehrer blieben in der Mitte der Bahn stehen und tuschelten miteinander. Sie achteten dabei gar nicht mehr auf die Kinder. Die nutzten die Gelegenheit und fanden sich zu Paaren zusammen: Sabine ritt den Whity neben Thomas auf Blue. Harald ritt den Max neben Rolf auf Rih. Petra ritt ihre Diana neben Maria auf Lisa. Dabei meckerte sie dauernd herum, das würde nicht gut aussehen, weil Lisa schwarz/weiß gescheckt sei. Eigentlich müsste ihre braune Diana neben dem ebenfalls braunen Rih gehen. Das würde viel besser passen. Aber Rolf wollte nicht.  Der fand nämlich die Petra doof. Maria wollte mit Lisa nicht neben dem Max gehen, weil ihr Bruder Harald mit Max viel zu ungestüm war. Da bekäme sie nur Angst. Die einzigen, die mit Ehrgeiz ihren Pas de Deux übten, waren Cordula und Polly. Sie ritten auf dem Zirkel, wechselten durch die ganze Bahn und marschierten immer wieder auf. Dann fingen sie erneut von vorne an und verbesserten ihre Ausrichtung aufeinander. Sie fanden heraus, dass immer der äußere Reiter etwas schneller, der innere dagegen in den Kurven sein Pony zurückhalten  musste, um immer auf gleicher Höhe zu bleiben. Die Pferdenüstern sollten immer auf gleicher Höhe bleiben. Die Beine der Reiter ebenso. Dann stimmte es. Nach einigen Versuchen bekamen die beiden Mädchen alles ganz gut hin, während sich die anderen immer noch stritten, wer neben wem reiten soll.

 

Mittlerweile hatte sich ein regelrechter Streit unter den Kindern entwickelt. Die Reitlehrer mussten wegen der Schreierei einschreiten. Joachim und er schienen ohnehin gerade zu einer Lösung des Problems mit der Tete gekommen zu sein. Sie teilten den Kindern aber nichts mit, sondern machten ein großes Geheimnis daraus. Dabei waren Polly und Cordula so gespannt, wer von ihnen nun die Weihnachtsquadrille anführen sollte. Beide hielten sich selber für geeigneter, beide hielten sich selber für die besseren Reiterinnen.

 

Zu ihrer Enttäuschung fiel keine Entscheidung. Der Reitlehrer sorgte nur noch für Ruhe und ließ Petra zur Strafe für ihre Zicken als Schlusslicht der Abteilung die Ponystunde beenden. Vor Wut traten der Tränen in die Augen. Sie machte wilde Gesten nach ihrer Mutter in der Tränke. Die hielt aber ihr obligatorisches Glas Sekt in der Hand und lachte mit Herrn Lichtenhügel um die Wette. Frau Dimmer, Petras Mutter,  wiederum beobachtete in keinster Weise, was sich in der Halle abspielte.

 

„Wir haben noch etwas Zeit, um herauszufinden, wer am besten neben wem in der Quadrille reitet. Strengt Euch also die nächsten Tage an. Ich entscheide dann, wer mit wem“, sagte der Reitlehrer gelassen und verließ die Bahn.

 

Später, als Polly Fairness putzte, kam Cordula herangeschlendert und stellte sich wie zufällig an die Box von Fairness. „Lief eigentlich nicht schlecht vorhin“, sagte sie fast beiläufig zu Polly. „Fand ich auch“, antwortete genauso unverbindlich Polly, wobei sie so tat, als würde sie sich voll auf das Striegeln von Fairness` langem Fell konzentrieren. Da bog Herr Herrmanns um die Ecke. Er blieb stehen und schaute von Polly nach Cordula und von Cordula nach Polly.

 

„Wenn Du es vorziehst,  mit Deinen Freundinnen zu quatschen, brauchst Du mein Pferd nicht zu putzen. Kein Wunder, dass Fairness nicht so glänzt wie früher, wenn ich sie selbst geputzt hatte. Ich putze sie besser gleich selbst. Aber leider muss ich noch zu einer Besprechung heute Abend. Ich muss wohl über eine andere Lösung nachdenken“, sagte er und ging weg. Polly war wie von Donner gerührt. Der hatte sie doch wohl nicht alle, dachte Sie. Sie dachte aber auch an das Geld, das sie verdiente…..

 

(Fortsetzung folgt…..)

 

 

 

 


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