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Der große Sportführer Walther Tröger verschieden PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 31. Dezember 2020 um 18:16

Frankfurt/ Main. Einen Tag vor Silvester starb im Kreise der Familie der einflussreiche deutsche Sportführer Walther Tröger. Der langjährige Präsident des Nationalen Olympischen Komitees war auch ein großer Freund des Reitsports und oftmals Gast der deutschen Meisterschaften in Balve.

 

Er war mit Leib und Seele Olympier, wo er nur konnte oder gar musste, verteidigte er diese vereinigende Idee des Sports und der Sportler aus aller Welt, er, Walther Tröger. Nun ist er im Kreise seiner Familie zwei Tage vor dem Jahreswechsel zuhause friedlich eingeschlafen, am kommenden 4. Februar wäre er 92 Jahre alt geworden.

Geboren im bayerischen Wunsiedel, wuchs der Sohn eines Regierungsrates in Breslau auf, der Vater fiel im Zweiten Weltkrieg, die Mutter starb kurz nach 1945. Walther Tröger studierte Jura und schloss sich dem Deutschen Hochschulsportverband an, wo er zuletzt das Amt des Generalsekretärs inne hatte. Damit begann auch seine sportliche Laufbahn, die ihn in die höchsten Ämter des nationalen und internationalen Sports hochtrug. Ab 1963 wurde er Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland, den gleichen Job versah er von 1983 bis 1990 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC), 1992 übernahm Tröger, der dem praxisbetonten  Sport immer ganz nahe blieb, den Staffelstab als Präsident des NOK von Willi Daume.

Der frühere aktive Basketballer hätte gerne weiter gemacht, unterlag aber bei der Wiederwahl 2002 zur eigenen Überraschung völlig unerwartet dem Olympia-Schwimmer Klaus Steinbach. Der wiederum leitete 2006 die Fusion von NOK und Deutscher Sportbund (DSB) ein, was Walther Tröger bis zuletzt kritisierte. Seither existiert der  Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Dessen erster Präsident wurde der Fechter Thomas Bach, der inzwischen gar zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aufstieg. Bach und Tröger wurden nie Freunde.

Tröger litt später nicht zu unrecht darunter, dass er mit Urkunden und dem Titel Ehrenmitglied sowohl beim NOK 2003 als auch beim IOC, dem er von 1989 bis 2009 angehörte, abgeschoben wurde in die Unbedeutsamkeit. Wenn auch bis zuletzt mit eigenem Büro im Haus des Sports in Frankfurt. Einer wie er war eben gewohnt, etwas zu bewirken, nun durfte und konnte er nicht mehr.

Nicht weniger als achtmal – von 1976 bis 2002 - führte er als Chef de Mission deutsche Olympia-Mannschaften, insgesamt war er ab 1964 in Tokio bei 27 Olympischen Spielen dabei, zuletzt in Rio de Janeiro 2016. Seinen schwierigsten Auftrag hatte er 1972 in München zu verrichten, als Bürgermeister des Olympischen Dorfes. Nach dem Überfall palästinensischer Terroristen auf die israelische Mannschaft mit Geiselnahme musste Tröger verhandeln. Bekanntlich kamen bei dem Anschlag 17 Menschen ums Leben. München war das Ende Olympischer Spiele der Freude und der Friedlichkeit. Seither wird Olympia hintere Gittern, Polizeiauflagen, höchsten Sicherheitsstufen und mit Angst vor Attentaten organisiert. Olympia ist durchaus auch ein Alptraum geworden.

Dem IOC warf er zuletzt öfter Untätigkeit vor, vor allem mit Blick auf das systematische Doping im russischen Sport. Da hätte er ein klares Wort, eine klare Haltung vom IOC und Bach erwartet, „aber außer lauwarmen Erklärungen, habe ich nichts vernommen, schlecht für den Sport“, sagte er. Aber auch das sagte er vor nunmehr beinahe 20 Jahren: „Eine Gesellschaft, die nicht mit dem Drogenproblem fertig wird, hat kein Recht, dem Sport vorzuwerfen, er werde mit dem Dopingproblem nicht fertig.“ Aber auch das stammt von ihm: „Früher gab es noch Freundschaften – heute nur noch Seilschaften.“

 


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