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Wolfgang Feld 90 - ein Leben für Pferd und Sport PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 14. März 2025 um 18:01

 

Wolfgang Feld

(Foto: Thomas Hartwig)

Warendorf. Er hätte sein Leben auch auf der britischen Insel für vorstellbar gehalten, dort fühlte er sich ebenfalls wohl, lebte dafür in Deutschland meist englisch gewandet, er, Wolfgang Feld, in der Vielseitigkeit und im Springen zuhause auf allen möglichen Positionen, an diesem 15. März wurde er 90…

Auf die Frage, wo er am liebsten sei, zögerte er vor Jharen nicht mit einer Antwort: „Auf der britischen Insel.“ Und niemand widersprach. Er hatte immer knappe Antworten parat, verzog dabei kaum das Gesicht, schaute dann etwas in die Runde und man merkte, eine Zusatzfrage wolle doch wohl keiner mehr stellen. Wolfgang Feld war sein Leben lang etwas Besonderes, kein Biertisch-Kumpel, manchmal etwas verschlossen, auch durchaus in bestimmten Situationen fast unnahbar, in gewisser Weise arrogant mit herunterhängenden Mundwinkeln, kampfeslustig, wenn er seinen Sport vertrat, und für den trat er sein Leben lang mit klarer Haltung ein, seit über 60 Jahren. Er wusste immer von was und wofür er sprach. Und auf der Insel und dort als offizieller Delegierter des Weltverbandes FEI war er manchen noch englischer als ein englischer Lord. Einer sagte mal bei einer Vielsietigkeits-Veranstaltung: „Wenn wir Hindernisse etwas entschärfen wollten, war er eher dagegen...“ Und von der Insel brachte er jedesmal auch einen guten Witz mit...

Wolfgang Feld stammt aus der Zeit, als die Vielseitigkeit noch Military hieß, mit Dressur vorneweg, dann am zweiten Tag Geländeprüfung mit Wegestrecke, Hindernisspringen auf der Rennbahn, erneut Wegestrecke, um Puls von Pferd und Reiter wieder runterzubringen, hernach der Cross als Herzstück der Military, und 24 Stunden später zum Abschluss das Springen. Wolfgang Feld hat diese Zeit hautnah miterlebt, früher als Aktiver, später in allen möglichen anderen Funktionen, eben vor allem damals, als die Reiter noch ihre Pferd auf einem Hänger selbst zum Turnier chauffierten, in Sammelunterkünften schliefen… An diesem Samstag wird er 90 Jahre alt. Seine Frau Birgit sagt über ihn: „Er hat immer noch sein Kampfgewicht von 74 kg, Käppi, Barbour, Hemd, Pullover, fit und fröhlich.“ Und den 25 Jahre alten BMW fährt er auch noch…

 

...und so sieht sich Wolfgang Feld fast am liebsten...

(Foto: Julia Rau)

Alle Posten und Aufgaben erfüllt

Wolfgang Feld hat ganz unten angefangen und ganz oben aufgehört, mehr geht nicht. Alle Ziele erreicht. Mit 13 Jahren schon tummelte er sich in seinem damaligen rheinischen Heimatort Enzen-Euskirchen im Stall des Vorsitzenden Carl Bolten, um dessen Pferde kümmerte er sich. Dort erhielt er auch den ersten Unterricht. Er lernte in einem Turnierstall in St.Gallen, schrieb sich ein in der damals mehr als bekannten Reitakademie in München, in Warendorf legte er mit Bravour die Prüfung zum Reitlehrer 1961 ab. Josef Neckermann, den alle nur „Necko“ nannten, engagierte ihn und wollte ihn gar nicht mehr hergeben, doch Feld hatte immer schon seinen eigenen Kopf. Er verließ den Dressur-Olympiasieger Neckermann und ging nach Braunschweig zum Stall Buchhorst, dort bekam er Pferde unter den Sattel, mit denen er Springen und in der Military starten konnte. Das Deutsche Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf hatte ihn ebenfalls entdeckt und engagierte ihn bis 1985 14 Jahre lang als Bundestrainer der Junioren und Junge Reiter. Er selbst ritt weiter Springen und auch in der Military bis zum höchsten Schwierigkeitsgrad, so war er auch beim Internationalen Offiziellen Spring- und Fahrtturnier (CHIO) von Deutschland in Aachen im Springparcours am Start, als die Vielseitigkeit in der Soers noch nicht dazu gehörte.

1985 wagte er mit 50 Jahren den Sprung in die Selbständigekit, er widmete sich dem Parcoursaufbau in Springarenen und in der Vielseitigkeit. Und dort wurde er ein wahrer Könner, wie aus den Zahlen seines Berufslebens zu ersehen ist. Absoluter Höhepunkt - nach den Weltmeisterschaften 1982 in Luhmühlen - war sicherlich der von ihm kreierte gelungene Olympia-Kurs für die Sommerspiele 1992 in El Montanya hoch über Barcelona mit der 1. Wegestrecke von 5.060 m, Steeplechase über 2.750 m und sieben Hindernisse, 2. Wegestrecke über 9.000 m und Cross über 33 Hürden auf einer Länge von 7.410 m. Und dass ihn die Briten ebenfalls als Kursdesigner ins Heimatland der Vielseitigkeit verpflichteten, muss als Krönung seines Schaffens zusätzlich gewürdigt werden.

Sein Leben in nüchternen Stichworten

Geboren am 15. März 1935 in Lüdenscheid

1940 – 1955 Grundschule in Euskirchen

1948 – 1955 Reitverein Enzen-Euskirchen, Bereiter der Pferde (Vielseitigkeit und Springen) des Vereins-Präsidenten Carl Bolten

1956 – 1957 St.Gallen

1958 – 1960 Reitakademie München-Riem

1961 Examen in Wartendorf zum staatlich geprüften Reitlehrer

1962 – 1965 Stall Josef Neckermann, zuständig für Dressur – und Springpferde Gravenbruch bei Frankfurt/ Main

1965 – 1970 Stall Buchhorst in Braunschweig, Teilnehmer an Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen

1971 – 1985 Bundestrainer Vielseitigkeit Junioren und Junge Reiter beim Deutschen Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf

Ab 1985 selbständiger Unternehmer Reitsport mit Schwerpunkt Springen und Vielseitigkeit

1972 Heirat (Birgit), zwei Söhne

Hobbies: Ski, Tennis, Fußball (Torwart), Klassische Musik und Jazz

Ausbilder: Adolf Höpner (Enzen), Chefreitlehrer von Fellgiebel, Jochen und Helga Köhler, General Viebig. Heinrich Boldt und Hans-Heinrich („Micky“) Brinckmann

Parcours-Architekt Vielseitigkeit

1965 Bad Harzbrg CCI** (Premiere)

ab 1971 Bielefeld **

ab 1975 Luhmühlen *** und ****

ab1988 Wiendorf **

ab 1988 Bonn-Rodderberg ** und ***

18 mal Deutsche Meisterchaften

2 mal Alpen Cup

6 mal Europameisterschaften Junioren ** und Junge Reiter ***

(Wesel und Walldorf Junioren, Luhmühlen, Wiendorf, Turin und Bonn-Rodderberg und Bonn-Rodderberg je Junge Reiter)

3 Europameisterschaften Senioren Luhmühlen ***

1982 Weltmeisterschaften Luhmühlen ****

1992 Olympische Spiele in Barcelona (Parcours-Architekt)

1995 Balkanchampionat in Rumänien

1994 Buenos Aires CCI **

1995 Panamerikanische Meisterschaften ***,

Olympia-Qualifikation für Atlanta 1996

2000 - 2004 Bialy Bor/ Polen CCI **

2002 – 2004 Burghley/ GB CCI ****

2002 Wiendorf/ Austria Europameisterschaften Junge Reiter

2003 Bialy Bor Europameisterschaften Junge Reiter

Technischer Delegierter des Weltverbandes (FEI)

1978 Weltmeisterschaften in Lexington ****

1980 Fontainebleau, Olympische Ersatzspiele für Moskau ****

CCIO Bialy Bor CCIO ****

1993 Nordische Meisterschaften in Finnland **

1995 Punchestown/ Irland, Olympia-Qualifikation für 1996 ***

Pratoni del Vivaro /Italien ***

1997 Burghley / GB CCI ***

Außerdem TD 8 Jahre in Boekelo/ NL und 8 Jahre in Badminton/ GB.

Parcours-Chef Springen

CSI Dortmund, CSI-Weltcup in Berlin, Europameisterschaften und CSI in München, CSI Wiesbaden, CSI Walldorf, CSI Neumünster und CSI Donaueschingen sowie Parcoursgestalter Springen zum Abschluss Vielseitigkeit der Weltreiterspiele 1994 in Den Haag.

Dazu Assistent von Olaf Petersen bei Olympia 1988 in Seoul und bei den Weltmeisterschaften 1990 in Stockholm

 

 

 


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