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Wie zwei aus der Dressur ihr Glück in Luxemburg fanden PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Alexandra Koch/ DL   
Donnerstag, 06. Dezember 2018 um 16:20

Luxemburg. Zwei fanden ihr Glück, Dressurreiter Sascha Schulz und der Fünf-Sterne-Richter Christof Umbach, sein Lebenspartner. Und dazu gehört als  Geschäftspartner Nicolas Wagner.

 

Sascha Schulz ritt als gebürtiger Deutscher ab dem Jahr 2007 für Luxemburg. Die Gründe für den Nationenwechsel waren vielfältig. „Ich lebte zu diesem Zeitpunkt ja bereits sieben Jahre in Luxemburg, von daher war dies für mich eine logische Folge, da es zu meiner neuen Heimat geworden war“, erklärt der sympathische Dressurreiter. „Außerdem muss man natürlich zugeben, dass die Chancen auf die Teilnahme bei den ganz großen Turnieren in Deutschland deutlich geringer sind. Vor allem in meiner Anfangszeit war ich darüber sehr dankbar. Nach jetzigem Zeitpunkt wären wir zwar auch in Deutschland konkurrenzfähig, aber die Anfänge – beispielsweise mit einem 10.000 DM-Pferd - waren härter, und es musste sich alles erst entwickeln.“

Schon vor mehr als 20 Jahren fanden die beiden Pferdefreunde Schulz und Umbach zusammen. „Wir beide hatten durch das Dressurreiten natürlich die gleichen Interessen und so war kam es, dass wir uns beide auf die Suche machten, gemeinsam in einen neuen Stall zu gehen. Wir übernahmen 2000 als Pächter für sieben Jahre das Centre Equestre in Beaufort. Dort erlebten wir eine sehr schöne Zeit und arbeiteten sehr gut, doch wir suchten auch eine Veränderung, und in Leudelange konnten wir uns weiter verbessern“, sagt Schulz.

2013 schloss sich das Paar mit dem französischen Kunden Patrice Mourreau zusammen, der nach Luxemburg gezogen war. Seitdem leben und arbeiten sie auf dessen Anlage in Leudelange, südwestlich von Luxemburg City. „Wir gründeten mit ihm zusammen eine Gesellschaft – Dressage Grand Ducal – mit dem Hintergedanken, junge hochkarätige Pferde zu kaufen, auszubilden und später gewinnbringend wieder zu verkaufen“, erklärt Christof Umbach, und sein Partner fügt hinzu: „Es ist immer traurig, einen Sportpartner weiterzugeben, wie das etwa bei unserem Zweitplatzierten bei der WM der jungen Dressurpferde Quel Filou der Fall war, der heute im Stall von Andreas Helgstrand steht. Aber wir müssen von unserer Arbeit auch leben können. Mit Preisgeldern allein kann das nicht gelingen. Neben der Ausbildung und dem Verkauf von Pferden ist auch das Training vielversprechender junger Reiter ein Standbein von uns.“

Anfänge in der örtlichen Reitschule

Mit dem Reiten begonnen habe ich im Alter von neun Jahren in meiner deutschen Heimat“, erinnert sich Sascha Schulz. „Ich wuchs in einer Familie ohne reitsportlichen Background auf und war keines der Kinder, die schon im Sattel sitzen, bevor sie laufen können. Im Grundschulalter kam ich also durch einen Freund zu den Pferden. Man ging einfach nach der Schule mal mit und es wurden mehr und mehr Stunden in der Reitschule. Schließlich bekam ich als Jugendlicher auch bereits private Pferde unter den Sattel. In der Dressur hatte ich schnell Fuß gefasst, das interessierte und faszinierte mich einfach mehr als Springen. Auch wenn ich gern mal den einen oder anderen Sprung mache.“

Zunächst standen das Abitur und danach eine Banklehre auf dem Programm. Schließlich befand sich Schulz auf einmal auf dem Scheideweg. „Als ich 21 war, musste ich mich entscheiden, ob ich noch etwas mit Pferden machen wollte oder nicht. So kam es, dass ich eine Ausbildung im Stall von Wolfram Wittig machte und dort nach diesen drei Jahren noch drei weitere blieb und für ihn ritt. Und nach dieser Zeit war für mich im Grunde alles klar!“

Artgerechte Haltung wichtig

Sehr wichtig ist es den Lebenspartnern auch, ihre Pferde so artgerecht wie möglich zu halten. „Es ist uns ganz wichtig, dass sie so oft wie möglich – mit Ausnahme von ganz großem Schmuddelwetter – auf die Wiese dürfen“, betont Sascha Schulz. „Wir sagen immer, dass das Pferd ja nicht weiß, wie viel Geld es wert ist und daher auch immer die Möglichkeit haben sollte, pferdegerecht zu leben und seine Seele baumeln zu lassen. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass es überhaupt nichts bringt, die Pferde übervorsichtig im Stall zu lassen. Unser Top-Pferd Dragao hatte, bevor er zu uns kam, wohl nur selten eine Weide gesehen. Anfänglich war er dann sehr nervös und schwer zu reiten. Nun ist er jedoch völlig ausgeglichen und ruhig. Für Hengste erscheint dies heute ja vielfach schon ungewöhnlich...“

Die beiden sind täglich fast rund um die Uhr mit ihren Pferden beschäftigt. Ab und zu bleibt dann doch Zeit, etwas jenseits der eigenen Anlage zu verbringen. „Wir haben einen sehr großen Freundeskreis“, betont das Paar. „Mit ihnen unternehmen wir gerne etwas oder treffen unsere Familien. Außerdem gehen wir auch sehr gerne einmal auswärts essen.“

Wenn sie einmal unterwegs sind, freut man sich, dass es ein Team auf dem Hof gibt, auf das sie sich absolut verlassen kann. „Das ist das Wichtigste“, sagt Schulz.

Dragao ist ein Pferd, das in den letzten Monaten immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Wo er startet, hat der prachtvolle Lusitano-Schimmel Fans. Es ist allein die Ausstrahlung, die ihn schon besonders erscheinen lässt. „Wir haben mit Dragao ein echtes Weltpferd“, betonen die beiden. Spätestens, seit der Hengst für die Oldenburger Zucht anerkannt wurde, ist er in aller Munde und gefragter Gast bei Hengstschauen.

„Wir möchten ihn selbst als Deckhengst einsetzen, was bei der hohen Nachfrage, die es momentan nach ihm gibt, wirklich sehr interessant erscheint. Unser Betrieb, Dressage Grand Ducal, war zunächst für die Ausbildung und den Verkauf von Dressurpferden bekannt. Mittlerweile betreiben wir die erste EU-Besamungsstation in Luxemburg. „Schuld“ daran ist natürlich Dragao. Und der ist sehr gefragt bei den Züchtern.

Luxemburg, als Land kleiner als viele Areale deutscher Kreisverbände, wird mittlerweile bei weitem nicht mehr belächelt. „Als wir vor 17 Jahren hierherkamen, gab es nur einen Grand Prix Reiter, jetzt sind es schon sechs. Und das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht. Ich denke, es wird weiter nach vorne gehen. Dafür werde ich mich im Verband auf jeden Fall einsetzen“, sagt Schulz.

 


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