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In Memoriam... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Max E.Ammann/ DL   
Freitag, 11. Oktober 2019 um 18:48

Ittigen/ Schweiz. In den letzten Monaten verstarben viele Persönlichkeiten des Pferdesports, einige im hohen Alter. Der Schweizer Publizist und frühere Weltcup-Direktor der Springreiter, Max E.Ammann, erinnert in der PferdeWoche an einige.

 

Drei waren Olympia­reiter – der Amerikaner Jack Burton in der Military 1956, Rosemarie Springer 1960 in der Dressur und der Tierarzt Jochen Mehrdorf 1968 in der Military. Fritz Knippenberg war jahrzehntelang einer der geachtetsten deutschen Radioreporter. Rolf Münger war ein national erfolgreicher Spring­reiter und später lange ein geschätzter internationaler Spring­richter und Equipenchef der Schweizer Springreiter. Batliner schliesslich wurde in der internationalen Pferdeszene bekannt als Sponsor der Pferde von Hugo Simon und als Vater von Thomas, der 1988 für Liechtenstein die olympische Springprüfung bestritt.

Herbert Batliner

Die schillerndste Persönlichkeit war zweifellos Herbert Batliner, 1928 in Vaduz geboren und am 8. Juni 2019 dort verstorben. Bis Ende der 80er-Jahre war Batliner Sponsor der Pferde von Hugo Simon, der immer ehrfurchtsvoll Dr. Dr. Batliner erwähnte, wenn er von seinem Gönner sprach. Der Rechtsanwalt Batliner führte bis zur Jahrtausendwende eine Anlageberatungskanzlei in Vaduz. Er gilt als Erfinder der «Familienstiftung», mit einer Minimaleinlage  von 1,5 Millionen, ausgedacht zur Steueroptimierung. Nach dem Diebstahl von Daten durch einen Mitarbeiter und den Verkauf der Unterlagen an die Staatsanwaltschaft Bochum geriet das Konzept in Verruf. Mit seiner Frau war Batliner ein bedeutender Kunstsammler von Werken der klassischen Moderne. Heute wird die Sammlung Batliner als Leihgabe in der Wiener Albertina gezeigt. Batliners Sohn Thomas, das zweite der vier Kinder, und ältes­ter Sohn, ist der einzige Liechtensteiner Reiter, der sein Land bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften vertrat, und zwar 1988 in Seoul, 1994 bei den WEG in Den Haag sowie 1985 und 1999 bei zwei EM. Von 1989 bis 2018 führte er die Reitanlage Rhetaca in Mauren, wo von 1995 bis 2005 achtmal ein CSI durchgeführt wurde.

Rosemarie Springer

Rosemarie Springer, 1920 in Danzig geboren und am 2. April 2019 gestorben, war fünfmal deutsche Dressurmeisterin. 1960 bestritt sie mit Doublette den olympi­schen Grand Prix in Rom, wo sie Siebte wurde. Als Folge des Richterskandals an den Spielen von 1956 in Stockholm gab es 1960 in Rom keine Mannschaftswertung und nur zwei Starter pro Nation. Hätte es eine Nationenwertung gegeben, so wäre die Reihenfolge UdSSR, Deutschland, Schweiz, Schweden, alle vier Nationen eng beisammen. Trainiert vom ersten deutschen Reitmeister Willi Schultheis, gewann Springer 1960 ihren ersten deutschen Meistertitel, danach bis 1965 vier weitere. Nach ihrer Scheidung vom Verleger Axel Springer unterhielt sie in der Nähe von Hamburg eine Trakehnerzucht. Sie bleibt als kühle, energische blonde Dame in Erinnerung.

Jochen Mehrdorf

Der Tierarzt Jochen Mehrdorf aus Wolfenbüttel wurde 1940 geboren. Er starb am 17. März 2019. Mit Lapislazuli bestritt er die olympische Military von 1968 in Mexiko, wo er, wie viele andere, ein Opfer des nach 30 Pferden einsetzenden Gewitterregens wurde, der aus Gräben reißende Bäche machte. Zuvor war Mehrdorf mit der deutschen Equipe bei den EM von 1965 und 1967 gestartet. Das Pferd geriet während des Rückfluges nach Europa in Panik, wie sich der Schweizer ehemalige große Reiter in allen drei Olympischen Disziplinen, Paul Weier als Augenzeuge erinnert, und musste im Flieger getötet werden.

Jack Burton

Jack Burton gehörte 1946 zu dem Dutzend US-amerikanischer Offiziere, die, trotz Abschaffung der Kavallerie während des Zweiten Weltkriegs, für einen Olympiastart 1948 zusammengezogen wurden. Es war General Eisenhower, der spätere US-Präsident, der dies im Frühjahr 1946 beschloss. Nach eineinhalb Jahren Training in der früheren Kavallerieschule in Fort Riley/ Kansas, reisten zehn Offiziere mit 31 Pferden über den Atlantik, um sich in Deutschland auf die Spiele von 1948 in London vorzubereiten. Weitere 17 Pferde wurden in Deutschland dazugekauft. Im Juli 1948 fuhren neun amerikanische Reiter mit 20 Pferden nach London. Mit dabei Burton, der dann im Springen nur Reserve war. Nach London wurde das Armeeteam endgültig aufgelöst und 1950 das zivile «United States Equestrian Team» gegründet. Burton verfolgte seine Militärkarriere und wurde 1956 Brigadegeneral. In jenem Jahr qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele in Stockholm, nun als Mitglied des zivilen USET. In Stockholm schied er aus. Burton, 1919 geboren und am 29. Mai verstorben, wurde später Präsident der «US Combined Training Association» und Vizepräsident des USET. Ich traf ihn zum letzten Mal 1985, als wir beide das australische Gawler besuchten, wo dann 1986 die Military-WM stattfand.

Fritz Knippenberg

Fritz Knippenberg war jahrzehntelang ein geschätzter Radioreporter des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart. «Knips», wie er genannt wurde, schrieb auch einige Bücher, so über das Hauptgestüt Marbach in Süddeutschland oder die großen Reitturniere Deutschlands, er war mehrere Jahre auch Pressechef beim deutschen CHIO in Aachen, von wo er 28 Jahre lang berichtete. Der gelernte Theaterschauspieler und im Zweiten Weltkrieg bei einer Berittenen Einheit, 1921 geboren und am 1. Juni 2019 mit 98 Jahren verstorben, war ein liebenswürdiger, hilfsbereiter Kollege.

Rolf Münger

Mit Rolf Münger als Equipenchef gewannen die Schweizer Spring­reiter 1983 in Hickstead die erste Mannschaftsgoldmedaille. Münger starb am 7. Januar 91-jährig.

 


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