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Totilas kommt - und alles ist anders... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 03. April 2011 um 09:18

 

Balve - Blick auf den Turnierplatz vor Schloss Wocklum

Balve. Deutsche Meisterschaften im Reiten gibt es alle Jahre, in diesem Jahr natürlich auch. Und doch erscheint diesmal einiges anders – Totilas kommt. Der Rapphengst ist bei den nationalen Titelkämpfen in Balve (16. bis 19.Juni) der absolute Star.

 

 

Ohne den Grafen wäre nichts möglich gewesen. Es gäbe kein Reitstadion, kein Turnier und schon gar keine Sichtung oder gar Meisterschaft. Ohne den langjährigen Reiter-Präsidenten Dieter Graf Landsberg-Velen (85)  wäre Balve im Turniersport den Medien kaum mehr als eine Randnotiz wert gewesen. Der Graf, wie er überall genannt wird, hat`s gerichtet. Und er dirigierte nicht nur, er bettelte um Sponsorengelder, lief bei der Stadt Balve gar manchmal gegen eine Wand und wurde manchmal gar abgeschmettert, wenn er um finanzielle Beihilfe nachfragte. Er schleppte auch selbst Stangen im Springparcours, solange er gesundheitlich konnte. Dank Dieter Graf Landsberg-Velen und seiner Familie wurde das Turnier vor dem Schloss zu einer Veranstaltung, die keinen Vergleich zu scheuen hat, und das in einem Ort mit lediglich rund 12.000 Einwohnern.

 

Dressur-Tribüne wird eigens aufgestockt

 

In diesem Jahr findet wieder eine deutsche Meisterschaft der Senioren in Dressur und Springen vor Schloss Wocklum statt, doch diesmal ist alles anders. Totilas kommt. Dafür wird in Balve am Dressurplatz die Tribüne auf 1.500 Plätze aufgestockt. Alles wegen Totilas, dem wahren Jahrhundert-Hengst, der mehr als ein Reiter in den letzten Jahren die Menschen bewegte. Sie zu Tränen rührte, wenn sie seine unvergleichlichen Bewegungen im Turnierviereck beobachteten. Totilas, zehn Jahre alt, schwarzes Fell wie mit Lack übergossen, soll Deutschland die an die Niederlande verlorene Dressurherrlichkeit wiederbringen. Ausgerechnet ein „Holländer“. Im Land unterhalb des Meeresspiegels herrschte zunächst Verdruss, als Paul Schockemöhle den Trakehner für über zehn Millionen Euro erwarb, inzwischen liegt über allem das große Schweigen, dieses Harren auf das, was kommt. Noch nie war dem deutschen Fernsehen der Kauf und Präsentation eines Pferdes gar eine Sendeminute wert, bei Totilas doch.

 

Matthias Alexander Rath, 26, Deutscher Meister in der Kür 2009 in Balve

(Fotos: Offz)

Geritten wird Totilas von dem auch schon international erprobten Matthias-Alexander Rath (26). Das Training leitet dessen Vater Klaus-Martin Rath, der wiederum ist verheiratet mit der früheren Mannschafts-Olympiasiegerin Ann Kathrin Linsenhoff, die sich bei Schockemöhle als Mitbesitzerin einkaufte, „auf Augenhöhe“, so die Tochter der ersten Dressur-Einzel-Olympiasiegerin Liselott Linsenhoff, 1972 in München. Schockemöhle nutzt Totilas in seinem Zucht-Imperium, Ann Kathrin Linsenhoff hatte den Sport im Blick.

 

„Du musst die Sprache von Totilas erlernen“

 

Nach einem ersten Auftritt im Sport in Hagen am Teutoburger Wald Anfang Mai mit Matthias Rath beginnt danach für den Trakehner wieder das andere Leben, das Dasein des Sportlers. Er verlässt die Hengststation in Mühlen im Stall Schockemöhle und bezieht eine Box auf dem Schafhof in Kronberg/ Taunus. Klaus-Martin Rath: „Lektionen bereiten Matthias keine Probleme, der Hengst ist einfach großartig, prächtig ausgebildet von seinem bisherigen Reiter Edward Gal, der mit ihm ja bekanntlich alle drei möglichen Titel bei der letzten Weltmeisterschaft gewann.“ Und weiter meinte Klaus Rath, er habe seinem Sohn gesagt: „Du musst die Sprache von Totilas erlernen, Du musst verstehen, was er Dir vermitteln möchte. Wenn Du so weit bist, dann wird dieser sensible und großherzige Hengst immer für Dich kämpfen.“

 

Erst nach Balve – vor den Europameisterschaften

 

Totilas reizt garantiert viele, nach Balve zu kommen. Doch der Ort im Hönnetal ist mehr als eine Schaustellung des schwarzen Hengstes, in Balve wird um drei deutsche Titel – Springreiterinnen, Springreiter und Dressur - geritten und es wird gesichtet. Wer in der Dressur zur Europameisterschaft nach Rotterdam (18. bis 21. August) will, hat sich in Balve zu zeigen. Und wer zur Spring-Equipe beim Championat des alten Kontinents gehören möchte in Madrid (14. bis 18. September), hat sich ebenfalls vor dem Schloss stark vorzustellen. Beide Sparten sichten letztmals und damit endgültig vor den Nominierungen beim 96. Offiziellen Internationalen Turnier von Deutschland (CHIO) in Aachen (8. bis 17. Juli).

 

Für internationales Flair ist zusätzlich gesorgt. Nicht zuletzt deshalb, weil 350.000 Euro zu gewinnen sind. Und so kommen Gäste aus Australien, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, der Niederlande, Österreich, der Schweiz, Schweden und den USA. Erwartet werden bei der renommiertesten und größten Reitsportveranstaltung in Südwestfalen rund 20.000  Zuschauer, nicht zuletzt deshalb, „weil wir den Besuchern neben spannendem Sport mit Weltstars auch eine familiäre Atmosphäre bieten, wo sich jeder wohl fühlt“, so Rosalia („Rosalie“)  Gräfin Landsberg-Velen (49), die mit ihrem Vater das Turnier-Konzept strategisch weiter entwickelte, „wir haben uns nie auf unseren Lorbeeren ausgeruht“, sagt sie. Balve ist wieder bereit für ein großes Reiterfest mit Tradition und guter Organisation in familiärer Atmosphäre.

 

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Erst seit 1959 werden echte Wettkämpfe um die Deutschen Meisterschaften im Reitsport veranstaltet, bis dahin wurden die besten Turnier-Ergebnisse eines Jahres zusammengezählt und danach die Erfolgreichen als Meister gekürt. Damen und Herren ritten außerdem in der Dressur und im Springen bis vor wenigen Jahren getrennte Championate aus. Die Amazonen dürfen zusätzlich inzwischen auch bei den Springreitern starten.

In Balve auf Schloss Wocklum trafen sich die Reiter erstmals 1984 um Meisterehren,  nun vom 16. bis zum 19. Juni zum achten Mal. Im Stadion reiten die Springreiterinnen zum 53.-Mal um eine deutsche Meisterschaft, die Springreiter um das 49. nationale Championat, in der Dressur kommt es erst zum dritten Mal zu einem gemeinsamen Titelkampf, in den Jahren davor wurde zwar gemeinsam geritten, doch am Ende erfolgte die Trennung: Die besten drei Damen erhielten Medaillen wie auch die besten drei Herren. Das Punktekonto insgesamt spielte kein Rolle, sonst wären die Herren meist leer ausgegangen. Inzwischen gibt es Meisterschärpen im Grand Prix Special und in der Kür wie bei internationalen Titelkämpfen.

 


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