Das Ende war sicherlich ernüchternd. Die zunächst führende deutsche Junioren-Equipe kam bei der Europameisterschaft im portugiesischen Comporta am Ende im Preis der Nationen nur auf Rang sieben. Gold ging  – erstmals nach 1966 – an ein Team aus Italien,  Silber erhielt Dänemark, Bronz gewann Norwegen.

In zwei Umläufen wurden die Medaillen in der Mannschaftswertung vergeben, in Comporta auf zwei tage verteilt. Nach der ersten Nationenpreisrunde herrschte im deutschen Lager noch große Freude. Mit nur einem Strafpunkt konnte das deutsche Quartett zunächst die Führung übernehmen. Doch dann hatten die anderen stärkere Nerven. Zwar legte die championatserprobte Laura Klaphake (Steinfeld) mit Qualdandro eine weitere Nullrunde vor, doch ihre Mitstreiter – Niklas Krieg (Villingen-Schwenningen) mit Panama, Lena Pollmann-Schweckhorst (Warstein) mit Bandit und Vincent Elbers (Garrel) mit Tindorette – kassierten durch die Bank zwölf Strafpunkte. „Bei Laura macht sich einfach die langjährige Championatserfahrung bemerkbar. Das war wirklich souverän“, sagte Equipechefin Heidi van Thiel (Essen). „Bei den anderen spürte man dagegen schon, dass ihnen noch Routine fehlt. Dazu kam die Anspannung, als Letzte an den Start zu müssen. Und wenn ein Fehler kam, kam der nächste gleich hinterher.“

Jetzt lautet ihre Devise, „nach vorne schauen“.

Denn noch ist die EM nicht zu Ende. Für die insgesamt 30 Besten geht es am Samstag um die Medaillen in der Einzelwertung. Mit einem Zwischenstand von nur einem Strafpunkt rangiert Laura Klaphake im EM-Zwischenstand auf Platz vier. Und auch Niklas Krieg mit zwölf und Lena Pollmann-Schweckhorst mit 13 Strafpunkten haben noch Chancen auf eine vordere Platzierung. Lediglich für Vincent Elbers endete das EM-Debüt vorzeitig (20 Strafpunkte / 40. Platz ). Er startet er am Samstagvormittag in der Trostrunde.

Die ersten Medaillen sind also vergeben, jetzt waren die Jungen Reiter dran. Für sie stand der erste Umlauf ihres Nationenpreises auf dem Programm. Und wieder setzte das deutsche Quartett ein Zeichen, allen voran Katrin Eckermann (Sendenhorst), die mit Carlson eine Nullrunde drehte. Andreas Theurer (Hamburg) mit Lupus und Maximilian Weishaupt (Wallenhorst) mit Georgia kassierten jeweils acht Strafpunkte, Schlussreiter Patrick Stühlmeyer (Mühlen) hatte mit Rubin-Ascot einen Abwurf. Damit führt Deutschland mit zwölf Strafpunkten vor Belgien (13) sowie der Schweiz und England (je 17).