Rotterdam. Nach dem CHIO von Großbritannien in Hickstead nominierte Coach Sjef Janssen die niederländische Dressur-Equipe für die Europameisterschaft in zwei Wochen in Rotterdam.

Titelverteidiger Niederlande tritt im seit Wochen an allen Tagen fast ausverkauften eigenen Stadion mit zwei Neulingen an. Für Imke Schellekens, deren Stute Sunrise lange Zeit verletzt war, und für Anky Van Grunsven kommen Hans Peter Minderhoud auf Nadine und Sander Mijnissen auf Moedwil ins Team. Gesetzt waren Weltcupsiegerin Adelinde Cornelissen auf Parzival und Edward Gal, der in Rotterdam auf Sisther de Jeu reitet. In Windsor vor zwei jahren hatte er auf Totilas neben Mannschaftsgold auch die Kür gewonnen, Adelinde Cornelissen war im Team und im Grand Prix Special erfolgreich gewesen.

Sjef Janssen: „Das ist die stärkste Equipe, die wir zur Zeit aufbieten können.“ Adelinde Cornelissen meinte, sie habe mit dem Gewinn des Weltcups und anderen Turnieren bisher eine recht gute Saison hinter sich, beim deutschen CHIO in Aachen sei ihr Wallach Parzival so gelöst gewesen, „dass ich gar nicht mehr richtig zum Rieten gekommen bin.“ Nun habe sie Parzival wieder völlig unter Kontrolle, wie beim Kür-Erfolg in Hickstead gesehen, in den beiden letzten Wochen vor der EM werde man nun noch an Feinarbeiten arbeiten. Minderhoud, der auf dem Hengst Tango Landesmeister geworden war, entschied sich nach Absprache mit Sjef Janssen zu einem Einsatz auf Nadine, „weil sie sich nicht so leicht ablenken lässt.“ Edward Gal, der auf Totilas und mit Minderhoud im letzten Oktober in Lexington auch Mannschafts-Weltmeister geworden war, äußerte sich dahingehend, dass die Stute Sister de Jeu nicht eindfach zu reiten sei, weil man sie ständig unter Kontrolle halten müsse, „aber es wird von Tag zu Tag besser, ich hoffe, wir können unsere Arbeit in Rotterdam krönen.“

Nicht gerade pessimistisch geht Sjef Janssen in die Europameisterschaft, man könne nach 2007 und 2009 auch in Rotterdam erneut Europameister werden, auch im Grand Prix Special und in der Kür erwarte er zusätzliche Medaillen, und er sagt: "Wir reiten hoffentlich in einer Arena, in der die ins Auge stechende Farbe unter den Zuschauern Orange ist."