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Charlotte Dujardin - die augenblickliche wahre Dressur-Königin PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 25. August 2013 um 17:34

Die Kürbesten der Dressur-EM im dänischen Herning auf dem Podest, von links Helen Langehanenberg, die Doppel-Europameisterin Charlotte Dujardin und Adelinde Cornelissen. Laut Veranstalter kamen 61.500 Zuschauer zu den Titelkämpfen in Dressur, Springen und Parareiten

(Foto: FEI/ offz)

 

Herning. Die Dressur-Königin der Welt heißt seit der 26. Europameisterschaft   endgültig Charlotte Dujardin. Die britische zweifache Olympiasiegerin  von 2012 gewann beim kontinentalen Championat nach Bronze mit der Equipe Gold im Grand Prix Special und auch in der Kür.

 

 

Die Britin Charlotte Dujardin (28) ist nicht nur die Beste des Dressurvierecks des Augenblicks, an ihr wird sich die Konkurrenz in Zukunft messen lassen müssen – wenn der elfjährige Wallach nicht verkauft wird. Im Reitsport war immer Geld, es werden die Millionenangebote nun erst recht auf dem Tisch liegen – Mitbesitzer Carl Hester dürfte sich nun kaum noch wehren. Fünf Millionen Euro, so hört man, sei im Moment das niedrigste Gebot…

 

Nach der Zehner-Orgie seitens der sieben Richter im Grand Prix Special ritt die sympathische Britin auch in der Kür in einem wahren Regen der Höchstnote. 18 Mal zückten die Juroren die „10“, bei ihrem Sieg mit 91,250 Prozentpunkten näherte sie sich mit ihrem holländischen Wallach Valegro durchaus dem „Weltrekord“ von Totilas unter Edward Gal (Niederlande), der seit Dezember 2009 auf 92,3 steht. Von Totilas sprach in Herning niemand, gefragt wurde nach dem Hengst auch nicht. Schade um ein so herrliches Pferd, doch wer im Sport als hochgejubelter Star über ein Jahr nicht mehr gezeigt wird, darf sich nicht wundern, so ist das unbarmherzige Gesetz im Leistungssport.

 

Als Charlotte Dujardin als drittletzte Starterin mit 91,250 Punkten belohnt wurde, mit 18 mal der Höchstnote, darunter für Choreografie und Umsetzung gar fünfmal bei sieben Juroren, stand das Endergebnis vorzeitig fest. Da hätte Helen Langehanenberg (Billerbeck) ihren Hengst Damon Hill über die augenblickliche Leistungsstärke hinaus präsentieren müssen. Sie holte Silber mit 87,285 Zählern, das ist wahrlich keine Niederlage – eher jener berühmte Hinweis, dass das Goldross in Zukunft wohl Damon Hill heißen wird („ich bin stolz auf mein Pferd, wie es mitgekämpft hat“).

 

Die deutsche Meisterin und Weltcupgewinnerin reiste aus Herning mit Mannschafts-Gold und zweimal Silber ab, mehr ging nicht. Bronze erhielt wie im Grand Prix Special die Niederländerin Adelinde Cornelissen auf dem Wallach Parzival (86,393), vor zwei Jahren war sie zweimal Europameisterin geworden, in diesen beiden Einzeldisziplinen. Vor einigen Wochen wusste sie nicht einmal, ob der Wallach eine schwere Herzerkrankung überleben werde, „deshalb werde ich Herning in schöner Erinnerung behalten, nach Silber mit der Mannschaft und zweimal Bronze.“

 

Dreifach-Weltmeister Edward Gal (Niederlande), der als Beispiel zu gelten hat für akkurates Reiten, wurde mit seinem Wallach Undercover Vierter (84,911), wie im Grand Prix Special, dahinter als Fünfte Kristina Sprehe (Dinklage) auf Desperados (81,875) vor Team-Olympiasieger und Valegro-Mitbesitzer Carl Hester (Großbritannien) auf dem Hengst Utophia (81,696). Als Zehnte schlug sich die 23 Jahre alte Studentin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) mit D`Agostino (77,411) mehr als beachtlich.

 

Was sich die öffentlichen-rechtlichen Fernsehanstalten, ARD und ZDF, wieder mal erlaubten, ist wahrlich auch beachtenswert. Mit großen Teams angereist, natürlich auf Kosten der Gebührenzahler, übertrugen sie praktisch nichts. Die Kür, in Aachen beispielsweise beim deutschen CHIO jeweils als erste Veranstaltung in Windeseile ausverkauft, war dem ZDF einen kurzen Zusammenschnitt von etwas mehr als einer Minute am Schlusstag wert, etwas Charlotte Dujardin mit störendem Dazwischenreden des Kommentators, der auf die eigentliche Kür gar nicht einging, etwas Helen Langehanenberg. Doch davor lief in epischer Breite Sommer-Biathlon, Biathlon, eine wunderbare Sportart, der man in den Wintermonaten schon beim Einschalten eines Fernsehgeräts nicht mehr entgehen kann, und dann das sicher höchst interessante Finale um die Hockey-Europameisterschaft Deutschland-Belgien, volle Länge, Hockey eine noch größere Randsportart als Reiten, aber in der ZDF-Redaktion mit größerer Lobby. Garantiert.

 

Reiten, Deutschlands erfolgreichste Olympische Sportart war dem ZDF ein paar Minuten wert, Wahrscheinlich erhoffen sich die TV-Gewaltigen noch einen Kniefall. Bei den heutigen technischen Möglichkeiten hätte man wenigstens am Sonntagnachmittag darauf hinweisen können, dass ein bisschen Reiten auch noch gebracht werde. Nichts. Wie sagte mal der frühere Sportchef Poschmann: „Reiter sind alles A…“ An dieser Denkweise, beim ZDF würde man sagen in Fernsehdeutsch „Denke“, hat sich anscheinend nichts geändert.

 

Deshalb: Nicht nur gegen die Pferdesteuer, sondern auch gegen die TV-Sender ARD und ZDF sollte die deutsche Reiterliche Vereinigung mal zu Protesten mobilisieren. Boykottieren kann die Anstalten ja niemand, die Gebühren werden nun mal bekanntlich als Zwangs-Maut eingezogen. Aber laut werden, daran kann man nicht gehindert werden, zumal die Sender ja ansonsten mit den Gebührengeldern wahrlich nicht sorgfältig umgehen.

 


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