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Auch im Reitsport beginnt ein neues Zeitalter... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Mittwoch, 12. Dezember 2018 um 21:12

Wassenberg. Alles ist im Wandel, auch der Sport, vor allem der olympische. Im Reitsport hatten dort sowieso nur drei Disziplinen Platz. Es könnte nicht verwundern, sollten die Reiter eines Tages auf einen anderen Hufschlag abwenden - Jan Tops hat erste Signale gesendet...

 

Der in diesem Jahr verstorbene fünfmalige Springreiter-Olympiasieger Hans Günter Winkler predigte einst: „Es gibt nichts Größeres als Olympia, als Olympiasieger bleibst Du immer Olympiasieger, als Weltmeister bist Du nach vier Jahren meist oder fast immer Ex-Weltmeister.“  Doch Reitmeister Jan Bemelmans sagte mal: „Vom Erfolg kann man nicht leben – aber von dem, was auf dem Konto steht.“ Der Reitsport ist vielleicht der teuerste Sport schlechthin, neben Segeln oder Segelfliegen zum Beispiel. Die Prämien bei Olympia oder Championaten, wenn über mehrere Prüfungen Höchstleistungen gefordert werden und am Ende der Zweite bereits kaum noch Erwähnung findet, sind wahrlich nicht gerade üppig im Vergleich zu Tennis oder Golf.  Simone Blum aus Bayern, die Springreiter-Erste auf der Stute Alice bei den Weltreiterspielen in Tryon im September, gewann neben Bronze mit der Equipe auch die Einzelwertung, dafür kam sie auf eine Gewinnsumme von rund 100.000 Euro – für diese Leistung hätte sie wohl fünf 100m-Läufe siegreich zu bestreiten gehabt in der Leichtathletik bei einer Weltmeisterschaft.

Die Springreiter in erster Linie, durch die Bank alle selbständige Unternehmer mit riesigen Kosten, haben längst aufgehört, den Roten Rock in einem Preis der Nationen zur Ehre des Vaterlandes zu tragen. Sie alle stehen auch in Verantwortung ihren Angestellten gegenüber, und denen ist Olympia inzwischen egal. Denn vom hehren Gedanken wird niemand satt. 

Geld zu verdienen gibt es im Springreitsport inzwischen natürlich auch, vor allem bei Jan Tops auf der Global Champions Tour und eben bei vier Großen Preisen des Rolex Grand Slam. Doch um dazu gehören zu können, muss man davor durch Leistung auffallen oder, wie die meisten Sattel-Exoten, mit Ölmillionen zum Beispiel in die Kreise hineingeschoben worden zu sein. Der frühere Springreiter und Team-Olympiasieger von 1992 Tops (Niederlande) weiß, was Springreiter lieben und brauchen - Geld. Er erfand die Global Champions Tour im Springreiten, verbandelte sich mit Longines und eurosport, und ließ die neue Serie 2006 von der Leine, dazu gründete er eine eigene TV-Gesellschaft wie die Kanadier in Spruce Meadows gleich neben Calgary. Millionen wurden als Köder ausgelegt, und weil der Weltverband (FEI) daran mitverdient, ohne sich selbst anstrengen zu müssen, hat er die Tour akzeptiert – obwohl sie nicht gerade den eigenen Interessen dient. Denn der FEI brechen inzwischen die Veranstalter weg zum Beispiel in Europa und da besonders von Offiziellen Internationalen Turnieren (CHIO), zuletzt meldeten sich die Österreicher mit Linz ab und dann auch Samorin in der Slowakei, das mal glauben machte, der Turniersport hätte dort eine neue Zukunft.

Belgien, Gewinner des letzten Finals der Nationen-Preis-Serie in Barcelona, hat gar kein Offizielles Springturnier mehr, Aachen und Calgary veranstalten zwar die CSIO`s, doch nach eigenem Gusto, außerhalb der Offiziellen Internationalen Serie von FEI-Partner Longines. Wer in der Aachener Soers oder auf Spruce Meadows siegt, kassiert Prämien, kommt aber zu keinen Punkten für die Gesamtwertung der sogenannten Division I.

Im Konzert der FEI aufzutreten, dazu zeigen nach wie vor weder Aachen noch Calgary Interesse, die Turniere funktionieren, auch ohne sich wieder in die von Longines gesponserte Nationenpreis-Serie einzuklinken. Beide Organisationsgesellschaften haben ihre eigenen Sponsoren und gehören zusammen mit Genf und Hertogenbosch zum Zirkel des Rolex Grand Slam, in Aachen schoss Rolex eine Million zusätzlich hinein, als Uhrenkonkurrent Longines an der Tür stand.

Grand Slam – ein Begriff aus dem Bridge

Der Grand Slam war zunächst ein Begriff im Bridge, wurde aber durch Tennis erst ins öffentliche Bewusstsein gehoben. Und zwar bereits 1933. Wer mit dem Racket die Meisterschaften von Australien, Frankreich, England (Wimbledon) und den USA gewinnt, ist Grand Slam-Sieger. Im Reiten gibt es den Grand Slam bereits seit 1999, nämlich in der Vielseitigkeit, doch kaum einer hat`s gemerkt. Erst als 2013 Rolex auf den Plan trat und die Serie abkupferte mit den Großen Preisen im Springreiten zunächst für Aachen, Calgary und Genf sowie ab 2018 auch für Hertogenbosch wird auch im Springreiten über den Grand Slam gesprochen. Erster und bisher einziger Grand Slalom-Gewinner in der Landschaft von Oxer, Wassergraben und Steilsprung war 2015 der Brite Scott Brash, der dafür als Bonus eine Million Extra-Prämie kassierte. Als Zweiter kam am letzten Wochenende in den Genuss einer Sonderprämie der fürs Auge so schwerelos reitende Marcus Ehning (Borken). Der dreimalige Weltcupgewinner war erfolgreich im Großen Preis von Aachen beim CHIO von Deutschland und nun am vergangenen Sonntag in Genf.

Wer bei einem der vier Veranstaltungsorte einen Grand Prix für sich entscheidet, stößt gleichzeitig die Tür zum Jackpot auf. Für drei Erfolge hintereinander gibt es als Sonderprämie eine Million, bei vier Siegen gar zwei Millionen Euro. Wer zwei Große Preise mit einer Unterbrechung als Erster beendet, kommt zu einem Bonusgeld von 250.000 Euro. Wie nun erstmals auf der Tour Marcus Ehning, der in Genf mit dem Franzosen-Fuchs Pret a Tout siegte (umgerechnet 350.000 €)  und als Zusatzgeld 250.000 € - vor Steuer – mitnahm.

In Prag fast 15 Millionen zu verdienen

 

Am kommenden Wochenende werden in Prag die Springreiter nochmals wie Weihnachtsgänse gestopft. Dort versammeln sich zum erstmals ausgeschriebenen Superfinale die 16 besten Mannschaften der Global Champions League und dazu auch noch die 16 besten Einzelreiter der in Doha abgelaufenen Global Champions Tour mit Sieger Ben Maher (Großbritannien). Dotiert ist das Turnier an der Moldau mit insgesamt 11.460.000 Euro. Davon gehen an die siegende Equipe 2.743.04 Euro, 1.371.520 an die zweitplatzierte und 913.920 an die dritte Mannschaft. Auf dem sechsten Rang werden noch 411.520 Euro ausbezahlt. Zurückhaltender sind Jan Tops und sein Hofstaat bei der Euroausgabe im Super Grand Prix der Einzelreiter. Dort liegt die Gesamtsumme bei 1.250.000 Euro, wovon 312.500 an den Ersten gehen, 250.000 an den Zweiten, 187.000 an den Dritten und 125.000 € an den Vierten. Zahltag ist bis hinunter zu Rang 16, für den noch 12.500 € auf der Liste stehen.

Solche Zahlen treiben einem normal arbeitenden Bürger fast die Tränen in die Augen. Er wird derartige Beträge nie auf seinem Konto sehen. Sie sind fast irreal, denn schwer erklärbar. Genauso wenig wie jene Summen, die am letzten Wochenende in Ankum bei der 39. Pferdesport-Auktion von Ulli Kasselmann und Paul Schockemöhle für 50 Pferde ausgegeben wurden - 17.240.000 Euro. Die zielstrebigsten Käufer kamen aus den USA. Als teuerstes Springpferd ging die am 1. Januar dann sieben Jahre alte Fuchsstute Stakkariella für 2,4 Millionen nach Amerika, und für 1,2 Millionen aus der Dressurkollektion der Rapp-Hengst V-Plus als Preisspitze ebenfalls in die Staaten. Da war der dunkelbraune Dressur-Hengst Evergreen fast ein Schnäppchen, den Fußball-Nationalspieler Thomas Müller seiner Frau Lisa für 380.000 Euro gönnte…  

 


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