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„Roquepine“ – Erinnerung an Frankreichs Traberkönigin… PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Jürgen Gaßner/Traber-News/ DL   
Dienstag, 13. März 2018 um 17:48

 

Gelsenkirchen/ Paris. In einem Artikel in Traber-News erinnert Jürgen Gaßner an die großartige französische Traberstute Roquepine – vor über 50 Jahren auf allen Bahnen der Welt fast immer siegreich. Mit 14 Jahren ging sie ein.

 

Das Internet besitzt gewiss auch seine guten Seiten. Das französische Wikipedia hat der Traberstute Roquepine einen eigenen Eintrag gewidmet. Auf einer anderen Webseite findet sich die Auflistung aller Siege der Stute. 46 an der Zahl. Beeindruckend, wenn man Termine und Bahnen aufmerksam studiert. Während fünf Saisons siegte Roquepine in sieben Ländern und auf 15 verschiedenen Rennbahnen. Mit Ausnahme ihrer Saison als Dreijährige handelte es sich hierbei ausnahmslos um bedeutende nationale oder internationale Rennen.

Im Album des deutschen Rennsports 1966 findet man den Artikel „Roquepine – Championne du Monde“. Es wird berichtet, dass Roquepine, nach drei Siegen vor dem Sulky in kleineren Prüfungen, im Dezember 1964 einen verheißungsvollen zweiten Platz unter dem Sattel im Prix de Vincennes belegte, der ihr mehr Geld einbrachte als alle Gewinne im Fahren zuvor.

Für Roquepine endete der Versuch unter dem Sattel, der so hoffnungsvoll begonnen hatte, jedoch als Katastrophe. Für die Stute, die eine flache und leichte Aktion besaß, erwiesen sich Sattel und Reiter auf Dauer zu einer Belastung, der sie nicht gewachsen war. Als Roquepine im Sommer 1965 im Prix du President de la Republique, dem französischen Sattel-Derby, nur auf einen enttäuschenden achten Platz endete, machte ihr Züchter, Besitzer und Trainer Henri Levesque kurzerhand Schluss. Wenn die Stute etwas erreichen sollte, dann nur im Trabfahren.

Roquepines Stern ging 1965 im „Criterium des 4 ans“ auf, den sie gegen Robert P und Rex Grandchamp gewann. Ihre Spitzenstellung im Jahrgang unterstrich sie anschließend mit zwei Siegen innerhalb von sechs Tagen im Criterium Continental und Guy Le Gonidec.

Aufstieg in die Weltelite

1966, mit fünf Jahren, begann für Roquepine der Aufstieg in die Weltelite. Im Januar gewann sie mit dem jungen Jean-Rene Gougeon ihren ersten Prix d’Amerique. Zwei weitere Prix d'Amerique-Siege 1966 und 1967 hoben sie auf Augenhöhe mit Uranie, die 1926, 1927 und 1928 im Prix d’Amerique triumphiert hatte.

Am 15. Mai 1966 begab sich Roquepine zum ersten Mal in ihrer Karriere auf eine Auslandsreise. Genau gesagt nach München-Daglfing zum Großen Preis von Bayern. Ein unfassbarer Gedanke heutzutage angesichts der Bedeutungslosigkeit des deutschen Trabrennsports auf internationaler Bühne. Übereinstimmenden Presseberichten zufolge war Roquepines Hals-Niederlage gegen Oscar R L einer Stalltaktik geschuldet. Oscar R L hätte wohl kaum gewonnen, wenn Gougeon Roquepine auf den letzten Metern nicht verhalten hätte.

Nur eine Woche später, im Solvalla Elitloppet (Schweden), bewies Roquepine mit zwei imponierenden Siegen, dass sie zu Europas Traberkönigin aufgestiegen war. In neuer Rennrekordzeit von 1:15,3 verwies sie Quioco und Cheer Honey überlegen auf die Plätze.

Besitzer-Trainer Henri Levesque gönnte Roquepine keine Verschnaufpausen. Nach ihrem Sieg in der Internationalen Meisterschaft von Kopenhagen am 30. Mai, dem heutigen Copenhagen Cup, war Roquepine in die USA eingeladen worden. Im Album des deutschen Rennsports liest man hierüber: „Aber zur Reise nach den Staaten schien ein fast unüberwindliches Hindernis vorhanden zu sein: die infektiöse Anämie, die einige Staaten Europas zwang, die Ein- und Durchfuhr von Einhufern aus Frankreich zu verbieten. Die Gefahr, dass sich die USA dieser Sperre anschließen würde, war groß. Da zeigte sich die skandinavische Gastfreundschaft.“

Völkerverbindende Freundschaft

Man lud Henri Levesque und Roquepine ein, im Norden zu verbleiben und von dort aus die Reise über den Ozean anzutreten. Solvalla und Sundsvall schrieben sogar zwei Rennen für Roquepine aus, die nötig waren, um in Bestform nach New York zu fliegen. Nie, so sagte Henri Levesque, werde er diese Wochen der Kameradschaft vergessen. Sie zeigten, wie völkerverbindend Rennsport sein kann.

Ein weiterer Beleg für völkerverbindende Freundschaft ist ein Foto, dass den schwedischen Meister-Trainer Sören Nordin zeigt, als dieser 1963, vor dem Entscheidungslauf zum Großen Preis von Recklinghausen, Henri Levesque hilft, Oscar R L neu zu beschlagen. Anschließend gewann der Franzose das Rennen vor Sören Nordin mit Julienne.

Ocean Hopping

Zurück zu Roquepine und das Jahr 1966. Am 9. Juli startete Roquepine im Roosevelt International, wo sie hinter Armbro Flight den zweiten Platz belegte. Danach siegte sie zwischen dem 13. August und 10. September, also innerhalb von nur vier Wochen, im Prix de Geneve, Prix d’Europe, Prix Jockey, „Criterium des 5 ans“ und Prix de l’Etoile.

Schon am 18. Oktober stellte sich Roquepine erneut in den USA vor, wo sie den United Nations Trot heimführte. Am 15. November siegte sie in Vincennes und am 2. Dezember erstmals in Italien im Gran Premio Nazioni. Kein Pferd der Welt macht diese Strapazen heutzutage mit!

Die vielen Reisen zu den unterschiedlichsten Rennplätzen in Europa und Amerika fanden auch 1967 ihre Fortsetzung. Im Januar siegte Roquepine zweimal in Vincennes, u.a. im Prix d’Amerique, im März in Cagnes und Turin, im April in Neapel und Mailand, und im Mai in Enghien und Solvalla, u.a. im Elitloppet.

Im Juni startete Roquepine erneut in den USA, gewann den Gotham Trot, um im August ein zweites Mal über den Ozean zu fliegen und den International Trot zu gewinnen. Eine Woche später, am 26. August, war sie auch im Challenge Cup Erste im Ziel, doch wurde ihr dieser Sieg am „grünen Tisch“ wegen einer Behinderung von Fresh Yankee aberkannt.

Nur eine Woche später, am 3. September, durfte man Roquepine in Hamburg begrüßen. Mit Henri Levesque im Sulky hatte sie erwartungsgemäß keine Mühe, den deutschen Derby-Sieger Vinci in die Schranken zu verweisen.

Dritter Sieg im Prix d'Amerique

Niemanden kann es verwundern, dass die Form der Stute in der Folge rückläufig war. Zum Prix d’Amerique 1968 trat sie nicht als Favoritin an. Doch ihr Lieblingsfahrer Jean-Rene Gougeon präsentierte Roquepine am Tag X bei bester Laune und steuerte sie zum dritten Sieg im bedeutendsten Trabrennen Europas.

Das Jahr 1968 war praktisch eine Kopie des Vorjahres. Nach Siegen in Vincennes, Cagnes, Turin und Mailand gastierte Roquepine am 19. Mai erneut in München im Großen Preis von Bayern. Diesmal scheiterte sie an Eileen Eden und Hans Frömming. Im „Starter“ stand zu lesen, dass Roquepine im Heat leicht lahm ging und sich im Rennen ein Vordereisen abgetreten haben soll. Sie kam noch mit Führung in den Einlauf, sprang an und galoppierte als zweites Pferd durchs Ziel.

Am 13. Juli reiste Roquepine zum vierten Mal während ihrer großartigen Karriere in die Vereinigten Staaten von Amerika und holte sich zum zweiten Mal den Titel einer Weltmeisterin.

Nur zwei Wochen später siegte Roquepine in Rom, was der Startschuss zu ihrer Abschiedstournee war. Ihr letzter Triumph geschah am 24. November im Gran Premio Nazioni in Mailand. Mit diesem Erfolg sicherte sich Roquepine nach 1967 zum zweiten Mal den Gesamtsieg im Grand Circuit International, der damals diesen Namen noch zu Recht besaß. Heutige Masters-Sieger gewinnen fast nur noch auf ihrer Heimatbahn vor der eigenen Haustür.

 

Auch in der Zucht hat sich Roquepine, insbesondere als Mutter der Hengste Florestan und Granit, ein unauslöschliches Andenken bewahrt. Florestan ist einer jener Hengste, der der neuen französischen Traberzucht seinen Stempel auferlegt hat.


Nach Beendigung ihrer Rennkarriere schickte Henri Levesque Roquepine zur Hanover Shoe Farm in die USA, wo die Stute 1970 von Star’s Pride und 1971 von Ayres bedeckt wurde. Die daraus resultierenden Nachkommen konnten nach geltenden Regeln keine Aufnahme in das französische Zuchtbuch finden.

624 Nachkommen listet Haras Nationaux von Florestan auf. 54 seiner Söhne fanden Verwendung in der Zucht, u.a. Podosis (1.326 Nachkommen), Baccarat du Pont (959 Nachkommen), Quito de Talonay (933 Nachkommen), Off Gy (781 Nachkommen), Diamant Gede (757 Nachkommen), Passionnant (754 Nachkommen) und Quebir de Chenu (630 Nachkommen).

Nicht weniger bedeutungsvoll für die Zucht des französischen Trabers waren seine weiblichen Nachkommen. Als Stutenvater zeichnet Florestan beispielsweise verantwortlich für die Millionen-Gewinner Meaulnes du Corta (Sieger Prix d’Amerique), Nouba du Saptel, Mara Bourbon, Qualita Bourbon und Arnaqueur.

Auch Roquepines zweiter Sohn, Granit, hat Spuren in der Zucht hinterlassen. Unter seinen 630 Nachkommen finden wir Upero 1:14,0 (713.600 Euro) und Quartz 1:13,9 (585.253 Euro). Die exakten Renngewinne von Florestan und Granit lassen sich leider nicht ermitteln, da sich damals kein Zuchtverband zuständig fühlte.

Bessere Klasse repräsentierte auch Roquepines Tochter Hague. Sie war Siegerin im Prix Marcel Laurent vor Prix d’Amerique-Sieger High Echelon und Dritte im Europa-Championat der Fünfjährigen. Alle ihre neun Nachkommen waren siegreich, und vier gewannen mehr als 100.000 Euro. Ihre erfolgreichste Tochter, Formose 1:14,0 – 345.106 Euro, brachte als einzigen Nachkommen den Deckhengst Opium 1:11,9 – 579.050 Euro.

http://trot.over-blog.com/article-les-trotteurs-fran-ais-03-les-champions-115879889.html

Die Nachkommen von Roquepine
1971    Florestan (H) 1:15,0 – ca. 150.000 Euro v. Star’s Pride
1972    Granit (H) 1:14,8 – ca. 220.000 Euro v. Ayres
1973    Hague (S) 1:16,9 – 122.803 Euro v. Kerjacques
1974    Ile Marie (S) 1:18,0 – 62.565 Euro v. Fandango

 

 

 

 

 


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