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Vor 60 Jahren war die Gründung der FN der DDR PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Achim Begall/ DL   
Dienstag, 27. April 2021 um 18:57

Halle. In der Bundesrepublik Deutschland wurde vom Deutschen Pferdesport-Verband der DDR (DPV) kaum geredet, zumal die DDR ja im allgemeinen Sprachgebrauch kaum vorkam, so auch von der Politik gewollt. Doch drüben wurde auch geritten, Turniere gab es, und an die Gründung des offiziellen Verbandes vor 60 Jahren erinnert lesenswert Hans-Joachim Begall.

 

 

Vor 60 Jahren, am 27. April 1961, wurde in Halle an der Saale der Deutsche Pferdesport-Verband der DDR (DPV) gegründet. Vorausgegangen waren jahrelange Reibereien zwischen dem Präsidium der Sektion Pferdesport und der „Gesellschaft für Sport und Technik“ (GST), dem die Reiter bis dahin untergeordnet waren. Fast genau zehn Jahre zuvor, am 21. April 1951, wurde das Nationale Olympische Komitee (NOK) der DDR gegründet, das die Aufnahme des Pferdesports in die „Demokratische Sportbewegung“ in Ostdeutschland ermöglichte. Doch bereits ein Jahr danach, Anfang August 1952, bildete sich die GST. Diese übernahm alle sogenannten „tierischen Sportarten“ in die vormilitärische Organisation wie auch den Hunde- und Taubensport. Der Pferdesport gehörte fortan zu den „GST-Stützpunkten“.

Erst einige Monate nach der Gründung des DPV konnte sich der Pferdesport endgültig von der GST trennen und in den DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) zurückgeführt werden. In der internationalen Sportpolitik hatte sich gezeigt, dass das Mitwirken einer paramilitärischen Organisation hinderlich ist. „Dass sie zeitlich in unmittelbarer Nähe des Baus der Berliner Mauer erfolgte, mag kein purer Zufall gewesen sein“, schrieb Erich Oese in seiner DDR-Pferdesportchronik.

Auf dem ersten Verbandstag wurden 21 Personen ins Präsidium des Deutschen Pferdesport-Verbandes der DDR gewählt. „Präsident wurde Generalmajor a.D. Arno von Lenski, der letzte Kommandeur der Heeres-Reit- und Fahrschule Krampnitz. Ihm standen drei Vizepräsidenten zur Seite: Dr. Dietrich Flade (als Vertreter des SC Dynamo), Willy Franke (als Vertreter der GST) und Albert Rückert (als Vertreter des Armeesportklubs). Generalsekretär wurde Karl-Heinz Breitsprecher, der bis kurz vorher Vorsitzender des Kreisvorstandes der GST in Güstrow gewesen war, darüber hinaus aber keine Beziehungen zum Pferdesport gehabt hatte. Nach seinen eigenen Worten, fühlte er sich auch stets als der „politische Leiter“ des Pferdesports in der DDR. Als Verbandstrainer wurde Dieter Schulze gewählt, der bis dahin aktiver Springreiter gewesen war und zuvor als Dozent in der Lehrerausbildung gearbeitet hatte. Vorsitzender des Trainerrates wurde Otto Roch, vor dem II. Weltkrieg Direktor der Sächsischen Reit- und Fahrschule in Wermsdorf bei Oschatz.

In der Zentralkommission gab es zwei Unterkommissionen: Die für das Preisrichterwesen unter dem Vorsitz von Erich Heinrich und die für zentrale Veranstaltungen, die allerdings nicht zu besonderer Wirksamkeit gelangte. Auch ein Vertreter der Pferdezucht wurde in das Präsidium gewählt: Dr. Johannes-Erich Flade, der als Zuchtexperte und Autor mehrerer hippologischer Schriften einen ausgezeichneten Ruf genoss.“ (Aus der Chronik von E. Oese).

Am 1. Dezember 1990 lösten in Berlin 27 Vertreter der neugewählten ostdeutschen Landesverbände den DPV auf, deren letzter Präsident nach der demokratischen Umgestaltung Dr. Rudolf Fuchs (Leipzig) war. Mit der Wende musste der Jahrzehnte lang an der Spitze des DPV stehende Dr. Dietrich Flade (Berlin) bereits seinen Hut nehmen.

Der DDR-Pferdesport war in 15 Bezirks- und 177 Kreisfachausschüsse gegliedert. Von 450 (1962) bis auf 1077 (1988) stieg die Anzahl der Sektionen (Vereine). Die Mitgliederzahl entwickelte sich in diesem Zeitraum von 9.898 (davon 2.220 weiblich.) bis auf 53.818 (26.044).

Reiter der DDR nahmen an vier Olympischen Spielen teil. Gerhard Schulz und Karl-Heinz Fuhrmann gehörten zum gesamtdeutschen Militaryteam, das 1964 in Tokio – zusammen mit Fritz Ligges und Horst Karsten aus der Bundesrepublik - Bronze holte. In der Dressur gewann das Trio Gerhard Brockmüller, Horst Köhler und Wolfgang Müller Mannschafts-Silber bei den europäischen Titelkämpfen 1969 in Wolfsburg und Bronze bei der Weltmeisterschaft 1970 in Aachen. 1971 wurde diese Equipe Vierter bei der EM. Die Vielseitigkeitsreiter nahmen 1969 ein einziges Mal an einem kontinentalen Championat teil. In Haras du Pin (Frankreich) erreichte nur Uwe Planck das Ziel im Gelände.

Die Springreiter starteten bei 54 Nationenpreisen (vorrangig in Osteuropa), wovon sie sechs gewannen. Auf 25 Einsätze kam dabei der Neustädter Günter Till.

 


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